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Mit Feuerverzinkung zum langlebigen Stahlkonstrukt
Thema der Woche

Mit Feuerverzinkung zum langlebigen Stahlkonstrukt

Stefan Weidle ist der Geschäftsführer von  Biedenkapp. Foto: Biedenkapp
Stefan Weidle ist der Geschäftsführer von  Biedenkapp. Foto: Biedenkapp

Der Allgäuer Stahlbauer Biedenkapp wurde mit dem Deutschen Verzinkerpreis ausgezeichnet. Im Interview erläutert Geschäftsführer Stefan Weidle welche Besonderheiten den Bau zum Sieger gemacht haben.

B4BSCHWABEN.de: Herr Weidle, herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Verzinkerpreis. Für welches Ihrer Bauwerke haben Sie diesen bekommen?

Stefan Weidle: Den Preis haben wir für ein Hallentragwerk in Holzgünz bekommen, das ist in Memmingen in der Nähe des Flughafens. Die Halle wurde für eine große Automotive-Firma gebaut, die sich sehr auf den Bereich autonomes Fahren konzentriert. Ursprünglich war es eine Teststrecke für autonomes Fahren, weshalb das Gebäude extrem lang ist. Vor der Corona-Pandemie konnte der Bauherr die Bodenplatte realisieren und dann war erst einmal ein Baustopp. Zwei Jahre später kam es dann zur Fertigstellung mit dem Tragwerk.

Was waren denn die Herausforderungen bei der Konstruktion?

Solche Projekte müssen gegen Feuer geschützt ­werden. In der Regel wird eine Beschichtung auf der Stahlkonstruktion aufgebracht, die sich bei Hitze aufbläht und damit den Stahl vor Überhitzung schützt. Zusätzlich muss er gegen Korrosion geschützt werden, denn es sind ausschließlich offene Wände. Die Beschichtung, die normalerweise bei solchen Bauwerken genutzt wird, muss alle fünf Jahre gewartet werden. Mit den Jahren steigert das die Unterhaltskosten.

Auf Basis der normativ geregelten Berechnungsmethoden, die im Regelfall angewendet werden, gab es ein Forschungsprojekt an der TU München, auf das wir aufgesprungen sind. Daraus ergab sich eine neue Berechnungsmethode für eine Feuerverzinkung. Das Ganze hofiert unter dem Begriff „Heißbemessung durch Feuerverzinken“. Wir konnten dem Kunden damit für den gleichen Preis wie die Konkurrenz ein deutlich besseres Produkt bieten. Nachdem es aber neu war, mussten wir erst ein Gutachten einreichen, bevor wir loslegen konnten.

Was bedeutet die Auszeichnung für Biedenkapp?

Wir sind im süddeutschen Raum einer der größten Stahlbauer und genießen eine sehr gute Reputation in der Branche. Zudem konzentrieren wir uns besonders komplexere Bauprojekte. Nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch das Projekt an sich war ein großer Erfolg. Der Deutsche Verzinkerpreis war dann das Sahnehäubchen obendrauf. Das ist für uns in der Branche, für unseren Namen und auch für unsere Mitarbeiter eine wahre Auszeichnung.

Was ist seit der Verleihung passiert?

Wir haben auf jeden Fall einen Schub hinsichtlich unserer Reputation bekommen. Der Preis ging durch die Fachpresse wie ein kleines Erdbeben, diese Berechnungsmethode in Kombination mit dem Forschungsprojekt gibt es noch nicht lange. Alleine die Tatsache, dass zur Realisierung ein Gutachten gebraucht wird, sagt eigentlich schon alles. Bis so etwas zur Norm wird, dauert es meist noch einige Jahre.

Trotzdem merken wir bereits die ersten positiven Folgen des Preises und auch der vielen Berichte. Es gibt immer wieder Anfragen. Auch Aufträge und Folgeaufträge liegen schon bei uns auf dem Schreibtisch. Unser Vorteil ist, dass wir am Puls der Zeit sind und versuchen, immer einen Schritt voraus zu sein. Die Auszeichnung und deren Auswirkungen erfüllt uns auf jeden Fall mit Stolz.