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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Vor 25 Jahren wurden die Biotope und Lebensräume im Memminger Stadtgebiet zum ersten Mal genau unter die Lupe genommen. Die Biotop-Kartierung ist eine Art Bestandsaufnahme, um einen Überblick über die wertvollen Flächen und Pflanzenarten zu erhalten. „Dies ist eine wichtige Grundlage für die Arbeit von Naturschutzbehörden, Kommunen, Planungsbüros und wissenschaftlichen Einrichtungen. Sie erstellen auf Grundlage der Daten unter anderem Landschafts- und Grünordnungspläne“, erklärt Claus Kumutat, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) Sinn und Zweck des Vorhabens. Außerdem sollen ökologisch wertvolle Landschaften mit Hilfe der Kartierung auch für nachfolgende Generationen erhalten werden.
Biotop-Kartierung in Memmingen erfordert Zugang auf Privatgrundstücke
Nicht nur öffentliche, sondern auch private Grundstücke müssen im Rahmen der Kartierung erfasst werden. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bittet deshalb die Grundstücksbesitzer im Namen der Stadt Memmingen, die Kartierer bei ihrer Arbeit zu unterstützen und ihnen Zutritt zu gewähren. Die Geländearbeiten werden von einem Fachbüro aus Landsberg durchgeführt und dauern bis Herbst 2015. Die Biotop-Kartierung findet im Auftrag der Stadt Memmingen und des LfU statt. Letzteres koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung. Im Sommer 2016 soll auch die aktualisierte Kartierung der Stadt Memmingen veröffentlicht werden.
Alter Friedhof in Memmingen ist wertvolles Biotop
Bei der Kartierung sollen auch spezifisch städtische Landschaften nicht außen vor gelassen werden. Beispielsweise werden Parks oder Alleen erfasst, da auch solche Anlagen im Laufe der Zeit zu kleinen Biotopen geworden sind. Ein Beispiel für einen besonders wertvollen Komplex mitten in der Stadt Memmingen ist der Alte Friedhof. Mit seinen Laubbäumen und Wiesen bietet er verschiedenen Tieren und Insekten Unterschlupf und beherbergt unterschiedliche Pflanzen.
318 Biotope auf 360 Hektar in Memmingen
Die Biotope werden im Maßstab 1:5.000 kartiert. Dabei werden die für den Naturschutz wichtigen Flächen und die dort wachsenden Pflanzen erfasst und beschrieben. Seit 2006 werden zusätzlich die Lebensraumtypen des europäischen Biotopverbund-Systems Natura 2.000 erfasst. Rund vier Prozent der Landesfläche sind seit Beginn der Biotop-Kartierung als ökologisch wertvolle Lebensräume erfasst und beschrieben worden. In der letzten Kartierung in Memmingen wurden 318 Biotope mit einer Fläche von etwa 360 Hektar erfasst. Die „Natur-Inventur“ kostet rund 47.000 Euro. Der Freistaat Bayern und die Stadt Memmingen teilen sich diesen Betrag im Verhältnis 60 zu 40.