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Zehntausende Besucher zählte die AMERICANA in Augsburg in den vergangenen Jahren. Auch 2017 richtet die AFAG Messen GmbH Europas größte Reitsportmesse wieder aus. Als Börse für amerikanische Reitpferde liegt die Quelle für diesen Markt damit in der Fuggerstadt, wie Heiko Könicke, Geschäftsführer der AFAG, betont. „Augsburg ist die Kraftquelle für den amerikanischen Reitsport in Europa“, erklärte er bei der Eröffnung der Messe.
Der Markt dafür ist groß: Einer Studie der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) zufolge gaben 2016 deutschlandweit rund 3,89 Millionen Menschen an, Reiter zu sein. 1,25 Millionen betreiben diese Sportart sogar intensiv. Die AWA geht von etwa 900.000 Pferdebesitzern und 1,3 Millionen Tieren in Deutschland aus. 14 Millionen Befragte gaben darüber hinaus an, Interesse am Reiten zu haben.
Das lässt auch die Kassen von über 10.000 Handwerksbetrieben und Firmen klingeln, für die das Pferd direkt oder indirekt Haupt-Geschäftsgegenstand ist. Das gibt die Deutsche Reiterliche Vereinigung auf ihrer Webseite an. Der Umsatz der deutschen Pferdewirtschaft liege bei circa 6,7 Milliarden Euro.
„Black Beauty“, „Jolly Jumper“ und der „kleine Onkel” sind damit nicht nur berühmte Film- und Romanfiguren, sondern für fast eine Million Deutsche ein wahrgewordener Traum, den sie sich auch einiges kosten lassen. Gary Carpenter, Geschäftsführer des Dachverbandes Reining NRHA USA, zeigte sich auf der AMERICANA beeindruckt von der Leidenschaft, welche die Deutschen gegenüber ihren Pferden demonstrieren. Mit großen Einkaufslisten reisen viele Besucher teils aus über 300 Kilometer Entfernung an. Sie suchen nach Tipps von echten „Pferdeflüsterern“, verfolgen die Wettkämpfe der weltbesten Reiter und (er)leben ein Stück Westernkultur.
Mit der AMERICANA hat sich die AFAG also ein starkes Pferd im Stall gesichert. Dieses teilt sich die Box mit der GrindTec und der Interlift – ebenfalls zwei internationale Leitmessen. Sie sind die Goldgrube, mit der Augsburg seine Position als Messestadt untermauert. Im Rennen um die Unterstützung des Standorts durch den Freistaat ist die AMERICANA immer wieder ein „argumentstarkes Faustpfand“, wie auch Aichach-Friedbergs Landrat Klaus Metzger erklärt. Doch trotz alldem wird die Messe Augsburg noch immer ausschließlich von der Stadt Augsburg, den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg sowie dem Bezirk Schwaben und den Kammern allein getragen. Diese scharren – zu Recht – langsam mit den Hufen. Denn anders als in Augsburg tritt das Land Bayern in München und Nürnberg ebenfalls als Gesellschafter mit auf. Es wird Zeit, dass sich der Freistaat von seinem hohen Ross schwingt und dem Messestandort Augsburg endlich die Anerkennung gewährt, die er verdient.