B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
B4B Nachrichten  / 
Augsburg  / 
Ellen Dinges-Dierig: „Eine konjunkturelle Trendwende ist nicht in Sicht“
Einschätzung

Ellen Dinges-Dierig: „Eine konjunkturelle Trendwende ist nicht in Sicht“

Ellen Dinges-Dierig ist die Vorsitzende der IHK Regionalversammlung Augsburg-Stadt. Foto: IHK Schwaben
Ellen Dinges-Dierig ist die Vorsitzende der IHK Regionalversammlung Augsburg-Stadt. Foto: IHK Schwaben

Die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage zeigt, dass die momentane Geschäftslage nochmals schlechter ausfällt als bei der letzten Umfrage im Herbst 2023. Somit bleibt die Stimmung der Unternehmen im Wirtschaftsraum Augsburg weiterhin auf niedrigem Niveau.

„Der IHK-Konjunkturindex übertrifft zwar die Wachstumsschwelle von 100 Punkten, er bleibt aber deutlich hinter seinem langjährigen Durchschnitt zurück. Eine konjunkturelle Trendwende ist nicht in Sicht“, stellt Ellen Dinges-Dierig, Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Augsburg-Stadt fest. Ramona Meinzer, IHK-Regionalvorsitzende für Augsburg-Land sagt: „Im Vergleich der bayerisch-schwäbischen Regionen nimmt der Wirtschaftsraum Augsburg zwar den ersten Platz ein, doch ein robuster Weg aus der Rezession zeichnet sich auch hier nicht ab.“ Die Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Aichach-Friedberg, Katrin Krauß-Herkert, fordert daher „eine schnelle und spürbare Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“. Die werden aktuell von den befragten Unternehmen als größtes Risiko ihrer zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung gesehen.

IHK-Konjunkturindex verbessert sich in der Stadt Augsburg nur gering

Im Januar 2024 hat die IHK Schwaben einen Querschnitt ihrer Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zur aktuellen Lage, zu ihren Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken befragt. Mehr als 900 Unternehmen haben geantwortet, davon 259 aus der Stadt und dem Landkreis Augsburg sowie aus dem Wittelsbacher Land. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der befragten Unternehmen abbildet, in der Stadt Augsburg seit dem vergangenen Herbst um einen Punkt auf nun 110 Punkte verbesserte. Zwar hat sich auch in Augsburg die aktuelle Geschäftslage eingetrübt, doch die Bewertung der aktuellen Lage wird durch die optimistischen Erwartungen mehr als kompensiert.

Zwischen Hoffnung und pessimistischen Erwartungen

Im Wittelsbacher Land hat sich der IHK-Konjunkturklimaindex dagegen deutlich verbessert, um 19 Punkte auf nunmehr 106. Grund für diese deutlich positive Entwicklung ist, dass die Unternehmen ihre künftige Geschäftslage besser einschätzen als zuletzt. Die Beurteilung der aktuellen Lage hat sich dagegen kaum verbessert. So sieht es auch im Landkreis Augsburg aus: Der IHK-Konjunkturindex für Augsburg Land bleibt mit 95 Punkten unterhalb der Wachstumsschelle. Die aktuelle Lage wird schlechter als im Herbst 2023 eingeschätzt und auch die Erwartungen bleiben unverändert pessimistisch.

Vor allem unternehmensnahe Dienstleistungen sind dabei der Stimmungsmotor im Wirtschaftsraum Augsburg. Gleichauf folgen mit großem Abstand die Industrie und der Handel, wobei sich die Stimmung in der Industrie seit Herbst 2023 spürbar verbessert und die im Handel nochmals weiter verschlechtert hat. Beide Branchen bleiben allerdings deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle. Ebenso gehen Inlandsnachfrage und Investitionen zurück: „Die geringe Inlandsnachfrage bei gleichzeitig steigenden Kosten drückt auf die Investitionsbereitschaft am Standort“, stellt Ramona Meinzer fest. In Summe schwindet die wirtschaftliche Substanz der Region. Obwohl sich diese Entwicklung noch nicht merklich auf die Beschäftigungspläne der Wirtschaft auswirkt, sieht die Unternehmerin darin ein deutliches Warnsignal für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraums Augsburg.

Bessere Rahmenbedingungen ermöglichen Wachstum

Katrin Krauß-Herkert sagt: „Die erhoffte Trendwende bleibt aus, die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen im Wirtschaftsraum Augsburg können sich nicht von der deutschlandweiten Stimmung abheben. Umso wichtiger ist es, die politischen Rahmenbedingungen auch in der Stadt und in den beiden Landkreisen so zu stellen, dass wirtschaftliches Wachstum wieder möglich ist. Das beginnt bei den Steuer- und Abgabesätzen, geht weiter über schnelles und unbürokratisches Verwaltungshandel und endet bei einer intakten Infrastruktur, beispielsweise beim Straßen- und Schienenbau, beim Ausbau der Datennetze oder Bildungseinrichtungen. Der Wirtschaftsraum Augsburg hat noch immer großes Potential, dieses zu fördern muss das Ziel aller politischen Akteure sein.“

Artikel zum gleichen Thema