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Experten diskutieren über die Chancen von Wasserstoff in Bayerisch-Schwaben
2. Regionale Zukunftskonferenz

Experten diskutieren über die Chancen von Wasserstoff in Bayerisch-Schwaben

2. Regionale Zukunftskonferenz Wasserstoff blickt auf Chancen und Hürden für den Energieträger Wasserstoff Foto: Regio Augsburg
2. Regionale Zukunftskonferenz Wasserstoff blickt auf Chancen und Hürden für den Energieträger Wasserstoff. Foto: Regio Augsburg Wirtschaft GmbH

Die 2. Regionale Zukunftskonferenz Wasserstoff thematisiert Chancen und Hürden von Wasserstoff als innovativen, nachhaltigen und zukunftsweisenden Energieträger. Im Zentrum der Konferenz stand das Potenzial von Wasserstoff für den Standort Bayerisch-Schwaben.

Für Unternehmen und Forschungseinrichtungen in der Region liefert Wasserstoff ein enormes Potenzial. Dies wurde auch auf der 2. Regionalen Zukunftskonferenz Wasserstoff besprochen, die mit 170 Teilnehmern aus Industrie, Forschung und Politik in der IHK Schwaben stattgefunden hat. Die Veranstaltung wurde vom regionalen Fachbeirat Wasserstoff organisiert und diskutierte die Potentiale des zukunftsweisenden Energieträgers. Der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz wies auf die Bedeutung regionaler Plattformen wie die Wasserstoffkonferenz hin.

Eine nachhaltige Chance für Unternehmen

Der Bereichsleiter der Standortpolitik bei der IHK Schwaben beschreibt, wie wichtig Wasserstoff für den Industriestandort Bayerisch Schwaben ist, denn dieser nachhaltige Energieträger gebe die Chance, die Dekarbonisierung voranzutreiben. Gleichzeitig stehen wir noch vor großen Herausforderungen in der Anwendung: Wirkungsgrade und Wirtschaftlichkeit müssen sich noch verbessern.“ Um die Herausforderung der neuen Technologien zu meistern, habe der Wirtschaftsraum Augsburg und Schwaben bereits vielfältige Kompetenzen zu bieten. Daraus entstehen außerdem Arbeitsplatzchancen. Die IHK Schwaben möchte die Unternehmen mit dem Netzwerk Wasserstoff unterstützen und setzt sich auch im überregionalen und internationalen Verbund mit baden-württembergischen Kammern und in der Bodenseeregion für den Markthochlauf von Wasserstoff in Schwaben ein. Neben der Oberbürgermeisterin von Augsburg Eva Weberbrachten auch die beiden Landräte Martin Sailer und Klaus Metzger die Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zum Ausdruck. Denn dieser könne sowohl Motor als auch Impulsgeber für innovative Technologien in der Region sein.

Die Bedeutung von Wasserstoff für Bayerisch-Schwaben

Hansjörg Durz wies darauf hin, dass Wasserstoff in den kommenden Jahren eine wesentliche Rolle bei der Dekarbonisierung der Energiewelt spielen soll. „Die nationale Wasserstoffstrategie setzt den politischen Handlungsrahmen für die Erzeugung, Nutzung und Weiterentwicklung von Wasserstoff in Deutschland. Mit der Entwicklung des Wasserstoff-Kernnetzes, das bis 2032 in Betrieb gehen soll, wird ein zentrales Handlungsfeld der Strategie angegangen.“, so Durz. Im Zuge dieses Prozesses müsse die Region die Bedeutung für Bayerisch-Schwaben noch deutlicher äußern. Die Regionale Wasserstoffkonferenz sei dafür eine enorm wertvolle Plattform.

Aktuelle Pläne der Fernleitungsnetzbetreiber sehen Teile des Wasserstoff-Kernnetzes für die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen und Augsburg vor. René Schoof von der Schwaben netz GmbH erläuterte genauer, dass die Region Günzburg ab dem Jahr 2030 an die Wasserstoffversorgung angebunden sein wird. Dass Wasserstoff außerdem für die Erzeugung von grünem Erdgas genutzt werden kann, zeigte Marc Grünewald, der Vice President von Man Energy Solutions SE in seinem Impuls. Vor allem in der Schifffahrt soll mit Derivaten von Wasserstoff wie beispielsweise Methanol und Ammoniak gearbeitet werden. „Es ist entscheidend, bestehende Technologien anzupassen, anstatt aufwendig und zeitintensiv komplett neue Antriebstechnologien zu entwickeln.“

Einige Impulse der Konferenz

Andreas Haller, der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Quadron AG, stellte in seinem Impuls einen weltweiten Vergleich. Weiter berichtete er von ersten Einsatzerfahrungen aus Österreich, wo bereits Wasserstofftransporter von Quadron unterwegs sind. Er thematisierte außerdem den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität mit Bio-Produkten im Supermarkt, wo nachhaltige Lösungen automatisch teurer sind. Spediteure schafften den Umstieg ohne die benötigte Zahlungsbereitschaft kaum.

Der Senior Manager im Business Development von MT Aerospace Dr. Patrick Starke zeigte auf, welche Entwicklungsschritte bei der zukünftigen emissionsfreien wasserstoffbasierten Luftfahrt zu vernehmen sind. „Die Region hat ihre Stärken als Anbieter von Wasserstofftechnologien, das ist ganz klar ein Schwerpunkt in der Zukunft“, erklärt Starke.

Zentrale Themen der Diskussionsrunde

Die Veranstaltung präsentierte Wasserstoff zum Anfassen in Form eines Recyclingfahrzeugs, Wasserstoff-PKWs, einer Werkstoffprüfvorrichtung, eines Modells eines wasserstoffgekühlten Flugzeugmotors und eines 3D-Modells eines PEM-Elektrolyseurs. Dies zeigt die breiten Einsatzgebiete von Wasserstoff. In Pitches und Vorträgen berichteten Experten zu Wasserstoff-Infrastruktur, Wasserstoff-Erzeugung aus Organik sowie Fragestellungen für Kommunen und in der Forschung. In zwölf Foren wurden verschiedene Wasserstoffthemen genauer beleuchtet. Die Wasserstoffkompetenzen der regionalen Wissenschaft, mögliche innovative Wasserstoffquellen, Netzausbaufragen und kommunale Anwendungen wurden unter anderem hier behandelt.

Professor André Baeten von der Technischen Hochschule Augsburg leitete das Forum „H2 in Forschung und Entwicklung“ und stellte ein Wasserstoff-gekühltes E-Antriebssystem für Air-Mobility-Anwendungen vor. „Neue Antriebskonzepte wie die Wasserstofftechnologie sind für zukunftsfähige Mobilitätssysteme unabdingbar. Im Rahmen des KI-Produktionsnetzwerks der Technischen Hochschule Augsburg forschen wir an innovativen Lösungen für elektrische Antriebssysteme auf Basis von Wasserstoff und KI, damit das Fliegen in Zukunft emissionsfrei und nachhaltig wird.”

Wasserstoff-Koordinierungsstelle dient zur Unterstützung

Eine von der Stadt Augsburg und den beiden Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg in Leben gerufene Wasserstoff-Koordinierungsstelle soll nun als eine zentrale Anlaufstelle für Wasserstoff in der Region geschaffen funktionieren. Die Koordinierungsstelle unterstützt die Arbeit des Fachbeirats und ergänzt dessen Aktivitäten. Die Ansprechpartnerin für die Koordinierungsstelle, Martina Medrano von der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, stellte zum Abschluss der Konferenz die neu eingerichtete kostenfreie Wasserstoff-Online-Plattform vor.

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