B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
Themen  / 
Exklusiv  / 
BayBG: So stellen sich ­Unternehmen ­wetterfest auf

BayBG: So stellen sich ­Unternehmen ­wetterfest auf

Peter ­Herreiner, Geschäftsführer der BayBG, Bayerische Beteiligungsgesellschaft. Foto: BayBG
Peter ­Herreiner, Geschäftsführer der BayBG, Bayerische Beteiligungsgesellschaft. Foto: BayBG

Die letzten Jahre haben eindrücklich gezeigt, dass die Dichte der sogenannten „Schwarzen Schwäne“ zugenommen hat. Die Metapher hat Finanzmathematiker Nassim Taleb geprägt; er beschreibt damit den Eintritt völlig unerwarteter Ereignisse und ihre unvorhersehbaren Folgen.

Ereignisse wie die Covid-19-Pandemie, die Kriege in der Ukraine und in Israel zählen zu diesen Schwarzen Schwänen, die die konjunkturelle Lage drastisch verändert und Unternehmen vor zahlreiche neue Herausforderungen gestellt haben.

Wie können sich Unternehmen auf diese scheinbar ­unmöglichen Ereignisse vorbereiten? „Per Definition können sie es nicht – schließlich weiß niemand, wann und wie diese Ereignisse auftreten“, erklärt ­Peter Herreiner, Geschäftsführer der BayBG. „Aber es ­lassen sich durchaus Maßnahmen ergreifen, um ein Unternehmen wetterfest aufzustellen. Dazu zählen ein aktives Risikomanagement, eine stabile Bilanzstruktur und eine kontinuierliche Überprüfung der wirtschaftlichen Lage.“

Eigenkapitalbasis bietet höhere Sicherheit

Jedes Unternehmen trägt zu jedem Zeitpunkt eine große Vielzahl unterschiedlichster Risiken: Prozess­risiken, Beschaffungsrisiken, Risiken auf der Abnehmerseite, rechtliche Risiken, Risiken in der Finanzierungsstruktur. „Letztere lassen sich gut mit einer starken Eigenkapitalbasis managen, schließlich ist eine hohe Eigenkapitalquote die beste Gewähr, um Krisen abzuwettern“, weiß Herreiner. „Vor diesem Hintergrund wenden sich auch vermehrt Unternehmen an Beteiligungsgesellschaften, die durchaus Kredite aufnehmen könnten, aber stattdessen eine stille Beteiligung in Betracht ziehen.“ Denn dieser alternative Finanzierungsbaustein bietet eine höhere Sicherheit als ein Kredit, schließlich gibt es weder Covenants noch Kündigungsrechte zu beachten und Unternehmen müssen auch keine ­Sicherheiten vorhalten. Zusätzliches Eigenkapital sorgt für eine deutlich breiter aufgestellte Gesamtfinanzierung und die Bilanzstruktur wird optimiert. Dies wissen wiederum Banken und Sparkassen zu schätzen, die strenge Regularien zur Kreditvergabe erfüllen müssen. Mit zunehmender Regulierung nach der Finanzkrise 2008 wurde der Spielraum für Banken, Unternehmen auch in kritischen Situationen Liquidität zur Verfügung zu stellen, deutlich eingeschränkt.

Wirtschaftliche Lage stets im Blick behalten

„Unternehmerisches Denken bedeutet auch, kontinuierlich die wirtschaftliche Lage zu überprüfen. Wer erst in Krisenzeiten aktiv wird, sieht sich weit mehr Problemen ausgesetzt als ein Unternehmen, das regelmäßig die Zahlen analysiert und passende Strategien zur Risikominderung entwickelt“, sagt Peter Herreiner. „Oder anders gesagt: ‚Kümmern Sie sich ums Geld, wenn Sie können, nicht, wenn Sie müssen‘. Dieser Ansatz hilft, finanzielle Engpässe zu vermeiden und ermöglicht es, in stabileren Zeiten Reserven aufzubauen, die in Krisenzeiten dringend benötigt werden.“

Stabilität, Wachstum und Transformation

Der Wunsch nach Stabilität und Resilienz beschäftigt zahlreiche Unternehmen, die vergangenen ­Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. „Rund 50 Prozent der BayBG-Portfoliounternehmen nutzen das Beteiligungs­kapital für ihre Bilanzstruktur“, erklärt ­Herreiner. „Die andere Hälfte nutzt das zusätzliche Kapital für Wachstums- oder Transformationsvorhaben.“ Branchen wie IT und Life Science verzeichnen mitunter zweistellige Wachstumsraten und haben einen entsprechend starken Kapitalbedarf.

Aktuell beobachtet Herreiner eine stärkere Vermischung von Wachstums- und Transformationsthemen. „Transformationen sind grundsätzlich auch wachstums­orientiert, doch besitzen sie oftmals auch defensiven Charakter und dienen der Verteidigung von Wettbewerbsfähigkeit in einem bestehenden Markt“, erklärt Herreiner.

Artikel zum gleichen Thema