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Noch 190 ehemalige manroland-Mitarbeiter ohne Job
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Noch 190 ehemalige manroland-Mitarbeiter ohne Job

Die Insolvenz von manroland traf die Region hart. Es war die größte Firmenpleite in der Region seit Walterbau. Vor allem für 720 manroland-Beschäftigte, die das Unternehmen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage verlassen mussten, war die Insolvenz ein herber Schlag. Die Beschäftigungsgesellschaft hat vielen von Ihnen in ein neues Arbeitsverhältnis geholfen, doch für manche brachte auch diese keine Lösung.

Der Schock für alle manroland-Mitarbeiter war die Insolvenz des Unternehmens. 720 Mitarbeiter verloren ihren Job. Für die Meisten ging es direkt in die Transfergesellschaft der PTG. Der große Vorteil daran, die ehemaligen manroländer haben weiterhin einen Arbeitsvertrag und bekamen 80 Prozent ihres bisherigen Gehaltes. Nach ursprünglich sechs Monaten hätte eine solche Transfergesellschaft geendet. Im Fall von manroland war dies aber anders. Aufgrund der guten Ergebnisse konnte das Projekt um weitere sechs Monate verlängert werden. Die Transfergesellschaft endete damit zum 31. Januar 2013. Auf die Transfergesellschaft folgte das EGF-Projekt (Europäischer Globalisierungs-Fonds). An diesem nahmen 335 ehemalige manroland-Mitarbeiter teil. Für sie bot das Projekt eine weitere Chance, in Arbeit zu kommen und diese nutzten auch viele manroländer.

190 ehemalige manroländer ohne Arbeit

Die Bilanz kann sich sehen lassen. In beiden Projekten konnten insgesamt 70 Prozent der Teilnehmer wieder in Arbeit gebracht werden. Trotz aller Anstrengungen, die unter anderem durch den Europäischen Globalisierungs-Fonds durchgeführt werden konnten, konnten 190 ehemalige Mitarbeiter nicht vermittelt werden. Für die restlichen 125 Mitarbeiter hat sich das EGF-Projekt mehr als gelohnt. Mit zahlreichen Qualifizierungsmaßnahmen, die im Rahmen einer „normalen“ Arbeitslosigkeit nicht hätten gefördert werden können, weil sie zur Allgemeinbildung gehörten oder zu teuer sind, konnten die ehemaligen manroland-Beschäftigten wieder Mut fassen und Arbeit finden. Insgesamt 1,66 Millionen Euro wurden investiert, um den Menschen Arbeit zu verschaffen. Konkret wurden 157 verschiedene Qualifizierungen für 201 Teilnehmer und 24 Workshops mit 196 Teilnehmern ermöglicht. Außerdem konnten die Mitarbeiter der PTG über 1000 Stellen akquirieren. Auch die ehemaligen manroland-Mitarbeiter blieben nicht tatenlos. Insgesamt 2.354 Bewerbungen wurden versandt.

Eine neue Stelle lohnt sich doppelt

Oft war es schwer für die arbeitslosen manroländer sich auf die neue Situation und auf eine neue Stelle einzustellen. Bei manroland haben viele gut verdient und gehofft, bei dem Unternehmen auch in Rente zu gehen. Wenn eine feste Arbeitsstelle nicht Anreiz genug ist, dann muss ein bisschen nachgeholfen werden und das tat die PTG gemeinsam mit der Agentur für Arbeit im Rahmen des EGF-Projekts. Eine sogenannte Sprinterprämie wurde eingeführt. Mit ihr wurden diejenigen belohnt, die in Arbeit gekommen sind. Je schneller man Arbeit fand und aufnahm, umso höher viel die Prämie aus. Gekoppelt an einige Rahmenbedingungen erhielt man 4.000 Euro, wenn man in den ersten beiden Monaten nach Start des Projekts Arbeit fand. Gestaffelt ging es dann mit der Zeit immer weiter nach unten. Stichtag war der 15. April. Wer bis dahin Arbeit fand, bekam immerhin noch 1.000 Euro Prämie. Diese wurde übrigens von 85 Teilnehmern in Anspruch genommen.

Ältere haben keine Chance

Auffällig und äußerst ärgerlich für Reinhold Demel, Chef der Agentur für Arbeit, ist die Tatsache, dass von den Personen über 60 Jahren kein einziger vermittelt wurden konnte. Und auch bei den 55 bis 60-Jährigen konnten nur 27 Prozent wieder in Arbeit gebracht werden. Mit absinkenden Alter wird die Vermittlungsquote immer größer. „So groß kann das Fachkräftedefizit in den Unternehmen unserer Region gar nicht sein, wenn die Unternehmen gut ausgebildete und qualifizierte Fachkräfte aufgrund ihres Alters nicht annehmen. schließlich muss ein 50-Jähriger laut heutigem Stand immer noch 17 Jahre arbeiten.“ erklärt Reinhold Demel.

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