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Das Resultat: Weiter ansteigende Energiekosten gefährden mittelfristig die Wettbewerbs-Fähigkeit der standort-prägenden Wirtschaftszweige – besonders im produzierenden Gewerbe. Eine zukünftige Steigerung der Stromkosten um 10% wird 31% der produzierenden Unternehmen bereits nachhaltig in ihrer Konkurrenz-Fähigkeit am Markt einschränken.
Arbeitsplätze in Schwaben in Gefahr
Bei einer angenommenen Steigerung um 20% wird ein Drittel der befragten Industriefirmen ernsthaft überlegen müssen, ob sie weiter am Standort Schwaben produzieren können. Alleine in diesen befragten Produktions-Unternehmen sind momentan über 4.000 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt stellt das produzierende Gewerbe in Bayerisch-Schwaben 237.870 sozialversicherungs-pflichtige Beschäftigungs-Verhältnisse und somit 39% aller Arbeitsplätze.
Stromsteigerungen können nicht durch erhöhte Produktivität ausgeglichen werden
So warnt zum Beispiel Dr. Michael Heußen, Geschäftsführer der Lechstahl-Werke: „Strom-steigerungen von 20% können wir nicht mehr durch erhöhte Produktivität ausgeleichen. Die erhöhten Kosten müsste der Kunde tragen, wenn er dazu bereit ist und nicht zu einem ausländischen Anbieter wechselt.“
Hohe Investitionen in Energie-Einsparmaßnahmen
Das Unternehmen Dittrich + Co GmbH & Co KG aus Schwabmünchen produziert mit 85 Mitarbeitern Kunststoffteile für diverse technische Anwendungen. Geschäftsführer Armin Dittrich erklärt: „In den letzten drei Jahren haben wir bereits rund 800.000 Euro für Energie-Einsparmaßnahmen investiert. Dennoch sind die Steigerungen enorm: Im Jahr 2007 betrug der Anteil der Energiekosten an den Gesamtkosten ohne Personalkosten noch 9,2%, bis heute ist er auf 13,9% angewachsen. Wir werden Aufträge verlieren, wenn die Stromkosten in Deutschland immer stärker steigen.
Prognostizierte Steigerung der Stromkosten
Die in der IHK-Studie abgefragten Steigerungen könnten zeitnah erreicht werden. Unter gleichen rechtlichen und ökonomischen Rahmen-Bedingungen hat ein führendes wissenschaftliches Institut die Steigerung der Stromkosten für nicht-energieintensive Unternehmen prognostiziert. Bis zum Jahr 2023 wird hier eine Steigerung um 53% erwartet. Selbst energieintensive Unternehmen werden trotz Vergünstigungen mit bis zu 41% zu kämpfen haben.
Wettbewerbs-Fähigkeit der deutschen Industrie gefährdet
„Damit wäre die Wettbewerbs-Fähigkeit der deutschen Industrie in einem Maße gefährdet, das existenzbedrohend ist“, so Peter Saalfrank, Hauptgeschäfts-Führer der IHK Schwaben. Er fordert die Politik auf, für die Zukunft Rahmen-Bedingungen zu setzen, die es den Unternehmen trotz der notwendigen Energiewende erlaubt, ihre Wettbewerbs-Fähigkeit zu erhalten.
Wichtige Stellschrauben zur Steigerung der Energie-Effizienz
Wichtige Stellschrauben zur Steigerung der Energie-Effizienz werden durch die Unternehmen bereits bedient, um die Abhängigkeit von den tendenziellen Preis-Steigerungen abzufedern. So produzieren knapp 40% der jüngst befragten Unternehmen Eigenstrom. Fast 70% haben bereits energie-optimierte Ersatz-Investitionen oder aber energetische Sanierungen vollzogen.
Günther Oettinger warnt vor einer schleichenden De-Industrialisierung
Dass die Problemlage in der Politik bekannt ist, zeigte die Rede von EU-Energie-Kommissar Günther Oettinger auf dem Internationalen Sommerfest der IHK. Er warnte vor einer schleichenden De-Industrialisierung Deutschlands, welche bereits im Gange sei: „Die drohende Verlagerung von Produktions-Standorten fordert umgehend eine breite Diskussion in Wirtschaft, Politik und Medien. Eine weitere Erhöhung der Strompreise wird nicht funktionieren."
„Innovationen in Schwaben - Perspektiven durch Ressourcen-Effizienz“
Die IHK Schwaben wird die Diskussion am 20. September 2011 - gemeinsam mit der HWK für Schwaben - im Rahmen des 9. Forum Zukunft Schwaben mit dem bayerischen Staatsminister Martin Zeil weiterführen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die regelmäßig die wichtigsten Zukunftsfragen für den Standort Bayerisch-Schwaben aufgreift, steht in diesem Jahr das Thema „Innovationen in Schwaben - Perspektiven durch Ressourcen-Effizienz“.
Kompetenz-Zentrum Ressourcen-Effizienz
Auf Grund der dringlichen aktuellen Energie- und Rohstoff-Diskussion hat die IHK zudem ein Kompetenz-Zentrum Ressourcen-Effizienz geschaffen, das Unternehmen bei allen Energie- und Rohstofffragen zur Seite steht. „Energie zu bezahlbaren Preisen“ steht darüber hinaus als Jahresthema 2011 im Fokus der IHK Arbeit.