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Das 2020 gegründete Unternehmen Green Hydrogen Technology hat ein neuartiges Verfahren entwickelt, um aus Abfallstoffen wie Klärschlamm und Plastikmüll Grünen Wasserstoff herzustellen. Nach Abschluss der Entwicklungsphase will Green Hydrogen Technology die Technologie jetzt in der Praxis erproben: Im November soll der Bau der entsprechenden Versuchsanlage beginnen. Ende 2022 soll der Versuchsbetrieb abgeschlossen sein. Als „grün" wird Wasserstoff bezeichnet, der ohne Einsatz fossiler Energieträger klimaneutral gewonnen wird. Die Unternehmensgründer planen, das Herstellungsverfahren nach der Erprobungsphase an Kommunen und Industriebetriebe zu vermarkten.
Das Verfahren umfasst zwei Stufen: In Stufe 1 des Prozesses werden Ausgangsstoffe, zum Beispiel Klärschlamm, in Heißgas umgewandelt, in Stufe 2 wird aus diesem Gas und Plastikmüll gasförmiger Wasserstoff gewonnen. „Stufe 2 auch eigenständig betreiben werden und an bestehende Biogas-Anlagen angedockt werden", teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Diese Stufe 2 wollen die Gründer jetzt in der Praxis erproben: Nächster Schritt auf dem Weg zur Serienreife ist der Bau der Versuchsanlage im österreichischen Leoben. Das Gießen der Beton-Bodenplatte im November markiert den Baubeginn, im Mai 2022 sollen Bau- und Einrichtung der 12 Meter hohen Anlage mit einer Gesamtfläche von etwa 150 Quadratmetern abgeschlossen sein. Im Juni 2022 soll die Versuchsanlage erstmals Wasserstoff aus Plastikmüll erzeugen.
Sobald der TÜV die Zusammensetzung des gewonnenen Wasserstoffs zertifiziert haben sollte, will Green Hydrogen Technology in die Vermarktung von „Stufe-2-Anlagen" gehen und insbesondere Kommunen und Industrie ansprechen. Parallel will das Unternehmen dann auch die Praxis-Erprobung der ersten Stufe vorantreiben. „Unsere Technologie ist nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern lohnt sich auch für die Betreiber, denn der Bedarf an sauberem Wasserstoff wird in den nächsten Jahren massiv ansteigen", erklärt Jean Wiech, CFO von Green Hydrogen Technology. „Besonders interessant ist die Technologie für Kunden, die bereits eine Biogas-Anlage betreiben oder Zugang zu Biogas haben. Sie benötigen nur die Stufe 2 unserer Anlage. Statt des Heißgases aus Klärschlamm wird dann das Biogas als Ausgangsstoff verwendet", so Wiech. Die bisherigen Entwicklungskosten für das Verfahren liegen bei rund 3 Millionen Euro, die durch das Unternehmen selbst privat finanziert wurden. Das Geschäftsmodell von Green Hydrogen Technology sieht vor, dass das Unternehmen entweder Co-Betreiber der Anlagen wird oder Lizenzen zur Nutzung der patentierten Technologie an Firmen oder Gemeinden als alleinige Betreiber vergibt.
Mit dem Abschluss der technischen Entwicklung stellt das junge Unternehmen zugleich die Weichen für das weitere Wachstum: Zum 1. Januar 2022 wird aus der Green Hydrogen Technology GmbH die Green Hydrogen Technology AG. „Indem wir unser Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umwandeln, gehen wir den nächsten Schritt bei der konsequenten Weiterentwicklung von Green Hydrogen Technology. So senden wir ein starkes Signal in Richtung künftiger Kapitalgeber und schaffen optimale Voraussetzungen für spätere Kooperationen, bevor wir mit der Vermarktung unserer Anlagen beginnen", erklärt CEO Harald Mayer.