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Astrium
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Astrium

Seit sieben Jahren fliegt die in Friedrichshafen entwickelte ESA-Raumsonde „Rosetta“ durch das All – bis 2014 bekommt sie jetzt Ruhepause.

Knapp zwei Wochen vor Beginn des Sommers schickt die Europäische Weltraumorganisation ESA die unter Führung von Astrium (Friedrichshafen) entwickelte und gebaute Raumsonde Rosetta in den Winterschlaf. Am heutigen Mittwoch wird Astrium System-Ingenieur Alois Eibner auf Einladung des europäischen Raumfahrt-Kontrollzentrum ESOC die ehrenvolle Aufgabe übernehmen, das vorerst letzte Funk-Kommando an die Raumsonde zu schicken. 29 Minuten wird es dauern, bis das Signal den Kometen-Jäger erreicht. "Wir schließen Rosetta sozusagen in eine 'Schlaf'-Software ein. Erst im Januar 2014 wird die Kometen-Sonde wieder erwachen", so Eibner.

5,5 Milliarden Kilometer hat Rosetta schon hinter sich

Wenn das Team im ESOC-Kontrollzentrum des ESOC in Darmstadt das vorerst letzte Mal mit der am 2. März 2004 gestarteten Rosetta "spricht", wird sie rund 654 Millionen Kilometer von der Erde entfernt sein. In den letzten sieben Jahren ist sie bereits 5.500 Millionen Kilometer durch das Weltall gereist. Bis zu ihrem Ziel, dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, hat Rosetta noch etwa 1600 Millionen Flugkilometer vor sich.

Im Blindflug durch den Weltraum

Das rund drei Tonnen schwere Fluggerät ist während der 32-monatigen Tiefschlaf-Phase auf sich allein gestellt. Funk-Kontakt ist nicht mehr möglich, denn in dieser Phase reicht die verfügbare Solarenergie nicht aus, um alle Bord-Systeme zu versorgen. Nie zuvor hat sich ein solar-betriebenes Raumfahrzeug in diese Tiefen des Alls gewagt. Mittlerweile ist Rosetta weiter von der Sonne entfernt als der Planet Jupiter. Rosetta muss dieses Wagnis eingehen, um den Kometen zu erreichen

Drei Wecker, keine Schlummer-Funktion

Damit die Sonde am Ziel auch "hellwach" sein wird, werden die Techniker den "Onboard"-Wecker stellen. Eine dreifach redundante Uhr weckt den Kometenjäger rechtzeitig vor dem Rendezvous mit dem Kometen auf. Erstmals wird sich Rosetta dann dem nur etwa 3 x 5 Kilometer großen Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko im Juli 2014 nähern können.

Rosetta erforscht das Innere des Kometen

Für die Planetenforscher ist die Rosetta-Mission so etwas wie eine Reise in die Vergangenheit, die Urzeit unseres Sonnensystems. Anders als bei Planeten, wo Tektonik und Erosion das Gestein ständig verändert haben, ist das Material im Innern der Kometen seit ihrer Entstehung vor etwa 4,6 Milliarden Jahren unverändert geblieben. Die Kometen sind gewissermaßen tief gefrorene Archive, die die Wissenschaftler nun entschlüsseln wollen. Rosetta wird sich knapp zwei Jahre lang in einer niedrigen Umlaufbahn um den Kometen bewegen und dessen Kern und Umgebung untersuchen. Ein Lande-Roboter wird wissenschaftliche Oberflächen-Untersuchungen und Analysen vornehmen.

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