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von Sandra Hinzmann, Online-Redaktion
Bislang sind 2014 rund 15 Millionen Menschen mit dem Fernbus in eine andere deutsche Stadt gefahren. Bis Jahresende könnten es sogar 21 Millionen Fernbus-Gäste sein. Damit könnten die Fernbus-Anbieter der Deutschen Bahn schon bald den Rang ablaufen. Denn von jährlich rund 120 Millionen Fahrgästen bei der Bahn sind damit knapp zwanzig Prozent der Fahrgäste zu den Fernbus-Anbietern abgewandert. Für die Deutsche Bahn bedeutet das einen Milliarden-Verlust. Sie senkt die Preise nun für Fernreisen.
Im Vergleich: Kosten für Bahn und Bus
Ein Rechenbeispiel: Für die Strecke Augsburg-Berlin kostet ein normales Zugticket 2. Klasse im ICE 142 Euro – Fahrtzeit 6,5 Stunden. Mit den besonderen Spartarifen der Bahn zahlt der Zuggast nur noch ab 69 Euro für die gleiche Strecke, allerdings zu eingeschränkten Abfahrtsterminen und Über-Nacht-Fahrten mit über 11 Stunden Fahrtzeit. Fernbusanbieter wie MeinFernbus hingegen bieten die Strecke mit 9 Stunden Fahrtzeit für 27 Euro an. Für die Bahn bedeuten die rund 20 Millionen Fernbus-Gäste einen Verlust von 2 Milliarden Euro jährlich, rechnet man mit einem durchschnittlichen Fernreise-Preis von 100 Euro.
Bahn lockt Fernbus-Gäste mit neuen Sparpreisen
Bei vielen Reisenden hat beim Preisvergleich klar der Fernbus-Anbieter gewonnen. Hinzu kommt freies WLan, keine überfüllten Züge und keine notwendigen Umsteige. Die Bahn hingegen möchte die Schnäppchenjäger zurückgewinnen und ihr Einkommen wieder aufbessern. Mit besonderen Spartarifen will die Bahn vor allem Studenten mit geringem Einkommen und Viel-Reisende wieder an das Unternehmen binden. Seit August gibt es die speziellen Sparangebote, die mit 29 Euro locken. Allerdings sind die 29 Euro kein Festpreis, die günstigsten Kategorien sind oft Wochen vorher ausgebucht oder haben eine längere Fahrtdauer und eingeschränkte Abfahrtszeiten. Die Sparpreise können zudem bei einer bestimmten Zugwahl leicht über 100 Euro ansteigen.
"Deutsche Bahn kann Kampf gegen Fernbusse nicht gewinnen"
Schnäppchen gibt es bei Fernreisen aktuell lediglich bei den Fernbus-Anbietern, denn die vermeintlichen neuen Sparpreise der Deutschen Bahn entpuppen sich auf den zweiten Blick als teurer Spaß. Die Bahn plant stattdessen, Service und Qualität auszubauen, denn mit den Preisen der Fernbus-Anbieter können sie nicht mithalten. „Ein Preiskampf mit dem Fernbus schließt sich aus, den können Sie nicht gewinnen, der Fernbus wird immer billiger bleiben“, sagt Ulrich Homburg, Vorstand bei der Deutschen Bahn. Der Branchenverband BDO rechnet daher damit, dass bei einem gleichbleibenden Preiskonzept der Deutschen Bahn die Zahl der Fernbus-Fahrgäste auf 30 Millionen jährlich (2020) ansteigen kann. Diese positive Entwicklung nutzen die unterschiedlichen deutschen Fernbus-Anbieter und bauen ihre Infrastruktur stetig aus. Zwischen nahezu allen deutschen Großstädten bestehen inzwischen Verbindungen. Allein Augsburg wird von fünf Anbietern aus verschiedenen Städten angefahren.
Fernbus-Anbieter sind Gewinner der Bahnstreiks
Auch die Busunternehmer aus der Region sind inzwischen auf den Zug aufgesprungen: Nussbaum Reisen aus Biburg fährt für MeinFernbus, Mindel-Reisen aus Jettingen-Scheppach fährt für FlixBus. Denen spielt der aktuelle Lokführerstreik in die Hände. Markus Fleiner, Geschäftsführer von Nussbaum Reisen, konnte nicht nur beim aktuellen Lokführerstreik als Gewinner hervorgehen. „Alle Fernbuslinien können enorme Zuwächse verzeichnen, wenn wieder ein Bahnstreik angekündigt wird“, so Fleiner.
Fernbusse in der Region sind Wirtschaftsfaktor
Für die regionale Wirtschaft bietet das mehrere Vorteile, denn die Fernbusse in der Region sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Nussbaum Reisen hat mit dem Ausbau seiner Fernbus-Linien 8 Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaft mit dem Zukauf von drei neuen Bussen unterstützt. Fahrer und Busse bringen die Bürger der Region sicher von A nach B. „Unsere Busfahrer sind gut ausgebildet und zudem sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, Wir haben ein tolles Arbeitsklima und bezahlen die Busfahrer fair“, weiß Fleiner. „Mit einem Streik bei unseren Busfahrern braucht kein Fahrgast rechnen.“