Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari.
Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”.
Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen!
Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
„Als Führungskraft eines mittelständischen Unternehmens wurde mir Coaching angeboten, um mit meiner Arbeit besser klarzukommen. Meine Kollegen und ich denken, es ist eher ein strukturelles Problem. Haben Sie einen Ratschlag?“
Coaching wird in vielen Unternehmen als wirksames Mittel eingesetzt, um Mitarbeitende beispielsweise dabei zu unterstützen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und Potenziale auszubauen. Es kann jedoch – mit falscher Intention eingesetzt – auch dazu führen, dass krankmachende Strukturen im Unternehmen nicht hinterfragt werden. Insbesondere wenn es um Überlastung und Überforderung geht.
In vielen Unternehmen sind die Mitarbeitenden oft mit zu vielen Themen und Aufgaben belastet, was zu Stress, Überforderung und im worst case zu Burnout führen kann. Anstatt diese Strukturen zu hinterfragen und zu verändern, wird oft auf Coaching zurückgegriffen, um die Mitarbeitenden in ihrer Belastbarkeit zu stärken und zu motivieren. Dabei wird jedoch häufig übersehen, dass die eigentliche Ursache des Problems damit nicht gelöst wird.
In solchen Fällen kann Coaching als Deckmantel für krankmachende Strukturen dienen und eine wirkungsvolle Lösung des Problems verhindern. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Mitarbeitenden glauben, dass sie selbst die Ursache ihrer Überforderung sind.
Es ist wichtig, dass Unternehmen genau hinschauen und analysieren, wo genau der Schuh drückt. Das heißt, sich bewusst machen, dass Coaching ein sehr wirkungsvolles Instrument sein kann, um gegebenen falls krankmachende individuelle Komponenten wie übertriebenen Perfektionismus, Kontrollzwang oder auch „nicht nein sagen können“ zu bearbeiten.
Gleichzeitig gilt es aber auch zu hinterfragen, ob die organisatorischen und strukturellen Rahmenbedingungen auch gesundes, motiviertes und engagiertes Arbeiten ermöglichen und fördern oder eher verhindern.
Unternehmen sollten daher ihre Strukturen und Prozesse regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um eine gesunde und inspirierende Arbeitsumgebung zu schaffen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Unternehmen krankmachende Strukturen im Unternehmen identifizieren und angehen können. Eine Möglichkeit ist, Mitarbeiterfeedback einzuholen, um zu erfahren, welche Aspekte des Arbeitsplatzes am belastendsten sind.
Die passenden Instrumente dafür sind alle da und manche sogar vom Gesetzgeber sinnigerweise gefordert: wie zum Beispiel: Gesundheitsmanagement, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) oder auch die psychische Gefährdungsanalyse. Diese untersucht nicht wie ihr suboptimaler Name sagt, die Psyche Ihrer Mitarbeitenden, sondern, welche Faktoren der Arbeitsumgebung krank machen: Menschen, Situationen, Aufgaben oder Strukturen.
Basierend auf derartigen Analysen können Unternehmen dann Maßnahmen ergreifen, um die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter zu reduzieren. Dazu kann gehören, dass Mitarbeiter in bestimmten Bereichen entlastet werden oder dass die Aufgaben neu organisiert werden, um eine effektivere Arbeitsweise zu ermöglichen. Es kann auch sinnvoll sein, Coaching als Instrumentarium zur Unterstützung und Begleitung eines derartigen Transformationsprozesses einzusetzen.
Allerdings ist es auch wichtig, dass Unternehmen Coaching nicht als Druckmittel einsetzen, um die Mitarbeitenden dazu zu bringen, mehr Aufgaben zu übernehmen oder schneller zu arbeiten. Coaching sollte immer dazu dienen, die Mitarbeitenden zu unterstützen und bei ihnen die notwendigen Fähigkeiten zu fördern, damit sie ihre Aufgaben erfolgreich bewältigen und sich selbst mehr reflektieren können.
In vielen Fällen kann Coaching tatsächlich dabei unterstützen, dass die Mitarbeitenden besser mit den vorhandenen Strukturen und Anforderungen umgehen können. Es kann dazu beitragen, dass Mitarbeitende effektiver arbeiten und mehr Freude an ihrer Arbeit haben. Oder auch „einfach“ achtsamer mit sich selbst umgehen .
Es kommt auf den Einsatz der richtigen Instrumente zum richtigen Zeitpunkt an und alles über einen Kamm zu scheren, ist immer falsch!
Sie haben Rückfragen an Dr. Michaela Simon, oder wünschen eine tiefergehende Beratung? Dann nehmen Sie jetzt direkt Kontakt auf.
Weitere Informationen zu dieser Thematik finden Sie hier.