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Der Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet Landkreis Günzburg baut auf dem Gewerbegebiet AREALpro in Leipheim einen Wissenschafts- und Innovationscampus. Damit werden die Hochschule Neu-Ulm (HNU) und ihre Technologie-Transfer-Zentren (TTZ) erweitert. Denn auch die Modellfabrik des TTZ Smart Production and Logistics und das TTZ Data Analytics und Künstliche Intelligenz ziehen auf das neue Areal. Sie sollen den Wirtschaftsstandort stärken und Unternehmen auf ihrem Weg zu digitalisierten, resilienten und nachhaltigen Wertschöpfungsstrukturen unterstützen. Spatenstich für den Neubau war am 27. November.
Herzstück des Baus ist eine rund 600 Quadratmeter große „Zero-Emission-Smart-Factory“. Sie wird zunächst vollständig als digitaler Zwilling geplant und danach gebaut. Ein Ansatz, der die Innovationskraft des Standorts unterstreichen soll. Die Modellfabrik soll Unternehmen außerdem als Blaupause für smarte Produktionsprozesse dienen. HNU-Präsidentin Prof. Dr. Uta M. Feser betont die Bedeutung der Zusammenführung beider TTZs. „Die Ansiedlung beider TTZs an einem Standort ist ein starkes Signal für die regionale Wirtschaft. Es entsteht ein innovativer Campus, der aktiv mit einer Smart Factory zur Transformation der Unternehmen im Landkreis beiträgt“, so Feser.
Weiter erläutert sie den Anspruch des Projekts, Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft zu vernetzen. „Wir errichten nicht nur ein neues Gebäude, wir bauen Brücken – zwischen Theorie und Praxis, zwischen Hochschule, Unternehmen und Region, zwischen Menschen und ihren Ideen. Dieser Campus wird ein Treffpunkt für kluge Köpfe und mutige Ideen, der das Innovationsökosystem bereichert.“ Der Campus soll nicht nur Forschungs- und Transferzentrum sein, sondern auch das Bildungsangebot erweitern. Geplant ist ein Masterstudiengang Smart Production, gemeinsam mit der Technischen Hochschule Augsburg und der Hochschule Kempten. Das Modell „Digital und Regional“ kombiniert E-Learning mit lokalem Studium und ermöglicht ein berufsbegleitendes oder duales Studium.
Auch seitens der kommunalen Akteure wird der Campus als wichtiger Meilenstein bewertet. „Die Entwicklung, die das Areal derzeit erlebt, ist einzigartig. Mit dem Bau unseres Campus setzten wir ein Zeichen für Neuausrichtung hin zu innovativem, zukunftsweisendem und modernem Zentrum“, erklärt Andrea Hofmann, die Geschäftsführerin des Zweckverbandes Areal Pro. Der Campus sei erst der Auftakt, denn dieser wird in Kürze mit dem Bau eines großen Rechenzentrums fortgeführt.
Bereits seit 2020 ist die HNU auf dem AREALpro präsent. Mit dem Studiengang Systems Engineering (B.Eng.) und dem Digital Operations Lab begann die Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Unternehmen und Kommunen. „Die Aktivitäten und die Netzwerkarbeit des AREAL Digital waren die Keimzelle für diese besondere Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Wirtschaft und Kommunen, die nun in dem Neubau einen weiteren wichtigen Schritt macht“, bewertet Axel Egermann, der Geschäftsführer des Regionalmarketing Günzburg.
Neben der Modellfabrik wird auch das TTZ Günzburg, spezialisiert auf Data Analytics und Künstliche Intelligenz, künftig am neuen Standort angesiedelt. Die Einrichtung unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung praxisnaher KI-Lösungen, bietet Workshops und fördert regionale Netzwerke. Zu den Forschungsfeldern zählen unter anderem Natural Language Processing, Neuro-Symbolische KI sowie Reinforcement Learning in der Robotik. Ziel ist die Automatisierung und Optimierung industrieller Prozesse. Besonders durch die Verbindung von KI und Robotik sollen neue Potenziale für die Produktion entstehen und vor Ort demonstriert werden.
Die Zusammenlegung der TTZs schafft ein leistungsfähiges Innovationsökosystem. Forschungsschwerpunkte im Bereich der Künstlichen Intelligenz werden eingebunden und ermöglichen eine Weiterentwicklung in Zukunftsthemen wie Cyber Security. Die Smart Factory selbst wird wissenschaftlich geleitet von Prof. Dr. Jürgen Grinninger, der untersucht, wie intelligente und vernetzte Produktionsprozesse die Industrie nachhaltig transformieren können.
Prof. Dr. Tobias Engel erweitert den Fokus um nachhaltige Lieferketten und zeigt auf, wie ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Effizienz kombiniert werden kann. Mit Natural Language Processing setzt Prof. Dr. Philipp Brune Impulse für sprachbasierte digitale Anwendungen. Prof. Dr. Alexander Bartel widmet sich praxisnaher Applied AI und demonstriert, wie Unternehmen durch gezielten KI-Einsatz ihre Innovationskraft steigern können.