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Kling Consult: Von Krumbach bis Katar
Thema der Woche

Kling Consult: Von Krumbach bis Katar

Die Geschäftsleitung von Kling Consult (v. l. n. r.): Kai Saloustros, Markus Daffner, Stefan Hafner. Foto: Kling Consult
Die Geschäftsleitung von Kling Consult (v. l. n. r.): Kai Saloustros, Markus Daffner, Stefan Hafner. Foto: Kling Consult

Kling Consult zählt zu den führenden Planungsbüros in Deutschland. Wertschöpfung für die Auftraggeber, Wertschätzung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – seit 70 Jahren das Fundament für die Erfolgsgeschichte dieses „Hidden Champions“ aus Mittelschwaben.

Das Legoland Deutschland in Günzburg, der Stachus in München, der komplette Parkhausbereich der Allianz-Arena, Projekte in Dubai und Katar – wer denkt da schon an Kling Consult aus Krumbach? Dabei steht das Ingenieurbüro für Leuchtturm-Projekte ebenso wie für regionale Planungsaufträge. National und international zählt die Kling Consult GmbH zu den erfolgreichsten und renommiertesten Ingenieur- und Planungsbüros.

Gibt es ein „Erfolgsgeheimnis“ für diesen „Hidden Champion“ mit 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an sechs Standorten in Süddeutschland und einem Tochterunternehmen mit 200 Angestellten in Dubai, der seit der Unternehmensgründung vor 70 Jahren seine Marktposition kontinuierlich ausgebaut und mit Augenmaß optimiert hat? Mit Dipl.-Ing. Markus Daffner, seit 1998 bei Kling Consult und geschäftsführender Gesellschafter, und Prokurist, Geschäftsleiter und Dipl.-Geol. Kai Saloustros sprachen wir über große und kleine Bauprojekte, Herausforderungen und die Zukunft der Baubranche, Bürohunde und was in den letzten 70 Jahren bei Kling Consult gleichgeblieben ist.

Zuerst ein Blick zurück: Was waren die Highlight­Projekte der letzten 70 Jahre?

Markus Daffner: Sicherlich das Legoland Deutschland in Günzburg – das war unser erstes Projekt als Generalplaner. Dafür wurden neue Abteilungen aufgebaut und es waren zeitweise bis zu 60 Personen aus den verschiedensten Fachbereichen involviert. Dann natürlich der komplette Parkhausbereich der Allianz Arena oder die Stachus-Sanierung in der Münchner Innenstadt, ausgeführt während des laufenden Betriebs. Seit vielen Jahren planen und verwirklichen wir auch Projekte in Dubai und Katar.

Kai Saloustros: Für mich ist jedes Projekt wichtig, denn auch Neubau oder Sanierung einer Schule vor Ort, die Planung eines Neubaugebietes oder – sehr aktuell – Hochwasserschutzmaßnahmen vor unserer Haustür, gehen wir mit der gleichen Leidenschaft und Motivation an. Für all diese Projekte braucht es ein eingespieltes Team und das perfekte Zusammenspiel unserer verschiedenen Fachbereiche.

Wohnbauprojekt: Welfenstraße in München. Quelle: Kling Consult
Wohnbauprojekt: Welfenstraße in München. Quelle: Kling Consult

Was – außer der Technik – hat sich an der Arbeitsweise in den letzten 70 Jahren grundlegend geändert?

Kai Saloustros: Die ganze Arbeitswelt ist viel schneller und IT-lastiger geworden. Allein die Ausgaben für die IT-Sicherheit haben sich bei uns vervielfacht. Andererseits ermöglichen digitale Planungsmethoden effizientere Arbeitsabläufe und mehr Qualitäts-, Kosten- und Planungssicherheit.

Markus Daffner: Heute gibt es auch ein ganz anderes Sozialgefüge. Unternehmen müssen sich heute familienfreundlich ausrichten. Berufs- und Privatleben müssen gut vereinbar sein. Dabei geht es gar nicht so sehr um die viel zitierte Work-Life-Balance, sondern darum, wie wir beispielsweise top ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten können, indem wir sie dabei unterstützen, Kinderbetreuung und Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Deshalb haben wir auf unserem Betriebsgelände hier in Krumbach einen Kinderhort eingerichtet. In der „Krumbärchen“- und der „Pandabärchen“-Gruppe werden die Kinder unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso betreut wie Kinder aus der Umgebung.

Die Kinder kommen also mit Mama oder Papa ins Büro und der Hund darf auch mit? Als hätte sie sich direkt angesprochen gefühlt, erhebt sich die „vierbeinige Assistentin der Geschäftsleitung“, Daffners Hündin Cara, aus ihrem Körbchen hinter dem Schreibtisch und holt sich ein paar Streicheleinheiten ab.

Markus Daffner: Genau. Inzwischen haben wir hier acht Bürohunde, die regelmäßig dabei sind und für noch mehr positive Wohlfühlatmosphäre im Büro sorgen. Ich bin der Meinung, dass das Leben nicht anfängt, wenn die Arbeit vorbei ist, sondern dass Arbeit ein Teil des Lebens sein soll und darf, der Spaß macht. Nur dann entsteht ein ausgewogenes Ganzes. Deshalb ist Familienfreundlichkeit unser Erfolgsrezept.

Wie gehen Sie mit den aktuellen Herausforderungen in der Baubranche um?

Kai Saloustros: Der Fachkräftemangel macht uns schon zu schaffen. Hier in Krumbach gelingt es vergleichsweise gut, Nachwuchs direkt ab der Schule oder der Uni zu akquirieren, in unserem Büro in München schaut das ganz anders aus.

Markus Daffner: Es krankt auch an leistungsgerechter Vergütung der freien Berufe im Architekten- und Ingenieurswesen. Dennoch streben wir gesundes Wachstum an. Meines Erachtens liegt die Zukunft bei Planungsbüros, die durch ihre Größe punkten und in der Lage sind, den technischen Fortschritt auch monetär zu stemmen. Mit unseren zehn verschiedenen Fachbereichen bieten wir ein breites Leistungsspektrum und sind dadurch sowohl national als auch international konkurrenzfähig.

Fühlen Sie sich gut aufgestellt für die Zukunft?

Markus Daffner: Ich glaube, wir haben in den letzten Jahren vieles richtig gemacht, sonst würden wir nicht so gut dastehen. Das darf jedoch nicht dazu führen, die Hände in den Schoß zu legen. Hätten Sie diese Frage unserem Gründer, Herrn Prof. Karl Kling, vor 40 Jahren gestellt, hätte er sicher dasselbe geantwortet. Jedes Unternehmen muss sich fit halten und immer wieder hinterfragen. Eigentlich eine Binsenweisheit, die man aber im Arbeitsalltag nicht vergessen darf. Nur dann sind all diese Projekte möglich.

Worauf sind Sie besonders stolz?

Kai Saloustros: Auf unser Team und unser Know-how. Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten bei uns und auch die jungen Kolleginnen und Kollegen identifizieren sich mit unserem Unternehmen und unseren Werten.

Markus Daffner: Mut und Schaffenskraft zeichnen uns seit 70 Jahren aus. Wenn Projekte erfolgreich abgewickelt werden, macht das nicht nur Spaß, sondern auch ein wenig stolz. Immerhin erschaffen wir mit Bauwerken etwas, das bleibt. Es geht wohl nicht nur mir so, dass ich an dem ein oder anderen Projekt vorbeifahre und meinen Kindern sage: „Das hier, daran habe ich mitgewirkt. Da habe ich unten in der Baugrube gestanden.“

Autorin Claudia Horber/Allgäuer Wirtschaftsmagazin

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