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von Louis Exenberger
Unternehmen sind in ihrer Außendarstellung stets um eine weiße Weste bemüht. Dass sie sich dafür auch jegliches Werkzeug zunutze machen, um ihre interne Wertekultur aufzuhübschen, ist ebenso handelsüblich wie zu kritisieren. Aber nicht alle müssen sich solcher Praktiken bedienen. Denn es gibt sie tatsächlich: Arbeitgeber die jegliches Geschlecht, jede Sexualität und alle Religionen sowohl anerkennen als auch respektieren. Dass diese sich hinter die LGTBQIA+-Community und deren „Pride-Month“ stellen, ist daher nur konsequent.
Ihnen aufgrund von Negativbeispielen „Pink-Washing“ vorzuwerfen und damit vorgespielte Offenheit zu unterstellen, schadet dem Grundgedanken hinter den alljährlichen Aktionswochen. Sie sollen das freie Leben zelebrieren und dort Aufmerksamkeit schaffen, wo es noch nicht möglich ist. Wie die Farben der Regenbogen-Flagge sind aber auch Unternehmen eben nicht alle gleich. Durch Pauschalisierung wird aber untergraben, was die Beteiligung aus der Wirtschaft so wichtigmacht: Diversität in allen Teilen der Gesellschaft sichtbar zu machen und zu normalisieren.
Die Welt ist toleranter geworden, aber noch weit entfernt von Toleranz. Genau deshalb braucht es einen „Pride-Month“. Genauso wie die Beteiligung von Unternehmen, sodass Buntheit ihren festen Platz in der Arbeitswelt erhält. Damit niemand sich bei der Jobwahl für seine Identität schämen muss. Um sich irgendwann innerhalb und außerhalb der Berufswelt auf einer Augenhöhe begegnen zu können.
von Michael Arnold
Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Jetzt, im Juni, werben viele Unternehmen in Regenbogenfarben für Offenheit gegenüber der LGTBQIA+-Community. An sich ist das im Pride-Monat eine ganz nette Idee. Zumal sich queere Menschen nicht überall auf der Welt frei ausleben können. Auch in Deutschland ist die Akzeptanz weit nicht so gut, wie sie in einem gesellschaftlich fortschrittlichen Land sein sollte. Nun hat es sich der Pride-Month zur Aufgabe gemacht, genau hierfür Aufmerksamkeit zu schaffen. Augsburg hat sogar einen eigenen Christopher-Street-Day am 17. Juni. Bei vielen queeren Menschen und „Straight Allies“ – also nicht-queeren Menschen, die sich aktiv für die Rechte queerer Menschen einsetzen – kommt das gut an. Eben weil es ein so wichtiger gesellschaftlicher Diskurs ist.
Nun haben aber auch zahlreiche Unternehmen seit geraumer Zeit den Pride-Month auf dem Schirm. Und ich sage ganz bewusst „Pride-Month“ und nicht Menschen aus der LQTBQIA+-Community. Denn bei einigen Firmen ist zu beobachten, dass das Logo auf Social Media zum 01. Juni in Regenbogenfarben auftaucht – und zum 01. Juli wieder verschwindet. Man beteiligt sich also am Pride-Month – soweit so gut – aber keinen Tag mehr als nötig! Es entsteht dabei – zumindest mir – der Eindruck, manch ein Unternehmen möchte auf einer Pride-Welle mitschwimmen und sich neue Zielgruppen erschließen. Teilweise mag das sogar funktionieren. Aber das ganze hat einen Haken: Pink-Washing.
Es ist nicht im Sinne der Pride-Bewegung Regenbogenfahnen an jedem erdenklichen Ort aufzuhängen und über jedes generische Logo zu kleistern. Die Aussage dahinter muss stimmen. Unternehmen, die im Sinne des Prides agieren, leben jeden Tag – nicht nur im Juni – Offenheit gegenüber queeren Menschen und haben es deshalb gar nicht nötig, hierauf vier Wochen lang lautstark aufmerksam zu machen. Der Gipfel des Pink-Washings war im vergangenen Jahr dann wohl die Aktion von BMW. Auf Instagram wurden die Logos diverser BMW-Niederlassungen mit Regenbogen-Hintergrund angepasst. Außer die, des Accounts aus Saudi-Arabien, wo auf Homosexualität die Todesstrafe steht. Peinlich!