B4B Schwaben

Holen Sie sich B4BSCHWABEN.de auf Ihr Smartphone.
Klicken Sie auf das Symbol zum „Teilen” in der Toolbar von Safari. Finden Sie die Option „Zum Home-Bildschirm”. Mit einem Klick auf „Hinzufügen” ist die Installation abgeschlossen! Schon ist die Website als App auf Ihrem iOS-Gerät installiert.

B4B Schwaben
 / 
Themen  / 
TOPFIRMEN  / 
Die „Energiezentrale“ brummt rund um die Uhr
TOPFIRMEN 2023

Die „Energiezentrale“ brummt rund um die Uhr

Mehr als 2.300 PV-Module sorgen für eine gute Ausbeute und genug Ertrag, um an sonnigen Tagen den Strombedarf des ­Unternehmens
Mehr als 2.300 PV-Module sorgen für eine gute Ausbeute und genug Ertrag, um an sonnigen Tagen den Strombedarf des ­Unternehmens vollständig zu decken. Bild: Eirenschmalz

Beim Blechbearbeiter Eirenschmalz GmbH aus Schwabsoien ist das Motto klar: „Wir leben Nachhaltigkeit!“

Bayern soll im Jahr 2040 klimaneutral sein, sagt die Staatsregierung. Das sind nur noch 16 Jahre – eine Mammutaufgabe. Während sich Experten der Energiewirtschaft fragen, wie das ehrgeizige Ziel in dieser kurzen Zeitspann bloß erreicht werden soll, ist bei Familie Eirenschmalz längst Aufbruchstimmung. Ihre Energiezentrale, ein Hackschnitzel-Blockheizkraftwerk versorgt künftig um die 100 Haushalte in ­Schwabsoien und Schwabbruck mit Nahwärme.

Sonnige Ausbeute

Warum bei Eirenschmalz nicht abgewartet, sondern längt nachhaltig investiert wurde? „Wir stammen aus der Landwirtschaft“, so Seniorchef Anton Eirenschmalz. „Wir lebten über Generationen von und mit der Natur. Da ist es logisch, in Kreisläufen zu denken und zu ­handeln.“ Sohn Markus Eirenschmalz ist vom gleichen Holz geschnitzt, in seiner Hand liegt der energetische Umbau des Unternehmens, der schon vor Jahren mit der Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dachfläche begonnen hat.

2.382 Module sind es mittlerweile, ihre Ausbeute ist an sonnigen Tagen so hoch, dass sie den Strombedarf des gesamten Unternehmens abdecken. Gemeinsam mit den hocheffizienten Holzvergaseröfen des firmeneigenen BHKWs kann Strom zu satten 80 Prozent auch über das ganze Jahr erzeugt werden – und das insbesondere, wenn die Produktion im Dreischichtbetrieb auf Hochtouren läuft. Tendenz steigend. Im BHKW wird Energieholz aus den umliegenden Wäldern verbrannt und in etwa 550 Kilowatt Wärme und zwischen 300 und 350 Kilowatt Strom umgewandelt. Mit der überschüssigen Wärme wird gleichzeitig ein lokales Nahwärmenetz gespeist, das bereits 50 Haushalte am Unternehmens­standort in Schwabsoien versorgt. Die Energiezentrale Eirenschmalz brummt also rund um die Uhr.

„Die Energiewende gibt es nicht umsonst“

Ohne den Mittelstand und seine Unternehmer sei die Energiewende nicht zu schaffen. Davon sind Vater und Sohn Eirenschmalz überzeugt. „Was es braucht, ist ­Begeisterung für das gemeinsame Ziel, unsere Umwelt, unser Miteinander, ja unseren Planeten lebenstüchtig zu erhalten“, sagt Markus Eirenschmalz entschlossen. Ein Ziel, so schränkt er ein, das zunächst Kosten und ­Investitionen nötig macht. „Unser Strom ist nicht unbedingt billiger als der aus dem Netz. Für die Zukunft bringt er uns aber Unabhängigkeit vom Energiemarkt, kalkulierbare Kosten ein gutes Argument für unsere Kunden, sich für die nachhaltige Produktion bei Eirenschmalz zu entscheiden.“ Deshalb legen Vater und Sohn Eirenschmalz auch nicht die Hände in den Schoß.

Nachhaltigkeit gelebt

Technologisch Vorreiter zu sein und die Energiewende aktiv mitzugestalten, ist ein Teil des Eirenschmalz-­Leitbildes. Wenn aber vor Schongaus Lieblingspizzeria 25 Kinder aus einem dunkelblauen Eirenschmalz-Lkw purzeln und in Pizza und Pasta schwelgen, wird ein weiteres Kapitel geschrieben und Menschlichkeit ­gelebt. So engagiert sich das Familienunternehmen seit über zehn Jahren für das Kinderheim St. Alban in ­Dießen am Ammersee mit Spenden und regelmäßigen Aktionen für die Kinder.

„Es hat sich über die Jahre eine gute und innige ­Beziehung zu den Schwestern und den Kindern aufgebaut“, resümiert Unternehmenschefin Alexandra ­Eirenschmalz. Sie erzählt von ihren Besuchen im ­Kinderheim und den Kindertagen in Schwabsoien und Augsburg, die sie für die Kinder der Mitarbeiter und des Kinderheims auf den Firmengeländen organisiert – ­Kabarettist Broadway Joe und Riesenstofftiere inklusive. Wenn es gilt, in der Not zu helfen und mitanzupacken, ist die Familie ohnehin mit im Boot. Beispielsweise im Sommer 2021, Flutkatastrophe im Ahrtal: Gemeinsam mit anderen Unternehmen der Region organisierten Anton und Markus Eirenschmalz mehrere Arbeitseinsätze mit Baggern und Radladern sowie mehrere Hilfstransporte. Fünf Mal, weiß sich Anton Eirenschmalz zu erinnern, war er seitdem im Ahrtal, zunächst, um mit schwerem Gerät den Schlamm wegzuräumen, später mit Hilfsgütern und Baumaterial.

Doppelt ausgezeichnet

Für ihr vielseitiges Engagement wurde die Firma Eirenschmalz 2023 daher gleich doppelt ausgezeichnet. „Als Technologieführer ist Nachhaltigkeit fest im Leitbild von Eirenschmalz verankert“, hieß es zurecht in der Laudatio zur Verleihung des Bayerischen Mittelstandspreises im Juni. Da bekam das Familienunternehmen mit Standorten in Schwabsoien, Oberbayern, und ­Augsburg den Preis der acht besten bayerischen Mittelständler 2023 aus den Händen von Landtagspräsidentin Ilse Aigner verliehen. Ebenso ehrte das international ­tätige Unternehmen und Weltmarktführer Stihl jüngst seinen Produktionspartner Eirenschmalz für dessen ­besondere Leistung in Sachen Nachhaltigkeit. „Verantwortungsvolle Arbeits- und Geschäftspraktiken, ­Umweltschutz und Transparenz sind zentrale Werte in unserer gesamten Lieferkette“, wie Stihl-Vorständin Anke Kleinschmit bei der Preisverleihung erklärte.

Ein Beitrag von Angelika Hirschberg