Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari.
Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”.
Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen!
Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.
Ein Gerät zur Landvermessung, ein technischer Wolpertinger oder lassen sich damit elektromagnetische Felder aufspüren? Über 200 Menschen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben seit Juli 2013 alles getan, um das große Geheimnis aufzudecken. Der Fund auf dem Dachboden des Holbein-Gymnasiums war sogar Wissenschaftlern ein Rätsel. Aus diesem Grund bat die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften zusammen mit dem Deutschen Museum und dem Gymnasium in einer Forscherausschreibung um Hinweise und Lösungsvorschläge aus der Bevölkerung.
Sogar Experten zeigten sich ratlos
Dass das Gerät, das von Schülern im Dachgeschoss der Schule gefunden wurde, etwa aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sein musste, das war schnell klar. Gemeinsam mit Lehrern suchten die Schüler nach seiner Funktion und Geschichte – erfolglos. „Die Schüler präsentierten das Fundstück sogar auf einer internationalen Konferenz. Aber auch dort wussten die Experten keinen Rat“, erzählt Herbert Schuhknecht, stellvertretender Schulleiter des Holbein-Gymnasiums. Mit Unterstützung der MAN-Gruppe schrieben acatech, das Deutsche Museum und die Schuleinrichtung deshalb ein Preisgeld von 1.000 Euro aus.
Gerät diente der Strommessung
Über 200 Forscher, Hobby-Tüftler, Studierende und Technik-Interessierte beschäftigten sich mit dem mysteriösen Fund und kamen auf unterschiedlichste Lösungen. Eine Experten-Kommission – bestehend aus Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, Klaus Mainzer, Gründungsdirektor Munich Center for Technology in Society, und Bernd Pischetsrieder, acatech Vizepräsident, kürten jetzt die beiden besten Erklärungen: Das Gerät diente der Strommessung. Die nachträglichen Umbauten des Geräts zeigen allerdings, dass es vor seinem technik-historischen Hintergrund erklärt werden muss. Im Laufe seiner Existenz muss es also zu unterschiedlichen Zwecken und Messverfahren verwendet worden sein.
Zwei Preisträger mit höchsten wissenschaftlichen Standards
Thilo Weitzel, Preisträger und Forschungsleiter am medizinischen Bildlabor der Universitätsklinik für Nuklearmedizin in Bern fand schnell eine Erklärung: „Das ist ein Galvanometer! Das hatte ich bei mir im Kinderzimmer auch“, so Weitzel. „Der Bauform des Gerätes nach muss ein Verfahren verwendet worden sein, das vom deutschen Physiker Christian Poggendorf im 19. Jahrhundert zur Regulierung der Galvanometerskale verwendet wurde.“ Auch der zweite Preisträger, Thomas Walcher, Professor der experimentellen Physik an der Universität Mainz war sich recht schnell sicher, dass es sich um ein altes Strommessgerät handeln musste. In seinem Lösungsvortrag beschreibt er fundiert die physikalischen Grundlagen und möglichen Verwendungsweisen.
Auch kreative Schülerbeteiligung
„Wir sind so begeistert von der Anzahl, der Bandbreite und der teils hohen wissenschaftlichen Qualität der Einsendungen. Die Ausschreibung hat den Forschergeist quer durch die Bundesrepublik und bei unseren Nachbarn geweckt“, freut sich Klaus Mainzer. „Beide Preisträger erfüllen höchste wissenschaftliche Standards!“. Doch auch die Schüler leisteten ihren Beitrag zu Fundstück und präsentierten kreative und fantasievolle Beiträge – die Triebkräfte des Forschergeists.