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Gerd Deisenhofer merkt man die Begeisterung immer noch an, wenn er über die erste Selbstbedienungs-Tankstelle in Deutschland erzählt, die er für Präg durchsetzte. Im Gegensatz zu allen anderen, war er von Anfang an begeistert von dem System. Deisenhofer hatte von der SB-Tankstelle erstmals auf einer Energie-Konferenz in London 1971 erfahren.
Die Verantwortlichen waren skeptisch
Ein schwedischer Hersteller präsentierte die neue Idee. Gerd Deisenhofer, der damalige Geschäftsführer des Energiehändlers Präg wollte das System auch in Deutschland einführen. Er versprach sich davon niedrigere Benzin-Preise durch die Einsparung von Personalkosten und folglich einen höheren Umsatz. Zurück in Deutschland stieß der Präg-Geschäftsführer jedoch auf Skepsis. „Niemand hat an das Konzept geglaubt. Weder unser damaliger Vertragslieferant Texaco, noch mein Geschäftspartner Horst Knoblauch. Und auch der Tankstelleneigentümer in Lagerlechfeld, der den Testlauf wagen sollte, glaubte nicht an das Konzept, erinnert sich Deisenhofer. Doch Deisenhofer konnte sich durchsetzen.
Die erste SB-Tankstelle: Mit SB-Zapfsäulen und Leuchtreklame
An der B 17, nahe des Luftwaffenstützpunktes der Bundeswehr belieferte Präg eine Tankstelle, an der viele der damals rund 5.000 Soldaten regelmäßig tanken mussten. Diese ließ Präg zu einer Selbstbedienungs-Tankstelle umbauen. Und siehe da: es funktionierte. Im zweiten Monat wurden bereits 200.000 Liter Kraftstoff verkauft. „Üblich waren damals etwa 300.000 Liter pro Jahr“, erzählt Deisenhofer. In den Folgejahren stellte sich heraus, dass die Entscheidung von Präg eine der wichtigsten Weichenstellungen war. Und Präg führte noch eine weitere Neuheit ein.
Auch die Shops waren eine Neuheit
In kleinen Shops an den Selbstbedienungs-Tankstellen wurden Kaffee, Süßwaren und Zeitungen verkauft. Was heute für jedermann völlig selbstverständlich ist, war vor 40 Jahren ein absolut neues Marketing-Konzept in Deutschland. Etwa ab 1984 gab es in der BRD nach den Worten Deisenhofers keine Bedienungstankstelle mehr. Die Umsätze stiegen in den Folgejahren drastisch. Deisenhofers Plan war aufgegangen. „Heute versuchen die Tankstellen in Deutschland wieder vermehrt auf Service zu setzen. Doch eine Tankstelle erwirtschaftet heutzutage durchschnittlich zwei Drittel ihres Umsatzes durch den Verkauf der Waren im Shop und die Autowäsche.
Das Konzept funktioniert bis heute
Die Waren werden von den Kunden nun mal vermehrt gekauft, wenn sie daran vorbeigeschleust werden“, erklärt Deisenhofer. „Das Konzept, das Präg nach Deutschland gebracht hat, funktioniert bis heute“, sagt der 71-jährige stolz. Vor sieben Jahren hat er das Unternehmen Präg an seinen Sohn Marc übergeben. Die Präg-Gruppe ist mit einem Netz von derzeit rund einhundert Tankstellen zu einem der größten mittelständischen Tankstellen-Netzbetreiber in Deutschland geworden. Präg ist in verschiedenen Bereichen des Energie-Sektors tätig.