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Kraft & Wärme aus der Heimat – Wir müssen Überschüsse nutzen!

Kraft & Wärme aus der Heimat – Wir müssen Überschüsse nutzen!

Symbolbild. Die kWh GbR lädt am 18. und 19. Oktober 2024 zum großen Energiefest in Hirblingen ein. Foto: Adobe Stock / kWh
Symbolbild. Die kWh GbR lädt am 18. und 19. Oktober 2024 zum großen Energiefest in Hirblingen ein. Foto: Adobe Stock / kWh

Der Ort Hirblingen meistert seine Energiewende dank des Energieträgers aus der Region. Durch sichere Versorgung und wohlige Wärme kommt man in der Zukunft an.

Die Energiewende bedeutet für viele Menschen fossile Energie durch regenerative Energie zu ersetzen, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Und das ist auch richtig so, denn die Menschheit – insbesondere die Gesellschaften in Industrieländern wie Deutschland – verbraucht viel mehr Ressourcen als durch natürliche Prozesse und biologisches Wachstum regeneriert werden können. Energiewende ist vor allem aber die Möglichkeit, Überschüsse zu nutzen, die uns die Natur gibt.

Lokale Wertschöpfungspotenziale durch kWh

Nahwärmenetze haben die Eigenschaft, dass neben Verbrennungsenergie aus Biomasse – meist sind das Holzhackschnitzel – auch ­Stromüberschüsse verwertet werden können. Das Nahwärmenetz in Hirblingen ist genau so aufgebaut. Seit 2013 ist im 1.100-Einwohner-Dorf das Nahwärmenetz von Unternehmer Markus Brem zusammen mit seinen Kunden aufgebaut worden und seitdem in Betrieb. 2024 werden die letzten Netzerweiterungen abgeschlossen. Dabei ist der Firmenname Programm: kWh GbR, Kraft & Wärme aus der Heimat deutet auf die lokalen Wertschöpfungspotenziale hin, die hinter Nahwärmenetzen und dieser Art der lokalen Energieversorgung stehen.

Circa 200 Kubikmeter Wasser speichern in Hirblingen die Energie, welche Biomasseheizanlagen bei einer jährlichen Laufzeit von 4.000 bis 6.000 Stunden liefern. Mit diesen langen Laufzeiten und der entsprechenden Technik können die Heizanlagen wesentlich effizienter die erforderliche Wärmeenergie für die Gebäude bereitstellen als beispielsweise die Summe aller Einzelanlagen individueller Hausversorgungen. Spezifische Investitionskosten sind viel niedriger als bei singulären Haussystemen. Ein wichtiger Aspekt in Zeiten hoher Kapitalkosten.

Zuspruch der Einwohner gibt Recht

Als Energieträger werden Holzhackschnitzel aus den westlichen Wäldern Augsburgs verwendet – somit ein Teil der Wertschöpfung der heimischen Forstwirtschaft inklusive der Transportwege. Aber auch Stromüberschüsse aus örtlichen Photovoltaikanlagen kommen in das System. Bald schon werden auch zwei große Dachanlagen mit je 100 kWp sowie eine kleine Windkraftanlage, die Überschussenergie einspeisen beziehungsweise im Eisspeicher lagern. Vor allem in den Sommermonaten kann somit die gespeicherte Sonnenenergie in Form der Holzhackschnitzel für den Bedarf in den Wintermonaten eingespart werden.

„Energiewende mit Nahwärmenetzen macht Freude. Sie ist wesentlich kostengünstiger als jede andere Form der Wärmeversorgung von Liegenschaften“, erörtert Firmeninhaber Dr. Markus Brem. Der Zuspruch der Hirblinger gibt ihm recht. Wöchentlich kommen neue Anschlussnehmer dazu. Gleichzeitig wird derzeit zusammen mit dem Telekommunikationsdienstleister M-net das örtliche Glasfasernetz in Betrieb genommen. Wesentliche Synergieeffekte beim Netzbau, aber auch beim Betrieb der technischen Systeme sind möglich, wenn das örtliche Wärmenetz zusammen mit dem Glasfasernetz gebaut und betrieben wird.

Am 18. und 19. Oktober 2024 findet in Hirblingen das große Energiefest samt Fachtagung und Tag der offenen Tür statt. Infos zum Ablauf gibt es unter www.kwh-brem.de.