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Das neue Top-Event der Region wurde dieses Jahr erstmals überhaupt durchgeführt. Dafür kooperierte der vmm wirtschaftsverlag mit Kommdirekt. Die Digitalmarketing-Veranstaltungen richtete sich an die Top-Entscheider der Region. Rund 190 Gästen wohnten der Premiere im myPSA, dem Sport- und Gesundheitszentrum des Post SV im Sheridan Park, bei.
180 Grad Wende – so drastisch kann die Transformation sein
Wie absurd der Wandel eines Geschäftsmodells zu Anfang klingen kann, demonstrierte Keynote Speaker Mirko Ross, CEO digital worx GmbH. Er setzte die ersten Impulse des Tages mit Hilfe einer Fliege. Genauer gesagt, mit der Fliege Erika und wie sie die Transformation bei einem deutschen Biozid-Hersteller auslöste. Dieser entschied sich von Insekten-Vernichtung auf Insekten-Schutz umzustellen. 2011 klang das verrückt, 2019 liegt er mitten im Trend und richtet sein Unternehmen Schritt für Schritt neu aus. Um auf dem Zukunftsmarkt zu bestehen, stellte der Geschäftsführer sein ganzes Unternehmen in Frage und drehte die Ausrichtung um 180 Grad.
Ohne Visionen kein Erfolg
„Es ist eine große Leistung, diesen Perspektiven-Wechsel hinzukriegen“, betonte Ross. Dafür muss sich ein Unternehmen für Ideen, gerade von Außen, öffnen. Die Innovationen zwingen uns zu einem Wandel, sonst könne man als Unternehmen nicht bestehen. „Wenn Sie keine Visionen haben, können Sie als Unternehmer keinen Erfolg haben“, verdeutlichte er. Dafür brauche es Mut, Kraft zur Durchsetzung und die Einsicht, keinen schnellen „Return of Invest“ erwarten zu dürfen. Den Schritt zu gehen, sei aber unvermeidbar. „Sonst werden Sie in der digitalen Economy keine Chance haben.“
Wandel macht Angst
Wandel war auch das Thema von Schauspieler und Coach Lutz Herkenrath. Wandel, das sei für Kleinkinder etwas ganz Natürliches. Es bedeutet mehr Autonomie. Erwachsene haben oft den Eindruck, schon alles zu haben und dürfen. Warum also etwas ändern? Veränderung wird oft negativ assoziiert, da sie oft aus Zwang heraus geschieht. Das ging auch ihm so. Als Theater-Schauspieler sei für ihn der Gang zum Fernsehen mit Prostitution gleichzusetzen gewesen. Doch er war jung, er brauchte das Geld, erklärte er. Heute sei er sehr froh darüber, sich hierhin gewandelt zu haben.
Digitale Transformation: Es brennt
Herkenrath verglich das Ganze mit einem Pferd in seiner Box. Für dieses ist das der sicherste Ort. Selbst wenn der Stall brennt, wird sich das Pferd nur dann raus bewegen, wenn man ihm gut und lange zuredet. Das sei mit Mitarbeitern ähnlich. Nur weil es schon brennt, heißt das nicht, dass sich alle auf den Weg zur Digitale Transformation machen, wenn sie nicht angeleitet werden. Das liege auch daran, dass 96 Prozent der Entscheidungen emotional getroffen werden, nicht rational. Wie kann es dennoch gelingen? Dazu formulierte Herkenrath vier wichtige Kriterien: Überschaubare Ziele vorlegen, Hinfallen und Straucheln erlauben und erwarten, eine lügenfreie Atmosphäre schaffen und erkennen, wo Widerstände sind.
Voller Vortragsplan
Wie das alles aktuell umgesetzt wird und wie weit die Digitalisierung in Bayerisch-Schwabens Unternehmen angekommen ist, behandelten zahlreiche Sessions und Vorträge auf dem Digital Day. Bernhard Manzl von Siemens betrachtete das Ganze von der Maschinenbauer-Seite aus. Digitale Zwillinge von Maschinen ermöglichen es, Prognosen zu stellen und Simulationen laufen zu lassen, bevor ein Produkt überhaupt physisch entsteht. Mit diesen digitalen Modellen lassen sich aber auch Mitarbeiter und Service-Kräfte weltweit schulen. Wo hier der Mitarbeiter bleibt? „Da kommt eine Generation auf uns zu, die gierig ist nach diesen Themen“, so Manzl. „Das ist an dieser Stelle ein Selbstläufer.“ Dass dies alles Zukunft hat, setzt aber auch Wissen und Know-how voraus, gerade in der Mathematik. „Mathematik nicht zu können, ist salonfähig. Das darf nicht sein. Mathematik brauchen wir, um die Informationen in die Systeme zu bringen.“
Mit Bildung kennt sich Oliver Heckemann von der IHK Schwaben sehr gut aus. Sein Thema auf dem Digital Day: Smombies am Arbeitsplatz. Die Wortneuschöpfung beschreibt Smartphone-abhängige Menschen. Dies ist gerade in den sehr jungen Generationen zu beobachten. Für diese Generation seien die neuen Devices und Möglichkeiten, die mit der Digitalisierung entstehe, nichts Neues. Sie wachsen damit auf. Das müsse man folglich gezielt fördern und diese Geräte zur Verfügung stellen – schon in der Schule. Dort wird dann analog und digital gearbeitet. Die Nachwuchskräfte, die jetzt aus Schulen und Unis kommen, haben vom Wandel noch nicht viel mitbekommen und müssen nachgeschult werden. Wichtig sei weiter, Soft Skills wie aktives Zuhören, artikulieren oder kritisch Denken zu vermitteln. Lernen geht nicht nur in der Schule: „Der wichtigste Lernort ist in Zukunft der Arbeitsplatz“, so Heckemann. Es brauche kontinuierlich Weiterbildung, um sich in dieser sich rasant wandelnden Welt zu behaupten.
„Digital Start Up Award“ verliehen
Nach den ersten Vorträgen wurde es interaktiv für die Gäste. Sechs Startups aus Bayerisch-Schwaben kämpften um die Gunst der Unternehmer. Diese präsentierten sich in der Start-Up Lounge und pitchten je 5 Minuten ihre Ideen. Im Anschluss wurde per Smartphone abgestimmt. Gewinner des „Digital Start Up Award“: qbilon. Das Startup von Thomas Drießen, Julian Kienberger, Melanie Langermeier und Simon Lohmüller will die immer komplexer werdenden IT-Landschaften beherrschbar machen.
Die Sessions-Referenten
Die Powersessions am Vormittag gestalteten Christoph Pöpperl, Leiter Digital Marketing CREATON GmbH, Prof. Dr.-Ing. Stefan Braunreuther, Abteilungsleiter Produktionsmanagement der Fraunhofer-Einrichtung IGCV, Raimund Seibold, Gründer von Boxbote Logistics und der Digitalagentur Innoit, Matthias Reder, stellv. Leiter Unternehmenskommunikation Stadtwerke Augsburg Holding GmbH, Tobias Wirth, Geschäftsführer der fly-tech IT GmbH & Co. KG, Tobias Walter, Leitung Marketing Communication mit Philipp Kaiser, Digital Marketing PCI Augsburg GmbH, Christian Kummer, Geschäftsführer Meilenstein Digital GmbH, Ulrike Margit Wahl, die HOCHSCHULERFRISCHERIN und Heiko Horter (CDO) mit Bernd Arnhold (CEO), Kommdirekt GmbH.
Startup-Hochburg Augsburg?
Nach dem Vortrag von Lutz Herkenrath, stellte sich Daniel Kempf, Geschäftsführer pd ventures & pd next und Gastgeber Rocketeer Festival, in einem viertelstündigen Interview den Fragen der Moderatorin. Darin schilderte er seinen Eindruck der lokalen Gründerszene und warum Augsburg für die Startup-Hochburg Berlin so spannend ist. Geografische Lage sowie die wirtschaftliche Infrastruktur und die finanziellen Möglichkeiten Bayerns seien eine fast unschlagbare Kombination. Statt Kunden im Süden von Berlin aus zu besuchen, sei ein Standortwechsel für viele eine gute Chance.
Powersessions am Nachmittag
Den Nachmittag gestalteten Andres Santiago, Geschäftsführer vmm wirtschaftsverlag GmbH & Co. KG, Robert Ehlert, COO new direction, Heiko Horter und Barbara Arnhold (CEO) Kommdirekt GmbH, Philipp Blobel, Geschäftsführer Blobel Consulting & Interim Management, Stefan Grimm, Geschäftsführer Bersabee GmbH, Guido Sterzing, Geschäftsführer SKIT Dynamics GmbH, Michael Peuker, Sales & Channel Manager SC-Networks GmbH und Ulrike Margit Wahl, die HOCHSCHULERFRISCHERIN.
B4B Award für die erfolgreichsten Gastbeiträge
Bevor es mit den #tresenthesen zum abschließenden Highlight ging, hatten die Redakteurinnen von B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN noch eine Überraschung vorbereitet. Sie übergaben erstmals den B4B Award für die besten Gastbeiträge. Die Preise gingen für das erste Halbjahr 2019 an KRAGLER Immobilien GmbH (3. Platz), ZEHNTAUSENDGRAD Videowerbung GmbH (2. Platz) und SportBrain Entertainment GmbH (1. Platz).
#tresenthesen – Digitales Marketing im Fokus
Kathrin Buchenroth (vmm wirtschaftsverlag), Barbara Arnhold (Kommdirekt), Alexander Geißenberger (xpose360), Kathrin Lampe (creationell), Stephan Nägele (LocalPerformance), Daniel Jall (Sportbrain) und Harald Zickhard (ZUP!) läuteten mit den #tresenthesen den letzten Programmpunkt ein. Die Experten für Digitales Marketing stellen sich bei einem Bier den Fragen der Leser von B4BSCHWABEN.de: Wo liegen die Trends 2019? Welches Tool macht für welches Unternehmen Sinn? Brauche ich Social Media? Die Referenten erläuterten in einer angeregten Diskussion ihre Standpunkte und gaben den Gästen so einen guten Eindruck in das komplexe Thema Digitales Marketing. In zwei Punkten waren sich alle einig: Trends ändern sich kontinuierlich. Eine Maßnahme allein reicht nicht, es braucht eine komplette Strategie.