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Die Pläne zur Wiederinbetriebnahme der südlichen Staudenbahn zwischen Langenneufnach und Türkheim sind vom Tisch. Das bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr erteilte dem Projekt eine klare Absage. Grund ist das aktuelle Potenzialgutachten: Mit rund 800 Fahrgästen pro Kilometer und Werktag liegt die Prognose deutlich unter der vom Freistaat geforderten Schwelle von 1.000.
Unterallgäus Landrat Alex Eder reagierte enttäuscht: „Wir haben in dieses Projekt wirklich viel Herzblut gesteckt. Doch der Freistaat macht klare Vorgaben, und diese erreichen wir leider nicht.“ Er verweist darauf, dass bei den Berechnungen nur Fahrgäste berücksichtigt werden, die dem zu reaktivierenden Abschnitt zugeordnet werden können. Ein Umstand, der die Zahlen nach unten drückt.
Die endgültigen Details des Gutachtens sollen im nächsten Mobilitätsausschuss vorgestellt werden. Für die Region bedeutet die Entscheidung jedoch: Die südliche Staudenbahn bleibt auf unbestimmte Zeit stillgelegt.
Während im Süden Ernüchterung herrscht, kommt die nördliche Staudenbahn in Bewegung. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) haben die Genehmigungsplanung abgeschlossen und die erforderlichen Unterlagen bei der Regierung von Oberbayern eingereicht. Die öffentliche Auslegung ist für Herbst 2025 vorgesehen, die Dauer des Verfahrens wird bis Ende 2026 geschätzt. Der Baustart könnte 2027 erfolgen.
Parallel plant DB InfraGO, noch in diesem Jahr das Verfahren für den Umbau der Bahneinbindung in Gessertshausen einzuleiten – ein weiteres Signal, dass die Reaktivierung der Strecke ernsthaft verfolgt wird.
Die kommunale Politik steht geschlossen hinter dem Projekt. Landrat Martin Sailer (Augsburg) spricht von einem „zentralen Baustein für eine zukunftsfähige Mobilität“. Bürgermeister aus Langenneufnach, Gessertshausen und Fischach betonen den Wert für Lebensqualität, Wirtschaft und ökologische Entlastung.
Auch SWU-Verkehrschef Ralf Gummersbach sieht den Meilenstein als Bestätigung für den eingeschlagenen Kurs: „Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden war von Anfang an sehr konstruktiv. Jetzt haben die Bürgerinnen und Bürger noch die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen.“
Die Staudenbahn gilt als wichtiger Faktor für die Entwicklung der Region zwischen Augsburg und dem Allgäu. Mit der geplanten Elektrifizierung und Geschwindigkeiten bis 140 km/h soll der Nahverkehr aufgewertet und besser mit dem Busverkehr verknüpft werden. Die Politik verbindet damit die Hoffnung auf eine Stärkung des ländlichen Raums, eine Entlastung der Straßen und eine nachhaltige Alternative zum Auto.