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Freistaat Bayern investiert 80 Millionen in Augsburger Forschung
Standortsicherung

Freistaat Bayern investiert 80 Millionen in Augsburger Forschung

Das KI-Produktionsnetzwerk startete im Januar 2021. Foto: Universität Augsburg

80 Millionen Euro. Diese Summe wird der Forschungsförderung der Universität Augsburg bereitgestellt. Worin das Geld jetzt investiert werden soll. Und welchen Vorteil der Wirtschaftsstandort Augsburg davon haben soll.

„Innerhalb kürzester Zeit ist es uns gemeinsam mit den beiden außeruniversitären Forschungseinrichtungen am Campus, dem Fraunhofer-Institut für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV und dem Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie des DLR (ZLP) gelungen, ein nachhaltiges und auf die Bedürfnisse der lokalen Industrieunternehmen abgestimmtes Konzept für das KI-Produktionsnetzwerk vorzulegen“, erklärte Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg. „Wir haben vor Kurzem die Bestätigung des Ministeriums erhalten und ich freue mich sehr auf die gemeinsame Umsetzung.“ Insgesamt werden 80 Millionen Euro für die Forschungsförderung der Einrichtungen am Campus der Universität Augsburg bereitgestellt. „Der Universität Augsburg stehen insgesamt 34 Millionen Euro zur Verfügung, um für das KI-Produktionsnetzwerk die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen“, betonte dazu Prof. Dr. Malte Peter, Vizepräsident für Innovation, Transfer und Allianzen.

Die Vision: KI-basierte Produktion erforschen

Aufbauend auf den vorhandenen Anlagen sei die Einrichtung einer Forschungsplattform in Form von Produktionsanlagen mit industriellem Komplexitätsgrad geplant. „Auf mehreren tausend Quadratmetern sollen moderne Produktionstechniken erforscht und mit den neuesten KI-basierten Methoden kombiniert werden. Beteiligt ist daran ein 50-köpfiges interdisziplinäres Team aus den Ingenieurwissenschaften, der Produktionstechnologie, der Werkstofftechnik, der Informatik und der angewandten Mathematik“, beschrieb Prof. Peter das KI-Produktionsnetzwerk. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeit stehen generative Produktionsmethoden, werkstoffgerechtes Design, werkstoffadaptive Produktionsprozesse und -planung sowie prozessintegrierte Werkstoff- und Bauteilprüfung. „Unsere Vision ist es, die KI-basierte Produktion der Zukunft zu erforschen und den Unternehmen zu helfen, diese Ansätze schnell in ihrem Umfeld umzusetzen“, erklärte Prof. Dr. Markus Sause, Professor für Mechanical Engineering des Materials Resource Management Instituts (MRM) der Universität Augsburg. Um diesen Wissenstransfer sicherzustellen, werden neben der Forschungsplattform mehrere interdisziplinäre Teams aufgebaut, welche sich den eng verknüpften Themenfeldern der Aus- und Weiterbildung, der Unterstützung von Ausgründungen und der Beratung rund um KI-Themen widmen.

Nächster Technologiesprung für und in Augsburg

Das Fraunhofer IGCV fokussiert im KI-Produktionsnetzwerk die Entwicklung von Fertigungstechnologien und Anwendungen Künstlicher Intelligenz für den zukünftigen Wissens- und Anwendungstransfer in die produzierenden Unternehmen der Region Augsburg, Schwaben und Bayern. „Unser Ziel ist es, den nächsten großen Technologiesprung in der Produktion anzugehen, die umfangreichen Potenziale von KI zu realisieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Region zu stärken“, beschreibt Prof. Dr.-Ing. Klaus Drechsler, Institutsleiter des Fraunhofer IGCV, das Vorhaben. Dazu plant das Institut umfangreiche Investitionen in innovative Anlagen und Komponenten, etwa für das Fiber Placement, die Pultrusion und das Additive Manufacturing sowie in die Digitalisierung und Vernetzung bestehender Produktionslinien. Des Weiteren werden durch die Investitionen neue Anwendungsfelder für Fertigungstechnologien und KI erschlossen, so im Bereich der innovativen, ressourceneffizienten Mobilität. Acht Millionen Euro sind dafür insgesamt in Aussicht gestellt. „Wir schaffen mit den Investitionen die Basis zur Erzeugung und Speicherung von Prozess-, Zustands-, Qualitäts- und Produktdaten für einen konsequenten und erfolgreichen Einsatz von KI“, erklärt Martin Schreiber, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IGCV, der die Planungen am Institut leitet.

Konkrete Projekte starten noch Anfang 2021

Das ZLP am DLR-Standort Augsburg wird aus den Fördermitteln acht Millionen Euro in den Ausbau von Gebäude und Infrastruktur investieren. Der vorhandene Bau wird erweitert und auf den neuen Flächen mit Forschungsinfrastruktur ausgestattet. Damit sollen die vorhandenen Fähigkeiten für die Produktion von Leichtbaustrukturen im ZLP ausgeweitet werden und gemeinsam mit dem Forschungs- und Industrienetzwerk genutzt werden. Thematisch werden insbesondere KI-gestützte Montage und Integration, mobile Robotik sowie eine vernetzte Produktion von der Investition profitieren, heißt es in einer Mitteilung.

Weiterhin steht eine Fördersumme von 30 Millionen Euro für die Förderung von gemeinsamen Forschungsvorhaben zusammen mit Industrieunternehmen zur Verfügung. Dies soll dem KI-Produktionsnetzwerk helfen, eine schnelle Umsetzung von Themen der Spitzenforschung in die industrielle Praxis zu ermöglichen. Erste konkrete Projekte werden bereits Anfang 2021 starten. Dazu soll die gemeinsam betriebene Forschungsinfrastruktur einen essentiellen Beitrag liefern, da die Forschungsanlagen einen industriellen Komplexitätsgrad abbilden können und gleichzeitig die Datenströme wettbewerbsfrei von verschiedenen Unternehmen genutzt werden können.

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