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In Deutschland werden immer weniger Unternehmen gegründet, so die Tendenz der letzten Jahre. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. „Es gibt viele gute Arbeitsplatz-Angebote für Absolventen und damit auch viele Alternativen zur Gründung“, erklärte der Bundestagsabgeordnete für Augsburg-Land, Hansjörg Durz. Für die Wirtschaft sind jedoch gerade auch Neugründungen wichtig. „Startups schaffen häufig eine starke Dynamik und damit auch weiteres wirtschaftliches Wachstum“, so Durz weiter. Gerade als Antwort auf die rasanten Veränderungen, welche Wirtschaft und Gesellschaft durch den digitalen Wandel erleben, sind Neugründungen wichtig.
Bayerisch-Schwaben steht im deutschlandweiten Vergleich gut da
„Im Jahr 2016 gab es in Schwaben 13.007 Neugründungen. 11.381 Unternehmen wurden aufgegeben“, stellte Stefan Schimpfle, Geschäftsführer aitiRaum, dar. „Nicht die rückläufigen Zahlen sind alarmierend“, so Prof. Dr. Norbert Gerth, „sondern die mangelnde Qualität. Es gibt zu wenige innovative Gründer, die auch digitale Geschäftsmodelle vorantreiben.“
In anderen Ländern wie beispielsweise in den USA herrscht hingegen ein anderer Gründergeist. „Existenzgründer sind in den USA Rockstars. Bei deutschen Existenzgründern sieht das noch anders aus“, sagte Prof. Dr. Gordon Thomas Rohrmair, Präsident der Hochschule Augsburg.
Neue Kultur des Scheiterns gefordert
Doch was genau bringt diesen Gründergeist hervor? „In den USA herrscht einfach eine andere Mentalität, was dieses Thema angeht. Sicher gibt es dort auch viele soziale Probleme und weniger Absicherung, was einen gewissen Druck schafft. Doch hauptsächlich ist der Gedanke, etwas Neues zu machen und dabei auch etwas zu riskieren, sehr positiv behaftet“, erklärte Prof. Dr. Gerth. „Es gibt in den USA eine andere Kultur des Scheiterns“, sagte MdB Durz, „wenn in Deutschland ein Unternehmer scheitert, dann ist das ein Stigma. In den USA ist das anders.“
Neue „Aufbruchs-Stimmung“ gezielt nutzen
Schimpfle sieht jedoch auch viele positive Veränderungen: „Vor allem IT-Absolventen tun sich mit dem Gründen leichter, weil sie derzeit extrem gute Bedingungen vorfinden. Es gibt eine Aufbruchs-Stimmung unter den Absolventen und diese ist klar spürbar.“ Prof. Gerth erklärte, wie sich diese fördern lässt: „Indem man den Gründergeist nicht mit Perfektion erstickt.“ Und er hat noch einen weiteren Tipp: „Die Studierenden sollten die Gründung als Projekt sehen und nicht als Lebensaufgabe. Es geht darum, sich etwas zu trauen – dazu gehört auch, dass man es wagt, Fehler zu machen.“
Hochschule Augsburg erhält wichtige Förderung für neues Startup-Projekt
Die Hochschule Augsburg will Studierende, die sich für das Thema interessieren, ganz gezielt fördern. „Hochschulen und Universitäten sind ein geschützter Raum, in dem junge Menschen auch etwas ausprobieren können. An der Hochschule Augsburg gibt es fachliche Unterstützung, Infrastruktur und gute Kontakte in die Wirtschaft, mit denen wir Startups unterstützen können“, so Rohrmair. Doch wie bekommt man mehr Menschen dazu, ein Unternehmen zu gründen? Abhilfe schaffen soll hier das neue Projekt „Förderung der Digitalisierung in der Entrepreneurship-Ausbildung an staatlichen Hochschulen in Bayern“. Die Hochschule Augsburg hat bei diesem Programm eine Wettbewerbs-Ausschreibung gewonnen. Für die nächsten drei Jahre erhält die Hochschule eine Förderung von 675.000 Euro.
Interdisziplinäre Ansätze sollen veraltete Strukturen aufrütteln
Ziel ist es, gemeinsam mit Startups bei Studierenden mehr Begeisterung für das Thema zu wecken. Mit dem Programm fällt der Startschuss, um das bisher unterrepräsentierte Thema „Gründung“ fest in den Lehrplänen zu verankern. Neben mehr Gründern soll so auch innovatives Personal für die etablierte Wirtschaft geschaffen werden. Das neue Projekt der Hochschule Augsburg ist einer von vielen Bausteinen, die konkret und praxisorientiert die Chancen der Digitalisierung für die Region nutzen wollen. Wichtiger Impulsgeber ist das Digitale Gründerzentrum Schwaben. Hier sollen Startups und etablierte Unternehmen besser miteinander vernetzt werden. Der Förderbescheid von 7,3 Millionen Euro wurde Anfang des Jahres von Staatsministerin Ilse Aigner übergeben.