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Bei einer Fachveranstaltung berichteten nun Vertreter von Werkstätten für Menschen mit Behinderung, von Integrationsfirmen und aus anderen Bereichen von Möglichkeiten, aber auch von Grenzen der bislang eingeführten Modelle.
Integrationsfirmen sollen keine Einbahnstraßen sein
Gertrud Kreutmayr, Leiterin der Sozialverwaltung, gab einen Überblick über den Ist-Stand: Besuchten 2004 noch 4049 Menschen mit Behinderung eine Werkstatt, so sind es 2011 bereits 4907. Mit einer weiteren Zunahme sei zu rechnen. „Werkstätten sollen jedoch keine Einbahnstraßen sein, in die ein behinderter Mensch nach der Schule eintritt und die er mit der Rente wieder verlässt“, betonte Kreutmayr.
Chancen auf Arbeitsplätze steigen und fallen mit der Konjunktur
Stattdessen soll Menschen mit Behinderung den Weg auf den freien Arbeitsmarkt eröffnet werden. Insbesondere unter Berücksichtigung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung müssten die Chancen, auf den freien Arbeitsmarkt zu kommen, erhöht werden.
Deutlich wurde in der Diskussion jedoch: Diese Chancen fallen und steigen mit der Konjunktur. Und sie hängen vor allem von direkten Kontakten zwischen Werkstätten, dem betroffenen Menschen und dem Unternehmen, die Beschäftigungsmöglichkeiten hätte, ab. Gibt es bereits Beziehungen, steigt die Bereitschaft von Industrie, Dienstleistung, Handel und Handwerk, Menschen mit Behinderung bei sich zu beschäftigen. „Wir haben im Lauf der Zeit die Erfahrung gemacht: Die Arbeitgeber, die sich engagieren, sind unheimlich stolz auf ihre behinderten Mitarbeiter“, so Wolfgang Beuchel, Geschäftsführer der Unterallgäuer Werkstätten. Dort werden Mitarbeiter aus den Werkstätten über das Projekt „Integra Mensch“ erfolgreich über so genannte Außenarbeitsplätze bei Firmen des freien Arbeitsmarktes beschäftigt.
Augsburger Ulrichswerkstätten: „Scheitern gehört auch mal dazu“
In Augsburg bieten zum Beispiel die Ulrichswerkstätten diese Außenarbeitsplätze an. „Unser Anspruch ist, dass wir nicht nur unsere fittesten Besucher vermitteln, sondern auch schwer beeinträchtigten Menschen eine Chance geben“, betont Geschäftsführer Franz Minnerrath, „Scheitern gehört dabei unter Umständen auch einmal zum Konzept“.
Deutlich wurde: Die Vermittlung und die Begleitung der Menschen mit Behinderung und der aufnahmebereiten Unternehmen geht nicht ohne den Einsatz von Fachkräften, die vor Ort bei den Firmen und Handwerkern für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung aktiv sind. Der zusätzliche Aufwand wird vom Bezirk Schwaben in einem bestimmten Umfang mitfinanziert. Darüber hinaus wird vom Bezirk in Zusammenarbeit mit den Werkstätten das Projekt „EVA“ angeboten. „Darüber konnten wir 25 Menschen in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln“, so Antje Skolut von der Sozialverwaltung, „das nimmt sich angesichts der Gesamtzahlen zwar gering aus, aber für den einzelnen Menschen hat das einen hohen Stellenwert“.