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2018 sollte auf dem Grünten ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Nach der Insolvenz der Familie Prinzing wurden die Grüntenlifte an die BergWelt GmbH & Co. KG veräußert. Fortan wollte damit die Familie Hagenauer das Skigebiet neu aufstellen und „etwas Schönes“ schaffen. „Wir wollten mit unseren Erfahrungen aus dem Betrieb der Alpsee Bergwelt und gleich bei Planungsbeginn unter Einbezug von Gemeinde und Verbänden ein attraktives, touristisches Konzept entwickeln, das Einheimische und Besucher des Allgäus gleichermaßen anspricht“, heißt es in einem Erklärungsschreiben. Doch dieses Vorhaben brach am Berg eine Schlammschlacht vom Zaun, die nun ihr jähes Ende findet.
Rettenbergs Bürgermeister Nikolaus Weißinger habe sich bis zuletzt um eine „Befriedung am Berg“ bemüht. Dafür startete er auch mit einer reduzierten Planung der Grünten-Bergwelt einen letzten Versuch. Doch auch dieses Bestreben erwies sich nicht als die nötige Lösung. „Schlussendlich waren es ein paar Mitglieder der Alpgenossenschaft Grünten, die den ‚Todesstoß‘ für das Gesamtprojekt gaben, in dem sie der vertraglich geschuldeten Grundschuldbestellung nicht zustimmten. Den Schadenersatz werden nun die Gerichte klären“, erklärt die Familie Hagenauer.
Der Streit um die Grünten-Bergwelt sorgt auch nachhaltig für eine ungewisse Zukunft des Skigebiets. Denn für die alten Anlagen wird es von Seiten der BergWelt GmbH & Co. KG nun keinen Ersatzbau geben. Auch der Betrieb mit den jetzigen Skiliften könne und werde aufgrund der fehlenden Einigung mit dem Grundstückseigentümer nicht wiederaufgenommen. Stattdessen werde nun die Gemeinde Rettenberg selbst und damit auf eigene Kosten sich um ein Besucherlenkungskonzept am Grünten bemühen.
Das Projektende stößt in der Politik auf harsche Kritik. So äußert sich Michael Käser als Kreisvorsitzender der FDP Oberallgäu sichtlich enttäuscht: „Eine Modernisierung der Liftanlagen inklusive eines Besucherlenkungskonzeptes hätte nicht nur einen Mehrwert für den örtlichen Tourismus, sondern auch für die Naturschutz gebracht. Das Scheitern des Projektes ist ein Paradebeispiel für eine tourismusfeindliche Stimmung, die in der Region immer mehr um sich greift.“ Sein Parteigenosse Stephan Thomae warnt als Bundestagsabgeordneter vor einem Trend mit dem das Allgäu gegenüber anderen Regionen zurückfallen könnte. Eine „Tourismuswende“ dürfe für ihn nicht ausgerufen werden, da es sonst einen generationenübergreifendes Wertschöpfungsverfall gebe.