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Der Förderverein Kumas e. V. veranstaltete in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt, Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH, HPC AG, MVV Industriepark Gersthofen GmbH, der IHK Schwaben und dem Kongress am Park am 23. Und 24. März 2022 die 17. Bayerischen Wassertage im reinen Onlineformat.
Die Häufigkeit und Dauer von Niederschlägen, die regional begrenzt in kurzer Zeit große Wassermengen bringen, wird zunehmen und die Städteplanung vor ganz neue Herausforderungen stellen. Flächenversiegelungen und die dichte Bebauung der Talsohle führten im Ahrtal im Juli 2021 zu Wasserabflüssen mit Pegelhöhen, die es so noch nicht gegeben hat. Insbesondere die Verbauung der freien Abflussfläche führte zur Katastrophe. Historisch gesehen gab es allerdings schon im Juli 1804 ein Hochwasserereignis mit ähnlich großen Scheitelabflüssen. Bei der Siedlungsentwicklung müssen verstärkt historische Ereignisse in Gefahrenkarten und -analysen berücksichtigt werden, um fehlerhafte Risikoabschätzungen zu vermeiden. Kritische und dichte Bebauungen auf Talsohlen, die den freien Abfluss behindern, führen zu unkalkulierbaren Risiken mit entsprechenden Konsequenzen.
Die Vorhersagemöglichkeiten von Starkregenereignissen – auch auf regionaler Basis werden durch den Einsatz innovativer Technologien laufend verfeinert und bilden die Basis für einen wirksamen Katastrophenschutz. Die Auswertung langjähriger Daten durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) bestätigt die Beobachtung, dass die Jahresniederschlagsmenge zunimmt. Es wird erwartet, dass die Niederschläge in Zukunft intensiver werden und häufiger auftreten, sagt Dr. Tanja Winterrath vom DWD.
Der Klimawandel wird sich zudem auf alle Komponenten des Wasserhaushalts auswirken. So werden einerseits mehr Dürreperioden mit Wasserknappheit, andererseits extreme Nierschläge mit Hochwasser erwartet. Dr. Michael Probst von Björnsen Beratende Ingenieure zeigte anhand des Pilotprojektes Wetzendorfer Park in Nürnberg auf, wie man diesen Problemen mit „Klimainseln“ begegnen möchte. Klimainseln kombinieren durch Bepflanzung Wasserrückhaltung mit Kühlwirkung durch Verdunstung und erfüllen dadurch weitere Funktionen für ein gesundes Klima in Siedlungsgebieten.
Der Freistaat Bayern unterstützt Gemeinden bei der Aufstellung eines Sturzflut-Risikomanagements. Der Markt Diedorf im Landkreis Augsburg hat auf dieser Basis ein entsprechendes Konzept mit breiter Bürgerbeteiligung ausarbeiten lassen und bezieht die Ergebnisse in die Bauleitplanung, den Grunderwerbsplan und in die Ausführung kleinerer technischer Maßnahmen wie zum Beispiel mobile Schutzmaßnahmen schon vor Fertigstellung des Endberichts mit ein. Bürgermeister Peter Högg schätzte den besonderen Wert der durch die Bearbeitung ausgelösten Bürgerbeteiligung. Dies führte zu einer Sensibilisierung und verstärktem Problembewusstsein für Fragestellungen des Hochwasserschutzes.
Der zweite Veranstaltungstag der 17. Bayerischen Wassertage widmete sich den Auswirkungen des EU Green Deal auf die Wasserwirtschaft und hier bildeten die Anforderungen des Chemikalienrechts einen besonderen Schwerpunkt. Die Zero Emission- beziehungsweise Zero Pollution-Politik der EU hat weitreichende Auswirkungen auf den Einsatz gefährlicher Chemikalien, für die ein sorgsamer Umgang gefordert ist. Umweltbelastungen können so minimiert werden. Allerdings führen die Vorgaben für einzelne Chemikalien auch zu teilweise existenziellen Bedrohungen von Unternehmen in der Oberflächenbehandlung, wie Dr. Malte Zimmer vom Zentralverband Oberflächentechnik ausführte.
Die 18. Bayerischen Wassertage finden voraussichtich im November 2023 in Augsburg statt. Geschäftsführer Thomas Nieborowsky geht davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt Beschränkungen aufgrund der Pandemie gänzlich aufgehoben sind. Dies ist auch der Wunsch vieler Teilnehmer und Aussteller, die in den vorangegangenen Veranstaltungen Ihre Leistungen stets in einer Foyerausstellung präsentieren konnten.