IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton hat Anfang Oktober darauf reagiert, dass das Europäische Parlament die Klimaziele verschärfen will. Weshalb es seiner Meinung nach Anreize statt bürokratische Hürden geben sollte.
„Immer neue und höhere Klimaziele des Europäischen Parlaments lösen die konkreten Herausforderungen nicht. Die werden in der Region beantwortet, beispielweise durch mehr regenerative Stromerzeugung oder durch neue Energieträger wie den Wasserstoff“, zeigt sich IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton überzeugt. Er reagiert damit auf den Beschluss des Europäischen Parlaments, die Klimaziele zu verschärfen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen in der EU bis 2030 nun um mindestens 55 Prozent sinken.
50 Prozent des Stroms regenerativen Energieträgern
Über die Hälfte des in Bayerisch-Schwaben produzierten Stroms wird bereits aus regenerativen Energieträgern, also aus Sonne, Wasser, Wind und nachwachsenden Rohstoffen erzeugt. Die Region liegt dabei deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Tendenz weiter steigend. „Unternehmen könnten ihren Beitrag über Eigenstromerzeugung sogar noch weiter steigern, wenn bürokratische Hürden endlich abgebaut würden“, erklärt Dr. Kopton. Der Energieverbrauch des verarbeitenden Gewerbes ist im Unterschied zu den privaten Haushalten bereits vor der Corona-Krise nicht mehr gestiegen, betont der IHK Präsident: „Die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen haben einen großen Anteil daran, dass der in der Region verbrauchte Strom umweltfreundlich und damit klimaneutral produziert wird“, betont Dr. Kopton. Beispielhaft nennt er die vielen Photovoltaikanalgen, die zwischenzeitlich auf den Firmendächer installiert wurden.
Energiewende kann ohne freien Unternehmergeist nicht gelingen
Auch machen sich regionale Unternehmen mit Unterstützung durch die Bayerische Staatsregierung auf, den Wasserstoff als weitere umweltfreundliche Energiequelle im Luft- und Fahrzeugbau zu etablieren. Dr. Kopton sagt: „Die Möglichkeiten Treibhausgase zu vermeiden sind vielfältig, wie die aktuelle Wasserstoffinitiative im Wirtschaftsraum Augsburg zeigt. Aus dieser Initiative lernen wir aber auch, dass die Energiewende ohne freien Unternehmergeist und private Investitionen nicht gelingen kann. Der Staat ist weder der bessere Ingenieur noch der richtige Visionär. Mit immer neuen Zielvorgaben wie dem Erneuerbare Energie-Gesetz werden wir unsere Ziele nicht erreichen: den Schutz des Klimas und die wirtschaftliche Erholung nach und in der Corona-Krise. Stattdessen brauchen wir weitere Anreize für Unternehmen und weniger Bürokratie. Wir drängen auch weiterhin auf einen verlässlichen Masterplan in Deutschland und Europa.“