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Von MAN zu Everllence: „Wir wollen eine neue Identität schaffen“
Interview

Von MAN zu Everllence: „Wir wollen eine neue Identität schaffen“

CEO Dr. Uwe Lauber enthüllt den neuen Namen "Everllence". Foto: Angelina Märkl / B4B
CEO Dr. Uwe Lauber enthüllt den neuen Namen "Everllence". Foto: Angelina Märkl / B4B

MAN heißt jetzt Everllence. im Interview erklärt Dr. Uwe Lauber, Vorstandsvorsitzender von Everllence, die Gründe für die Umbenennung, wie der Prozess abläuft und wie die Zukunft von Everllence aussieht.

B4BSCHWABEN.de: Herr Dr. Lauber, was waren die ausschlaggebenden Gründe für die Umbenennung?

Dr. Uwe Lauber: Einer der Hauptgründe war, unsere strategische Neuausrichtung sichtbar zu machen. Als ich 2014 in den Vorstand kam, haben wir hauptsächlich Turbomaschinen und Dieselmotoren gebaut. Heute bieten wir auch Lösungen wie Großwärmepumpen an – Systeme, die weit mehr sind als einzelne Aggregate. Die Marke „MAN“ wurde international außerdem oft mit MAN Truck & Bus verwechselt. Wir wollen eine neue Identität schaffen, die zu unserer Zukunft passt.

B4BSCHWABEN.de: Wie wurde der neue Name entwickelt?

Dr. Uwe Lauber: Das war ein anderthalbjähriger Prozess. Man kann sich vorstellen, wie schwierig so etwas ist – es ist fast wie bei der Namensgebung für ein Kind: Jeder hat eine Meinung. Wir mussten zusätzlich rechtliche und sprachliche Aspekte prüfen – über 36 Sprachen hinweg. Am Ende wollten wir keinen synthetischen Namen, der nur gut klingt, sondern einen, der unsere Geschichte erzählt: In „Everllence“ stecken die englischen Begriffe „ever“, also auch „first ever“ und „excellence“. Das „first ever“ ist unsere Jahrhunderte alte Tradition als Innovator und Erfinder. Excellence ist unser Anspruch an uns selbst, jetzt und in der Zukunft.

B4BSCHWABEN.de: Gab es Überlegungen, den Namen MAN beizubehalten und nur die Geschäftseinheit umzubenennen?

Dr. Uwe Lauber: Ja, die Diskussion gab es. Deshalb hießen wir eine Zeit lang auch „Energy Solutions“. Aber wir wollten konsequent sein. Der neue Name sollte auch außen zeigen: Wir sind auf einem neuen Weg. Es geht um Dekarbonisierung, um Transformation – dafür braucht es auch eine neue Marke, in die wir bewusst investieren.

B4BSCHWABEN.de: Es wird öfter spekuliert, die Umbenennung habe mit Lizenzzahlungen an Volkswagen zu tun. Was ist da dran?

Dr. Uwe Lauber: Natürlich zahlen wir Lizenzgebühren für die Marke, das ist ganz normal. Aber das war nicht der Hauptgrund für die Umbenennung. Es geht nicht darum, Geld zu sparen, sondern in eine eigene Marke zu investieren, mit der wir nicht ständig verwechselt werden.

B4BSCHWABEN.de: Und wie steht es um eine mögliche Abspaltung von VW?

Dr. Uwe Lauber: Spekulationen gibt es, seit ich seit 2014 dabei bin. Was unsere Muttergesellschaft mit uns plant, kann ich nicht beantworten. Aber wir sind heute strategisch und finanziell stark aufgestellt. Egal, ob unter Volkswagen oder unabhängig – unsere Strategie steht und wir haben eine klare Perspektive.

B4BSCHWABEN.de: Wie lange wird es dauern bis auch die letzte Schraube den Namen "Everllence" trägt?

Dr. Uwe Lauber: Rund zwei Jahre.

B4BSCHWABEN.de: Und wie hoch sind die Investitionen für diesen Prozess?

Dr. Uwe Lauber: Es ist auf jeden Fall ein Millionenbetrag.

B4BSCHWABEN.de: Wie haben Sie den Namen intern kommuniziert?

Dr. Uwe Lauber: Sehr behutsam, da es ein emotionales Thema ist. In Augsburger ist der Name „MAN“ stark verwurzelt. Ich meine, bei uns arbeiten oft mehrere Generationen einer Familie und plötzlich wird beim Abendessen nicht mehr über „MAN“, sondern über „Everllence“ gesprochen.

Wir haben daher schon Anfang des Jahres mit einem „Sneak Preview“-Video begonnen, Foren im Intranet eingerichtet, Feedback gesammelt. Die Reaktionen waren gemischt – von großer Zustimmung bis hin zu Unmut. Aber im Dialog haben viele verstanden, dass dieser Schritt zur Strategie passt. Bei unserer Sondermanagementkonferenz am 13. März haben wir den Wandel dann gefeiert. Heute bekomme ich fast nur positives Feedback.

B4BSCHWABEN.de: Was bedeutet der Transformationsprozess für Sie persönlich?

Dr. Uwe Lauber: Vor allem Freude. Wer sich nicht verändert, wird verändert – meistens nicht zum Guten. Für mich ist es eine große Herausforderung und gleichzeitig Genugtuung zu sehen, was für ein Potenzial wir haben. Mit unseren 15.000 Mitarbeitenden können wir einen riesigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. Darauf bin ich stolz.

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