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Am Hauptsitz in Augsburg verschwindet ein vertrauter Schriftzug: Wo bislang „MAN“ stand, steht jetzt „Everllence“. Vorstandschef Dr. Uwe Lauber enthüllte am Mittwoch den neuen Schriftzug am Haupteingang des Augsburger Traditionsunternehmens. Es ist der offizielle Abschied von einem Namen, der über Jahrzehnte für industrielle Stärke und Maschinenbau „Made in Augsburg“ stand – und zugleich der Beginn einer neuen Ära.
„Es ist ein historischer Tag für die ganze ehemalige MAN Energy Solutions. Heute schreiben wir Geschichte“, sagt Lauber, der die Transformation maßgeblich mitgestaltet hat. Nach außen wird nun sichtbar, was intern längst vorangetrieben wurde: die strategische Neuausrichtung hin zu nachhaltiger Energietechnologie.
Obwohl das Unternehmen historisch tief mit der Entwicklung des Dieselmotors verwurzelt ist – eine Erfindung Rudolf Diesels in Augsburg –, blickt die Firma heute deutlich über den Tellerrand klassischer Antriebstechnologien hinaus. „Wir sind ein Systemlösungsanbieter und sind ein maßgeblicher Treiber der Energiewende“, erklärt Lauber. Deswegen hat sich das Augsburger Traditionsunternehmen schon 2018 von MAN Diesel & Turbo in MAN Energy Solutions umbenannt. Damals begann das Unternehmen, sein Geschäft verstärkt auf technologische Lösungen zur Reduzierung klimaschädlicher Emissionen in der Schifffahrt, Energiegewinnung und Industrie auszurichten und diesen Bereich als neues Geschäftsfeld und strategischen Fokus zu entwickeln.
„Eine Umbenennung klingt endgültig, aber es ist eine Weiterentwicklung von dem, was Rudolf Diesel 1894 erfunden hat. Wir bringen Rudolf Diesel 2.0 auf den Weg“, erklärt Lauber. Everllence unterstützt heute Schlüsselindustrien bei der Reduzierung von schwer vermeidbaren Emissionen. Die Innovationskraft soll also nicht abbrechen, sondern auf ein neues Fundament gestellt werden – eines, das nicht von der Vergangenheit, sondern von der Zukunft erzählt.
Der neue Name ist ein Kunstwort – entwickelt mit Unterstützung einer Markenagentur und dem eigenen Team. In „Everllence“ stecken zwei Begriffe: „Ever“, als Hinweis auf Innovation und Beständigkeit – „First ever“ sei Teil der Unternehmens-DNA, so Lauber – und „llence“, das auf „Excellence“ anspielt – dem Streben nach Exzellenz. „Everllence ist ein Versprechen an uns selbst: Wir wissen, wo wir herkommen, wo wir stehen und wohin wir hin wollen“, betont Lauber.
Die Umbenennung von MAN stieß bei den Mitarbeitenden nicht nur auf Zustimmung. Doch die Stimmung drehte sich schnell – nicht zuletzt dank einer internen Aktion: Über 14.500 Mitarbeitende bestellten T-Shirts mit dem neuen Firmennamen. „Ich denke, in sechs Monaten wird 'Everllence' Standard sein“, prognostiziert Lauber.
„Wir alle haben ein bisschen Grummeln im Bauch, aber das gehört dazu. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“, so Lauber weiter. „Ich selbst hasse es, wenn etwas alltäglich wird. Denn wenn etwas alltäglich wird, heißt das für mich Stillstand – und das führt zu Rückschritt.“
Heute arbeiten rund 4.100 Beschäftigte in Augsburg für Everllence – Tendenz steigend. Mit vollen Auftragsbüchern und einem Umsatzrekord von über 5 Milliarden Euro blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Die Marke mag sich ändern – die Wurzeln bleiben. Oder, wie Lauber es formuliert: „Made in Augsburg ist das, was wir in die Welt hinaus bringen wollen.“