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Die manroland AG hat am vergangenen Freitag beim zuständigen Amtsgericht in Augsburg die Eröffnung des Insolvenz-Verfahrens beantragt, nachdem die Verhandlungen mit einem potenziellen Investor auf der Zielgerade gescheitert waren. manroland hat gleichzeitig Antrag auf Anordnung der Eigenverwaltung gestellt, um die laufenden Restrukturierungen entsprechend finalisieren zu können. Der vorläufige Insolvenz-Verwalter Werner Schneider hat sich bereits in den letzten Tagen ein umfassendes Bild über die Situation bei manroland an den drei Standorten Augsburg, Offenbach und Plauen gemacht.
Insolvenz-Verfahren in Eigenverwaltung bietet Chancen
Der Vorstand von manroland strebt die Sanierung wesentlicher Einheiten im Rahmen der laufenden Restrukturierung in Eigenverwaltung an. Das eingeleitete Insolvenz-Verfahren gibt die Möglichkeit, den Restrukturierungs-Prozess weiter zu forcieren und manroland durch die schwierige Phase zu steuern. Bei aller Enttäuschung über den einzuschlagenden Weg bietet das Insolvenz-Verfahren in Eigenverwaltung hinreichend Chancen, weil manroland überzeugende Produkte, das nötige Know-how und eine exzellente Mannschaft hat. Mit dem geplanten Einstieg des potenziellen Investors und auf Basis eines Finanzierungs-Programms unter Einbindung der bisherigen Gesellschafter sowie des Banken-Konsortiums wäre die Kapitalbasis gestärkt worden.
Eine Branche in der Krise
Auslöser für den Insolvenzantrag von manroland war der erneute dramatische Einbruch im Auftrags-Eingang, der seit Mitte Juli zu beobachten ist und sich zuletzt beschleunigt hat. Zwar herrscht nach wie vor großes Interesse an den Drucksystemen von manroland, doch infolge der Finanzkrise haben sich die kundenseitigen Finanzierungs-Möglichkeiten erheblich erschwert. Gleichzeitig hat der Wettbewerbsdruck angesichts sinkender Aufträge zu einer weiteren Verschärfung des Preisdrucks und damit zu sinkenden Deckungs-Beiträgen geführt. Die Marktgröße liegt bei nur noch 50 Prozent des Niveaus vor Beginn der Krise 2008. Nach anfänglichen Erholungs-Tendenzen zu Beginn des Geschäftsjahres bis weit in den Sommer hinein hat sich das Marktumfeld – insbesondere in den USA und in Westeuropa sowie für das Segment Bogen-Druckmaschinen – erneut abgeschwächt. Gleiches gilt für die Geschäfte in China, die jedoch weiter auf hohem Niveau bleiben. Betroffen ist die gesamte Branche, was in dieser Dramatik nicht vorhersehbar war. Der Generalbevollmächtige und der vorläufige Insolvenz-Verwalter werden nun zeitnah die Sanierungs-Chancen verifizieren. Derzeit wird der Geschäftsbetrieb der manroland AG in vollem Umfang aufrechterhalten.
Protestaktion der manroland-Mitarbeiter
Doch die Mitarbeiter von manroland wollen diese Situation nicht ohne zu reagieren hinnehmen. Für morgen ist, in Absprache mit der IG Metall Augsburg, eine Protestaktion geplant. Die Kundgebung beginnt um 13 Uhr an der Kreuzung Heinrich v. Buz und Sebastianstraße. Als Redner werden neben Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl und Christiane de Santana, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Augsburg, Jürgen Bänsch, Betriebsrats-Vorsitzender der manroland und Björn Kannler, VK Leiter manroland, erwartet.
Weitere Informationen unter www.manroland.de oder unter www.igmetall-augsburg.de