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Geheimtipp Afrika: Export-Oase für schwäbische Unternehmen?
Hypo Vereinsbank - Member of UniCredit Bank AG

Geheimtipp Afrika: Export-Oase für schwäbische Unternehmen?

Inés Lüdke, Leiterin Trade Finance und Cash Management der HypoVereinsbank. Foto: Inés Lüdke
Inés Lüdke, Leiterin Trade Finance und Cash Management der HypoVereinsbank. Foto: Inés Lüdke

Deutschland zählt zu den Exportweltmeistern. Made in Germany ist global gefragt. Doch der Markt wird immer satter. Inés Lüdke, Leiterin Trade Finance und Cash Management der HypoVereinsbank, verrät, welche Märkte für schwäbische Unternehmen nun interessant werden könnten.

Frau Lüdke, was sind aus Ihrer Sicht die neuen Wachstumsmärkte, in die es sich für Unternehmen jetzt lohnt zu investieren?

Inés Lüdke: Wirtschaftsgeographen verweisen gern auf die Korrelation von Wirtschaftswachstum und Bevölkerungspyramide. Von den 34 Staaten weltweit, die zwischen 2000 und 2009 mit einem relativen Wirtschaftswachstum von mehr als vier Prozent pro Jahr am stärksten gewachsen sind, liegen sieben im subsaharischen Afrika. Die Erklärung ist simpel: Wachsende Bevölkerungen haben mehr Kaufkraft und investieren mehr. Prognosen sagen, dass sich die Bevölkerung in Afrika von heute gut einer Milliarde Menschen bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln wird.

Welche Länder könnten das denn konkret sein?

Ägypten ist schon jetzt der zwölft-wichtigste Exportmarkt für Bayern, noch vor Korea oder Brasilien. Laut einer Studie des Ifo-Instituts über Megatrends im Welthandel für die bayerische Exportwirtschaft bieten Äthiopien und Tansania aufgrund ihrer Wachstumsdynamik und des Arbeitskräftepotenzials mit die größten Wachstumsaussichten bis 2050.

Woran scheitert die Erschließung dieser Märkte in der Praxis bisher?

So attraktiv die potenzielle Nachfrage sein mag, so groß sind auch die politischen und wirtschaftlichen Risiken in diesen Ländern. Für manche Unternehmen mag dabei zusätzlich verunsichernd sein, dass sie neben hochwertigen Produkten auch noch eine überzeugende Finanzierung mitbringen müssen.

Können Sie das genauer erläutern?

Viele Unternehmen arbeiten in unsicheren Märkten ausschließlich mit Vorauskasse, schließen die Verträge in Euro ab und lassen Chancen für profitable Geschäfte liegen. Hier kann gerade der Kreditgeber ein wertvoller Ratgeber in der Risiko-Chancen-Abwägung des Export-Geschäftes sein. Im internationalen Geschäft erfahrene Banken halten dazu Lösungen bereit, um Zahlungs- und Währungsrisiken abzusichern. Gleichzeitig können sie dem Geschäftspartner im Ausland einen Zugang zu zinsgünstigen Finanzierungen bieten.

Was gilt es aus Ihrer Sicht darüber hinaus zu beachten?

Da die Möglichkeiten vielfältig sind, macht es Sinn, die Hausbank bereits frühzeitig in die Verhandlungen mit einzubinden. Auch die Vertriebsmitarbeiter im Unternehmen hinsichtlich Finanzierungs- und Zahlungsinstrumenten im internationalen Geschäft zu schulen, ist wichtig.

Was raten Sie schwäbischen Unternehmern, die planen, nach Afrika zu exportieren?

Wer rechtzeitig den Rat von erfahrenen Experten hinzuzieht, sei es in Punkto Geschäftsanbahnung, Abschluss, Zahlungssicherung oder Finanzierung, kann dort überragende Ergebnisse erzielen. Bei Ausschreibungen von größeren Projekten kann es zudem sinnvoll sein, sich bei einem erfahrenen Unternehmen als Sublieferant einzubringen.

Gibt es Branchen in Schwaben, für die sich Afrika besonders lohnt?

Die Lebensmittelverpackungsindustrie zum Beispiel wird in reiferen afrikanischen Volkswirtschaften Absatzmärkte finden. Die Umwelttechnologie im Hydrobereich ist auf dem ganzen Kontinent gefragt. Beide Industriebereiche haben ihre Schwerpunkte in Schwaben. In Zeiten von geopolitischen Krisen und wirtschaftlichen Umwälzungen gibt es für schwäbische Unternehmen aber auch neue lukrative Absatzmärkte zu entdecken. Durch wachsende Volkswirtschaften gewinnen neue Märkte an Attraktivität.

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