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Der Freistaat Bayern – und damit auch Bayerisch-Schwaben – belegt im Vergleich mit 45 Industrieländern weltweit hinsichtlich der Standortqualität Platz zwei. Deutschland als Gesamtstandort liegt dagegen nur auf Rang fünf. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. „Bayern belegt hinter der Schweiz nach wie vor einen sehr guten zweiten Platz. Doch diese gute Positionierung ist vor allem durch viel zu hohe Kosten in Gefahr. In diesem Bereich ist der Freistaat auf den letzten Platz abgerutscht“, mahnt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die Standortqualität Bayerns und seiner 45 bedeutendsten Wettbewerber wird in der Studie „Industrielle Standortqualität Bayerns im internationalen Vergleich – Niveauranking“ für das Jahr 2021 mithilfe von 61 Indikatoren aus sechs Themenbereichen ermittelt. Bayern erreicht in vier davon, nämlich Staat, Infrastruktur, Wissen und Markt eine Platzierung unter den Top 10. „Den Freistaat zeichnet ein starker Wertschöpfungsverbund, eine hoch diversifizierte Produktpalette sowie eine leistungsfähige Infrastruktur und ein starkes Innovationsumfeld aus“, resümiert Brossardt.
Die in der Studie verwendeten Indikatoren sind weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen. Der Fokus liegt auf dem internationalen Vergleich von Strukturen und Produktionsvoraussetzungen. „Und genau hier liegt das Problem: Der entscheidende Standortnachteil Bayerns ist einmal mehr der Themenbereich Kosten. Verantwortlich sind hohe Arbeits- und Energiekosten sowie eine hohe Steuer- und Abgabenbelastung. Eine ausufernde Bürokratie sowie der Mangel an Arbeits- und Fachkräften belasten unsere Industrie zusätzlich. Hier müssen wir dringend umsteuern“, mahnt Brossardt.
Der absolute Punktwert, der die Standortqualität beschreibt, ist für den Freistaat im Vergleich zum vergangenen Jahr von 132,3 auf 127,5 Punkte gesunken. Seit 2015, als Bayern einen Wert von 136,7 Punkten erreichte, ist der Indexwert fast kontinuierlich gesunken. Relativ zum Durchschnitt aller untersuchten Staaten hat sich die Standortqualität Bayerns also verschlechtert. Dazu Brossardt: „Wir erleben eine schleichende De-Industrialisierung. Neuinvestitionen von Unternehmen finden zunehmend im Ausland statt, Teile der Wertschöpfung werden verlagert, aus dem Ausland fließt immer weniger Kapital zu uns. Wenn wir diesen Trend nicht stoppen, ist unser Industriestandort massiv in Gefahr.“
Bayern ist ein Industrieland, in dem fast ein Viertel der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe erzielt wird. „In keiner anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaft ist der entsprechende Anteil höher. Noch befindet sich Bayern mit dem zweiten Platz in unserem Niveauranking auf einer guten Ausgangsbasis. Aber es ist wichtiger denn je, die Standortpolitik wieder in den Fokus zu rücken, damit das auch so bleibt. Die wirtschaftliche Stärke Bayerns basiert unmittelbar auf einer starken Industrie. Und die Stärke der bayerischen Industrie basiert auf der Stärke unseres Standorts“, sagt Brossardt abschließend.