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Autoneum kauft insolventen Autozulieferer Borgers für 117 Millionen Euro
Nach Insolvenz

Autoneum kauft insolventen Autozulieferer Borgers für 117 Millionen Euro

Die Unternehmersgruppe Borgers meldet auch für die Produktionswerke in Ellzee und Krumbach Insolvenz an. Foto: Borgers SE & Co. KGaA

Es war eine der größten Insolvenzen im vergangenen Jahr. Jetzt geht es zumindest mit der Automotive-Sparte von Borgers weiter. Ein Schweizer Konzern übernimmt  - auch die Standorte in Ellzee und Krumbach.

Am vergangenen Freitagabend hat Autoneum eine Vereinbarung zur Übernahme des Automotive-Geschäfts von Borgers unterzeichnet. Das teilte der Konzern am Montag mit. Der bezahlte Unternehmenswert belaufe sich auf 117 Millionen Euro. Autoneum ist nach eigenen Angaben der weltweite Markt- und Technologieführer für Akustik- und Wärmemanagement für Fahrzeuge mit Sitz in Winterthur in der Schweiz. Im Geschäftsjahr 2021 hat die Borgers Automotive Gruppe einen Umsatz von 610 Millionen Euro mit rund 4.700 Mitarbeiter erwirtschaftet. 

Das strebt Autoneum mit der Übernahme an

Borgers ist Spezialist für textile Schallisolierungen, Dämmungen und Verkleidungen für Automobile. Das Produkt- und Kundenspektrum von Borgers sei weitgehend komplementär zum Produkt- und Kundenportfolio von Autoneum, heißt es in der Mitteilung. Dank der globalen Präsenz von Autoneum ergeben sich mit dem Produktportfolio von Borgers mittelfristig weitere Umsatzpotentiale für profitables Wachstum auch ausserhalb von Europa. Mit der Übernahme wolle Autoneum nun „die globale Marktführerschaft in akustischen und thermischen Lösungen für Fahrzeuge“ deutlich ausbauen, kündigte Vorstandschef Matthias Holzammer an. 

Die Transaktion soll zunächst über Kredite finanziert werden. Langfristig sei eine Kapitalerhöhung im Umfang von rund 100 Millionen Schweizer Franken vorgesehen. Der Abschluss der Transaktion wird nach kartellrechtlicher Freigabe im April 2023 erwartet.

Borgers ist seit Oktober 2022 insolvent

Im Oktober 2022 hatten Vorstand und Geschäftsführung von Borgers beim zuständigen Amtsgericht für die Borgers SE & Co. KGaA, die Borgers Management SE, die Johann Borgers GmbH, die Johann Borgers Berlin GmbH sowie die Borgers Süd GmbH mit Standorten in Ellzee und Krumbach Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

„Trotz einer komplexen Gemengelage haben wir innerhalb von knapp drei Monaten eine wirtschaftlich vernünftige Lösung für die Gesellschaften unter meiner Verwaltung und die Borgers-Gruppe als Ganzes gefunden, die der Gruppe nachhaltige Perspektiven eröffnet“, wurde Insolvenzverwalter Franz Kebekus in einer Pressemitteilung zum Verkauf zitiert. 

In Deutschland produziert Borgers an den Standorten Berlin (284 Mitarbeiter), Bocholt ( 865 Mitarbeiter), Ellzee (451 Mitarbeiter) und Krumbach (294 Mitarbeiter).  Autoneum übernimmt auch die Anteile an den Tochtergesellschaften in Frankreich, Polen, Schweden, Spanien, Tschechien, Großbritannien sowie den Vereinigten Staaten.

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