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SGL mit Standort in Meitingen schreibt wieder schwarze Zahlen
Bilanz

SGL mit Standort in Meitingen schreibt wieder schwarze Zahlen

Archivbild. Der Standort von SGL Carbon in Meitingen. Foto: SGL Carbon
Archivbild. Der Standort von SGL Carbon in Meitingen. Foto: SGL Carbon

Für die SGL scheint die Coronakrise überwunden. Denn das Unternehmen meldete nun, dass Corona die Situation noch eintrübt. Doch die Ergebnisse sind positiv. Das erwartet das Unternehmen mit Standort in Meitingen jetzt von dem laufenden Geschäftsjahr.

Die Konzern-Umsatzerlöse der SGL Carbon betrugen im ersten Quartal 2021 241,5 Millionen Euro. Dies stellt einen leichten Rückgang um 2 Prozent dar. Währungsbereinigt lag der Umsatz dennoch auf Vorjahresniveau. Der Umsatz der SGL Carbon entwickelte sich im ersten Quartal in den verschiedenen Kundenindustrien jedoch unterschiedlich. Im Bereich des automobilen Leichtbaus sowie in der Halbleiterindustrie profitierte das Unternehmen von einer wieder anziehenden Konjunktur. Dagegen litten vor allem die Entwicklung im spätzyklischen Graphitgeschäft für industrielle Anwendungen und die Nachfrage nach Lösungen für die Chemiebranche weiter unter einer pandemiebedingten Schwäche. Der Auftragseingang der letzten Monate deutet jedoch in der Chemie auf eine spürbare Erholung hin, meldet SGL. 

Ergebnisseitig konnte das Unternehmen im ersten Quartal die Kennzahlen allerdings weiter verbessern. So stieg das EBITDA bereinigt in der Berichtsperiode um 14 Prozent auf 33,0 Millionen Euro. Das EBIT erhöhte sich ebenfalls deutlich auf 17,0 Millionen Euro gegenüber 6,4 Millionen Euro im ersten Quartal 2020. Darüber hinaus erzielte das Unternehmen nun auch wieder ein positives Nettoergebnis in Höhe von 6,1 Millionen Euro gegenüber minus 4,3 Millionen Euro in der Vorjahresperiode.

Am Standort der SGL in Meitingen. Foto: B4BSCHWABEN.de

Mit dieser Strategie wurde Geld gespart

Zur positiven Ergebnisentwicklung trug laut SGL unter anderem die konsequente weitere Umsetzung des Restrukturierungs- und Transformationsprogramms bei. Diese verlaufe in allen Bereichen planmäßig. Mit insgesamt 700 Maßnahmen in den Bereichen Einkauf, Personal, Operations und den Servicefunktionen erzielen alle Standorte hinweg stetige Fortschritte, erklärt eine Mitteilung des Unternehmens. Dabei werden allerdings auch Mitarbeiter abgebaut – die geplanten Personalmaßnahmen sind laut Unternehmensaussage zum ersten Quartal bereits zu mehr als 60 Prozent umgesetzt. Darüber hinaus hat die SGL Carbon auch im ersten Quartal weiter einen Fokus auf die Steigerung der liquiden Mittel und die Reduzierung der Verschuldung gelegt. So entwickelten sich die liquiden Mittel mit rund 168,6 Millionen Euro zum 31. März 2021 positiv gegenüber Jahresende. Der Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten war mit 24,1 Millionen Euro positiv. Die Nettofinanzschulden der SGL Carbon verringerten sich zum 31. März 2021 um 5 Prozent auf 271,5 Millionen Euro.  

„Unser Ergebnis im ersten Quartal zeigt, dass wir – trotz des nach wie vor bestehenden Gegenwinds in einigen unserer Märkte – liefern. Ein zentrales Element dabei ist unser weltweites Restrukturierungs- und Transformationsprogramm, bei dem wir sehr gut vorankommen“, erklärte Dr. Torsten Derr, Vorstandsvorsitzender der SGL Carbon. Außerdem ergänzte er: „Aber auch operativ gibt es bereits einige Bereiche bei der SGL Carbon, die wieder eine zunehmende Nachfrage sehen und nun gestärkt aus der Krise kommen. Darüber hinaus fahren wir jetzt eine klare ‚Preis-vor-Menge‘-Strategie, mit der wir auf Profitabilität fokussieren. Die Prognose für das Gesamtjahr 2021 bestätigen wir unverändert.“

Dr. Torsten Derr ist seit Juni 2020 der CEO von SGL Carbon. Foto: SGL Carbon

Neue Struktur umgesetzt   

Seit dem 1. Januar diesen Jahres werden die operativen Geschäfte der SGL Carbon in vier Geschäftsbereichen geführt. Damit wurden fokussierte Geschäftsbereiche geschaffen, die jeweils über ein homogenes Geschäftsmodell verfügen und für die eine Ergebnisverantwortung klar definiert werden kann. Das bisherige Berichtssegment Composites – Fibers & Materials (CFM) wurde in die Bereiche Carbon Fibers (CF) und Composite Solutions (CS) aufgeteilt. Das bisherige Berichtssegment Graphite Materials & Systems (GMS) wurde in Graphite Solutions (GS) und Process Technology (PT) separiert.  

Das erwartet SGL noch von 2021  

Das Unternehmen mit Standort im bayerisch-schwäbischen Meitingen bestätigt die Prognose für das Geschäftsjahr 2021. Demnach bleibe die gesamtwirtschaftliche Situation weiterhin von der Corona-Pandemie dominiert. Insbesondere eine weitere Pandemiewelle und ein hiermit einhergehender weiterer Nachfragerückgang sind in der aktuellen Jahresprognose nicht berücksichtigt. Nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch im Jahr 2020 geht SGL weiterhin davon aus, dass das Geschäftsjahr 2021 von einer moderaten Erholung geprägt sein wird. Das Periodenergebnis lag im ersten Quartal 2021 leicht über den Erwartungen. Seit Ende 2020 befindet sich das Berichtssegment Graphite Solutions im pandemiebedingten Abschwung vor allem resultierend aus dem Marktsegment Industrielle Anwendungen, was mit einer Abschwächung im Auftragseingang einherging. Im Berichtssegment Process Technology sieht das Unternehmen laut Eigenaussage aktuell eine Belebung bei Projektanfragen von Kunden. Da sich die Nachhaltigkeit des steigenden Auftragseingangs noch zeigen muss, geht SGL weiterhin von einem Umsatz und EBITDA bereinigt auf dem Niveau des Vorjahres aus. 

In Summe, erklärt eine Mitteilung der SGL, konnten die liquiden Mittel zum Ende des ersten Quartals 2021 gegenüber dem Jahresende 2020 erhöht werden. Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet das Unternehmen deshalb unverändert ein Investitionsbudget auf dem Niveau der Abschreibungen. Durch die Belebung der Geschäfte wird im Jahresverlauf außerdem ein Anstieg im Working Capital erwartet. Durch die angepasste Darstellung der gezahlten und erhaltenen Zinsen im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit soll mit einen positiven Free Cashflow in Höhe der verschobenen Zinsposition von circa 20 Millionen Euro kalkuliert werden können.

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