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Im Rahmen eines mit der Bieterverfahrens erhielt nun das Investorenkonsortium der Augsburger PATRIZIA Immobilien AG den Zuschlag für den Kauf des Aktienpakets der BayernLB an der im Freiverkehr gehandelten GBW AG. Mit insgesamt 50,19 Mio Aktien macht dieses Paket etwa 91 Prozent des Aktienanteils an der GBW AG aus. Erst heute genehmigte der Verwaltungsrat der BayernLB die Entscheidung des BayernLB-Vorstands. Mit dem Bruttokaufpreis des Aktienpakets wird die GBW AG mit einer Firmenbewertung rund 2,5 Mrd. Euro – oder anders gerechnet: 17,58 Euro pro von der BayernLB gehaltenen GBW-Aktie. Der Nettokaufpreis beträgt nach dem Abzug der Verbindlichkeiten der GBW 882 Mio. Euro. Die BayernLB kann somit einen Buchgewinn von etwa 200 Mio. Euro verzeichnen. Zunächst muss die Transaktion noch durch die Kartellbehörden genehmigt werden. Direkt im Anschluss an die Hauptversammlung der GBW AG am 15. Mai 2013 soll die Transaktion an das PATRIZIA-Konsortium dann endgültig abgeschlossen werden.
Nach der Veräußerung der Landesbausparkasse an die bayerischen Sparkassen Ende vergangenen Jahres geht die BayernLB mit dem Verkauf ihrer Anteile an der GBW AG einer weiteren wesentlichen Verpflichtung aus der Entscheidung der EU-Kommission vom 25. Juli 2012 nach.
PATRIZIA tritt als Co-Investor auf
Das PATRIZIA-Konsortium setzt sich aus unterschiedlichen renommierten, deutschsprachigen berufsständischen Versorgungswerken, Versicherungen, Sparkassen und Pensionskassen mit langfristigen Investitionsstrategien zusammen. Außerdem will sich die PATRIZIA Immobilien AG mit etwa 58 Mio. Euro als Co-Investor beteiligen. Auch weitere Kaufverträge über Aktienpakete sind in diesem Zusammenhang geplant. Insgesamt will PATRIZIA rund 96,5 Prozent der Aktien an der GBW AG erwerben.
PATRIZIA genießt Vertrauen der Investmentpartner
„Die GBW-Transaktion ist ein weiterer, wichtiger Meilenstein der Wachstumsstrategie der PATRIZIA Immobilien AG auf dem Weg zum führenden, vollstufigen Immobilien-Investmenthaus Europas. Wir sind ganz besonders erfreut, dass sich weit mehr als die Hälfte der Investoren, die sich gemeinsam mit der PATRIZIA Immobilien AG am Erwerb der LBBW Immobilien GmbH (heute Süddeutsche Wohnen GmbH) beteiligt haben, auch am Konsortium zum Erwerb der Anteile an der GBW AG beteiligt haben“, äußerte der Vorstandsvorsitzende der PATRIZIA Immobilien AG Wolfgang Egger. Dies verdeutliche das hohe Maß an Vertrauen, das die Partner der PATRIZIA entgegenbrächten.
Verschmelzung der GBW mit PATRIZIA ausgeschlossen
Im Rahmen des Investments selbst wird die PATRIZIA Immobilien AG als Investment- und Assetmanager auftreten. Damit steigt das von PATRIZIA verantwortete Immobilien-Vermögen auf etwa 10 Mrd. Euro. Eine Verschmelzung der GBW mit PATRIZIA sei ausgeschlossen, teilt das Unternehmen mit.
Zum Ende des vergangenen Jahres verfügte die GBW AG bayernweit über einen Immobilienbestand von rund 32.000 Wohnungen und etwa 300 Gewerbeeinheiten. Die Mieteinnahmen aus dem Bestand betrugen im Jahr 2012 149,5 Mio. Euro.
Das Aktienpaket wird vollständig mit Eigenkapital finanziert. In diesem Zuge werden außerdem die bestehenden Kreditverpflichtungen der GBW AG übernommen und mittelfristig anteilig zurückgeführt.
Sozialcharta schützt Mieterbestand
„Wie auch bei den vergangenen Transaktionen ist sich die PATRIZIA der großen Verantwortung bewusst, die sie gegenüber den Mietern und Mitarbeitern der GBW AG, dem Verkäufer und nicht zuletzt unseren Investoren hat“, betonte der PATRIZIA-Vorstandsvorsitzende Egger. Eine umfassende, strikte Sozialcharta sei daher im Kaufvertrag mit der BayernLB enthalten. Diese Charta will PATRIZIA in vollem Umfang umsetzen und den Mietern somit einen besseren Schutz als noch vor dem Verkauf gewährleisten. So erhalten die heutigen Mieter künftig unter anderem einen zehnjährigen Kündigungsschutz. Über 60-Jährigen sowie behinderten Mietern wird dieser Kündigungsschutz sogar dauerhaft eingeräumt. Auch Mieterhöhungen sind von dieser Sozialcharta betroffen und sind für die Dauer von fünf Jahren nur sehr beschränkt zugelassen.
Eigene Stelle wird bei PATRIZIA eingerichtet
Für die sichere Einhaltung dieser Sozialcharta ist bei PATRIZIA eine neue Stelle geplant: Ein Ombudsmann, dessen Stelle direkt beim Vorstand angesiedelt ist, trägt für die Einhaltung der Charta Sorge. „Wir wollen, dass die Mieter zufrieden sind und in ihren Wohnungen bleiben“, berichtete Egger weiter. Außerdem will PATRIZIA regelmäßige Gesprächsrunden mit Oberbürgermeistern und Bürgermeistern der Kommunen mit GBW-Wohnungen einrichten.