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Folge 73: Serhat Yilmaz

101 Köpfe: „Meine Arbeit ist mein Hobby“

Serhat Yilmaz, Gründer und Geschäftsführer des Augsburger Modelabels Serfan, im 101 Köpfe-Interview. Foto: Serfan
Serhat Yilmaz, Gründer und Geschäftsführer des Augsburger Modelabels Serfan, im 101 Köpfe-Interview. Foto: Serfan

B4B SCHWABEN sprach mit dem 28-jährigen Serhat Yilmaz, Mitgründer und Kreativkopf hinter dem Augsburger Label Serfan. Er erzählte über sein neues Leben als Geschäftsführer, warum er und sein Partner sich für Augsburg als Unternehmensstandort entschieden haben und wo er den Ausgleich zu seinem bisweilen stressigen Berufsalltag findet.


Name: Serhat Yilmaz
Alter: 28
Position: Gründer und Geschäftsführer
Unternehmen: Serfan S&S GmbH
Hobbys:  Bergwandern, Golfen, Joggen, Unternehmungen mit der Familie


B4B SCHWABEN: Herr Yilmaz, seit etwa einem Jahr sind Sie und Ihr Partner mit Ihrem eigenen Modelabel selbstständig. Der Erfolg ist groß – das war jedoch nicht von Anfang an sicher. Was hat Sie zum Schritt in die Selbstständigkeit bewogen?

Serhat Yilmaz: Vor einem Jahr hat uns kaum jemand den Erfolg mit unserer eigenen Modelinie zugetraut. Die Öffentlichkeit stand uns anfangs doch sehr skeptisch gegenüber. Lediglich unsere Familien und Freunde haben uns den Rücken gestärkt.

Mein Geschäftspartner Stefan Buntscheck war schon während seines Studiums in der IT-Branche selbständig. Ich selbst komme aus der Unternehmensberatung. Nachdem wir auf eine jahrelange Freundschaft zurückblicken, haben wir uns dazu entschlossen, ein gemeinsames Unternehmen zu gründen. Mit Serfan haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, das Segment Casual Business zu schließen. Lange waren wir selbst auf der Suche nach einem Label, das Kleidung in diesem Stil macht. Neben Serfan führen wir noch die by-agentur. Dabei handelt es sich um eine Full House Agentur, die beispielsweise nicht nur den Webauftritt von Serfan gestaltet, sondern auch Marketingkonzepte erstellt. Durch Mut, Fleiß und Durchhaltevermögen sind wir mit Serfan innerhalb eines Jahres in der Modebranche angekommen und konnten etliche Erfolge erzielen, was mich und Stefan ungemein freut. Augsburg wird wieder als Textilstadt wahrgenommen.

B4B SCHWABEN: Wie hat sich Ihr Privatleben seither verändert? Gibt es überhaupt noch eines?

Serhat Yilmaz: Natürlich gestaltet sich das Privatleben als Unternehmer nochmals ganz anders als das früher der Fall war. Doch gar kein Privatleben zu haben, wäre nicht in meinem Sinn. Mit einem strukturierten Tagesablauf und guter Planung gelingt es mir ganz gut, Privates und Berufliches unter einen Hut zu bekommen. Man nutzt die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden nochmals intensiver. Vor allem am Wochenende nutze ich die „Quality-Time“, um abzuschalten, neue Ideen zu sammeln und gestärkt in eine arbeitsintensive Woche zu starten.

B4B SCHWABEN: Sie sind der kreative Kopf hinter dem Label „Serfan“. Ihr Kollege Stefan Buntscheck setzt diese um. Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen bis zum Schritt in die Selbstständigkeit? Was zeichnet Sie als Designer aus?

Serhat Yilmaz: Nachdem ich eine Ausbildung beim Großunternehmen Metro abgeschlossen hatte und ein Abendstudium absolvierte, bin ich dort in kürzester Zeit in die Führungsebene aufgestiegen. Nach diesem beruflichen Erfolg suchte ich eine neue Herausforderung und war als Unternehmensberater tätig. Jedoch bin ich auch mit dieser Tätigkeit noch nicht vollkommen zufrieden gewesen. Der Schritt in die Selbstständigkeit folgte. Mit meinem momentanen Aufgabengebiet und eigenen Unternehmen kann ich nun endlich behaupten, angekommen zu sein.

Anhand meines beruflichen Werdegangs ist festzustellen, dass ich keine klassische Designerlaufbahn hinter mir habe. Als Designer löse ich die Dinge sehr pragmatisch. Ich präsentiere meine Ideen meinem Geschäftspartner, der diese wiederum grafisch darstellt. Somit sparen wir uns enorme Produktionskosten, erhalten aber trotzdem einen realistischen Eindruck der Kollektionen.

B4B SCHWABEN: Wo holen Sie sich Inspiration? Woher bekommen Sie die Sicherheit, dass Ihre Ideen auch ankommen?

Serhat Yilmaz: Inspirationsquellen habe ich mehrere. Meine Mitmenschen können mich genauso inspirieren wie die Augsburger Altstadt. Die zündendsten Ideen habe ich jedoch, wenn ich beim Bergwandern und von der puren Natur umgeben bin. Für Serfan entwerfe ich modische, jedoch keine trendorientierte Mode und treffe den Zeitgeist.

B4B SCHWABEN: Haben Sie einen Designer/eine Persönlichkeit als Idol bzw. Vorbild?

Serhat Yilmaz: Steve Jobs gehört zu den Persönlichkeiten, die mich faszinieren. Mit geschickter Markenführung und so gut wie keinem Startkapital hat er sich ein Unternehmensimperium aufgebaut.

B4B SCHWABEN: Auf welches Kleidungsstück achten Sie bei anderen Menschen als erstes?

Serhat Yilmaz: Auch, wenn Serfan keine reine Schuhmarke ist und wir im kommenden Jahr unsere Kollektionen um Accessoires und Bekleidungen erweitern, sind es tatsächlich Schuhe, auf die ich als erstes achte.

B4B SCHWABEN: Welche Interessen neben Mode spielen in Ihrem Leben eine wichtige Rolle? Wie verbringen Sie gerne Ihre Freizeit?

Serhat Yilmaz: Auch dann arbeite ich. Meine Arbeit ist in gewisser Weise zum Hobby geworden.

B4B SCHWABEN: Was macht für Sie Augsburg als Unternehmensstandort für ein Modelabel besonders? Zieht es Sie mittel- oder langfristig in Metropolen wie London, Mailand oder Paris?

Serhat Yilmaz: Für Augsburg als Unternehmensstandort haben wir uns bewusst entschieden, weil wir hier aufgewachsen sind und einen besonderen Bezug zur Stadt und Region Augsburg haben. Natürlich zieht es uns auch in die großen Modemetropolen, aber solange wir hier noch unterstützt werden, halten wir an Augsburg fest. Zurückziehen werden wir uns erst, wenn wir Gegenwehr erfahren.

B4B SCHWABEN: Welche Person würden Sie gerne einmal einkleiden und wie?

Serhat Yilmaz: Die Person, die ich einkleiden wollte, habe ich schon längst eingekleidet – natürlich im Serfanstil.

B4B SCHWABEN: Ganz spontan in 15 Sekunden: 3 tolle Persönlichkeiten aus Bayerisch-Schwaben?

Serhat Yilmaz: Jakob Fugger, der die Stadt Augsburg für Unternehmer attraktiv gemacht hat; der Kasper aus der Augsburger Puppenkiste, der das Leben ähnlich wie Serfan mit einem Augenzwinker betrachtet und meine Mutter, die mir eine freie Entfaltung ermöglicht hat.

B4B SCHWABEN: Wo sehen Sie sich und Serfan in fünf Jahren?

Serhat Yilmaz: In fünf Jahren wird Serfan seine Kunden nicht nur komplett einkleiden, sondern das Unternehmen wird um ein vielfaches gewachsen sein. Auch, wenn wir dann verstärkt im Ausland präsent sein werden, wird es uns an innovativen Ideen nicht fehlen. Kommendes Jahr werden wir beispielsweise Sicherheit mit Lifestyle vereinen. Auch werden wir künftig den Einzelhandel weiterhin mit der stabilen Marke unterstützen. In den nächsten Jahren werden wir definitiv noch öfters überraschen.

B4B SCHWABEN: Sind sie eigentlich selbstbewusst?

Serhat Yilmaz: Eigentlich nicht. Nach außen betrachten mich viele als arrogant, obwohl mir nachgesagt wird, dass ich ein liebenswürdiger Mensch bin. Als Unternehmer habe ich ein bestimmtes Auftreten, nehme mir aber jegliche Anmerkung zu Herzen.

B4B SCHWABEN: Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen!

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