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Der Kumas-Fachkongress diskutiert die Wasserversorgung mit dem Risiko des Klimawandels
Umweltschutz

Der Kumas-Fachkongress diskutiert die Wasserversorgung mit dem Risiko des Klimawandels

Bayerische Wassertage – der Teilnehmerkreis deckt die ganze Bandbreite der Wasserwirtschaft ab.
Bayerische Wassertage – der Teilnehmerkreis deckt die ganze Bandbreite der Wasserwirtschaft ab. Quelle: Kumas

Der Kumas e.V. diskutiert gemeinsam mit Vertretern aus Wirschaft und Wissenschaft über Lösungen, um die Wasserversorgung vor dem voranschreitenden Klimawandel zu schützen. Was man von der diesjährigen Fachkonferenz erwarten kann.

Der Förderverein Kumas e.V., der Veranstalter der Bayerischen Wassertage in Zusammenarbeit mit den Partnern vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, der Grünbeck Wasseraufbereitung gmbH, HPC AG, MVV-Industriepark Gersthofen GmbH, IHK-Schwaben und der Stadtwerke Augsburg, veranstaltet den Fachkongress erstmals wieder in Präsenz in Gersthofen. Die Bayerischen Wassertage bilden auch im Jahr 2023 einen wichtigen Treffpunkt für den Austausch zwischen Betreibern genehmigungspflichtiger Anlagen, kommunaler Träger der Wasserver- und Abwasserentsorgung, Behörden, Planungs- und Gutachterbüros und dienen wie immer der Klärung zu wasserrechtlichen und wasserwirtschaftlichen Fragestellungen.

Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Die von den Klimaforschern aufgestellten Prognosen zu negativen Auswirkungen des Klimawandels treten in allen Parametern schon viel früher ein, als bisher vorausgesagt wurde. Prof. Dr. Harald Kunstmann, Leiter des Zentrums für Klimaresilienz der Universität Augsburg berichtet, dass sich die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf den künftigen Wasserhaushalt noch drastisch verschärfen würde. Neue Instrumente zur Auswertung von verschiedenen Umweltdaten ermöglichen bereits jetzt eine ungefähre Modellierung bis ins Jahr 2050. Die daraus resultierenden Vorhersagen sind nicht positiv, denn daraus ergibt sich ein dringender Handlungsbedarf in der Reduzierung von Treibhausgasen, eine Tatsache, die bereits seit Jahrzehnten bekannt ist. Die globalen Freisetzungsdaten von Kohlendioxid steigen allerdings weiter an. Daraus hervor geht die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich rapide mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen und zu begreifen, dass ein jeder davon betroffen ist. Dabei geht es nicht nur darum, den Folgen von Starkregenereignissen oder Sturzfluten zu begegnen, sondern auch über die Wasserbewirtschaftung nachzudenken, da die sichere Wasserversorgung in sowohl Qualität als auch Quantität die Voraussetzung für das Überleben darstellt.

Grundwasserneubildungsraten erscheinen rückläufig

Auf dieser Basis entwickelte das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz eine Strategie zur „Wasserzukunft Bayern 2050“ und daraus das Programm „Wassersicherheit 2050“, berichtet Roland Kriegsch. Man müsse nun die Weichen stellen, um auch den Anforderungen und Zielen der Bayerischen Staatsregierung entgegenzukommen. Auf die technischen und organisatorischen Herausforderungen einer sicheren Trinkwasserversorgung gingen die Betreiber von Trinkwasserversorgungsanlagen detailliert ein. Insbesondere Die Situation in Franken hält besondere Herausforderungen bereit, denn ähnlich wie auch in Bayern, erscheinen die dortigen Grundwasserneubildungsraten rückläufig, erklärt Dr. Hermann Lohner von der Fernwasserversorgung Franken.

Verfolgung unkonventioneller Konzeptideen

In Erwägung gezogen sollten ebenfalls unkonventionelle Konzepte, wie beispielsweise die Wassergewinnung aus Abwasser in Dubai. Dieses Projekt wurde von Harald Braun, Kumas-Mitglied Abwa-tec aus Oberndorf, vorgestellt. Mit diesem Projekt könnten Bedarfe für Bewässerungssysteme sichergestellt werden. Auch Dr. Martin Müller von der Arbeitsgemeinschaft Landtechnik und Landwirtschaftliches Bauwesen stellte dar, wie bayerische Landwirtschaftspotenziale in der Wasserbewirtschaftung sichergestellt werden können. Für ein ressourcenschonendes Bewässerungssystem wurde eine Bewässerungs-App entwickelt, die im Zusammenspiel mit Tropfbewässerungssystemen eine Einsparung zwischen 30 und 50 Prozent erreichen soll.

Wasserversorgung in der Industrie im Fokus

Der Zweite Tag des Fachkongresses stand im Fokus der Wasserbewirtschaftung in der Industrie. Dr. Martin Burger, vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, berichtete von einem Projekt, welches die abwasserfreie Produktion durch geschlossene Wasserkreisläufe untersuche. Ein weiterer hoch diskutierter Teil des Programms handelte von dem Umgang mit per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), die in unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommen. PFAS kommen neben der Industrie auch im konsumentennahen Bereich zum Einsatz. Einige Bereiche sind beispielsweise Imprägniermittel für Textilien, Ausrüstungen für Katonagen im Lebensmittelbereich oder auch in der Möbelherstellung. Aufgrund der Persistenz der Substanzen sind PFAS inzwischen global verbreitet und führen zu Akkumulation in der Nahrungskette, erklärt Dr. Michael Gierig von Bayerischen Landesamt für Umwelt.

Fazit durch den Kumas-Geschäftsführer

Zum Abschluss der 18. Bayerischen Wassertage stellte der Kumas-Geschäftsführer Thomas Nieborowsky fest, „dass sowohl den Folgen des Klimawandels als auch den Herausforderungen einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung nur mit einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung begegnet werden kann.“ Die Bayerischen Wassertage würden die ideale Plattform für einen Dialog zwischen verschiedenen Parteien stellen, um aktuelles Wissen zu vermitteln und Lösungsansätze zu bilden.

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