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von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion
Die F. B. Silbermann GmbH & Co. KG war ein langjähriges Familienunternehmen mi Sitz in Gablingen. Jedoch haben sich die Geschäftsführer 2013 dazu entschlossen, die Gesellschafteranteile an die Bielefelder Stockmeier Gruppe zu veräußern. Ab diesem Zeitpunkt an war der Experte für Chemie, Kunststoff und Nahrungsmittel neuer Eigentümer und führte die Geschäfts unter der Staub & Co. Silbermann GmbH weiter. Mit der Veräußerung sollten die gemeinsamen Stärken ausgebaut und Potenziale ausgeschöpft werden. Dafür sind jedoch auch zufriedene Mitarbeiter notwendig. Doch in den Reihen der Mitarbeiter fehlt es aktuell an Motivation, den Arbeitgeber zu unterstützen – denn die fühlen sich in ihrer Arbeit hintergangen.
IG BCE: „Betriebsrat ist eingeschüchtert worden“
Torsten Falke, Augsburger Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie, berichtet von dem Unmut der Mitarbeiter und wie es dazu kam. Seiner Aussage zufolge war der Auslöser der Missstände die Verhandlungen um die Verlagerung eines in München ansässigen Unternehmensteils nach Gablingen. Laut Falke sei der Betriebsrat bei diesen Verhandlungen von der neuen Geschäftsführung bedroht worden sein. Sie seine laut IG BCE damit eingeschüchtert worden sein, dass im Falle einer nicht stattfindenden Betriebsübernahme sämtliche Arbeitnehmer leer ausgingen und die Geschäftsführung sofort die Verhandlungen beenden würde. Die Betriebsübernahme fand demnach statt und sämtliche Mitarbeiter gingen in ein Beschäftigungsverhältnis bei der neu gegründeten Staub & Co. Silbermann GmbH über.
Mitarbeiter erhalten neue Branchenverträge
Grundsätzlich sei die Übernahme in eine andere Firma generell kein Problem, weiß Falke. Doch für die Mitarbeiter habe sich ab diesem Zeitpunkt einiges verändert. Viele verloren ihre gut datierten Chemietarifverträge, die seit Dezember 2013 nur noch als Besitzstände nachwirkten und waren seither dem Arbeitgeberverband Groß- und Außenhandel angeschlossen, der aber deutlich weniger Vorteile wie der Chemietarifvertrag mit sich bringe.
Geschäftsführung bot Vertragsänderungen an
Für die IG BCE ist dieser Zustand für die Mitarbeiter nicht tragbar. Seit mehreren Monaten versuchen die Arbeitnehmervertreter zusammen mit dem Betriebsrat die Tarifverhandlungen aufzunehmen. Jedoch ohne Erfolg. Die Staub & Co. Silbermann GmbH hat bislang sämtliche Terminvorschläge für Sondierungsgespräche abgelehnt. Stattdessen bot die Geschäftsführung den Mitarbeitern in einer Belegschaftsversammlung an, die bestehenden Verträge zu ändern, damit ab 2015 die neuen Tarifverträge angewendet werden können. Die Geschäftsführung versprach zudem Entschädigungen für finanzielle Nachteile.
IG BCE fordert weiterhin Tarifverhandlungen
Anschließend dazu riefen die IG BCE und der Betriebsrat die Beschäftigten dazu auf, nicht auf Vertragsänderungen einzugehen. Sie wollen weiterhin für Tarifverhandlungen kämpfen. Gerade vor Weihnachten eine unangenehme Situation für die Beschäftigten, die bislang nicht wissen, wie es beruflich und finanziell bei ihnen weitergeht.