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Die Region wird als selbstorganisiertes System verstanden, welches trotz scheinbar stabilen Strukturen verwundbar ist. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, spielt das Thema der Resilienz auf regionaler Ebene eine entscheidende Rolle. Durch unterschiedliche Resilienzfaktoren können ganze Regionen gestärkt werden, sich anpassen und verändern, ohne dabei ihre wesentlichen Strukturen, Funktionen und ihre Identität zu verlieren. Um diesen Prozess in der Praxis umzusetzen, wurde das Resilienzmodell von Dr. Alistair Adam Hernández entwickelt. Auf Grundlage dieses Modells ist das Ziel der Allgäu GmbH, das Allgäu auf seinem Weg zu einer resilienten Region zu unterstützen. In einem Gespräch zwischen Dr. Alistair Adam Hernández, selbstständiger Berater, Aktionsforscher und Regionalentwickler und Teresa Oberhauser, Projektleiterin der Resilienz bei der Allgäu GmbH, wird erklärt, wie das Resilienzmodell aufgebaut ist und wie es in der Praxis – so auch in der Region Allgäu – angewendet wird.
Das Modell besteht aus drei Perspektiven, die sich nochmals in neun Dimensionen unterteilen. Diese können auf die Handlungsspielräume der Region übertragen werden.
Die Region ist als Sozialraum zu verstehen, welcher sich durch Interaktionen von Menschen und Organisationen auszeichnet. Entscheidend ist es, ein gemeinschaftliches Miteinander und eine offene Mentalität zu schaffen. Durch die Vielfalt der Personen und Ressourcen kann eine positive Veränderung gestaltet werden. Um die Resilienz in einer Region ausbauen zu können, sind kollektive Einstellungen und Überzeugungen wie Optimismus oder Zielorientierung maßgeblich.
Zudem müssen die verschiedensten AkteurInnen, Strukturen und Prozesse einer Region mitgedacht und miteinbezogen werden. Dies bewirkt nach dem Resilienzmodell, dass selbstbestimmte und wirkungsvolle Handlungen in unterschiedlichsten Bereichen gewährleistet sind. Um den AkteurInnen ein koordiniertes, eigenständiges und demokratisches Handeln zu ermöglichen, ist es entscheidend, Raum zum Ausprobieren und Erlernen zu geben. Dies ist meist ein langwieriger und konfliktträchtiger Prozess, führt auf lange Zeit betrachtet allerdings zu einer höheren Resilienz. Dafür sind eine transparente Kommunikation, authentische Bürgerbeteiligung sowie die Fähigkeit zur Konfliktlösung notwendig. Entscheidungen sind nicht im Rahmen von Hierarchien zu treffen, sondern mit Aushandlungen, Dialogen und Kompromissen.
Diese letzte Perspektive spricht die kreative, reflexive und oftmals unternehmerische Erstellung und Umsetzung von zukunftsweisenden Ideen und Projekten an. Dabei führt der immer wiederkehrende Prozess des Verstehens, Experimentierens und des Hinterfragens langfristig zu einer höheren Resilienz. Entscheidend ist es, sich mit Herausforderungen auseinanderzusetzen, aus Misserfolgen zu lernen und neue Geschäftsmodelle mit sozialökologischem Bewusstsein einzuführen.
Eine Region als vollends resilient zu bezeichnen, sollte allerdings vermieden werden, da die Resilienz auf einer Momentaufnahme basiert. Nicht alle Herausforderungen sind vorhersehbar, weshalb die Region einer ständigen Probe ausgesetzt ist und eine Art ‚work in progress‘ darstellt. Treffender sind Vergleiche der Ausprägung von Resilienzfaktoren, wie sie anhand des Resilienzmodells genannt wurden.
Im Rahmen des durch das Bayerische Ministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geförderten Projekts „Resiliente Unternehmen und Kommunen im Allgäu“, stellt die Allgäu GmbH Unternehmen, Gemeinden und anderen Institutionen aus der Region bewusst Angebote zur Information, Sensibilisierung, Methodenvermittlung, Vernetzung und Weiterbildung rund um das Thema Resilienz zur Verfügung.
Dabei werden, auf Grundlage des Resilienzmodells, eine große Bandbreite an vielfältigen Themen berücksichtigt: Angefangen von Krisenkommunikation, Führung in Krisen und Design Thinking über Circular Economy und Fuck-Up Kultur. Damit wird die Vielseitigkeit der Handlungsfaktoren und Zusammenhänge erkennbar. Letztendlich ist es entscheidend, sich als lernende und lebenswerte Region auf den Prozess einzulassen.
Mehr Informationen zum Thema Resilienz finden Sie unter resilienz.allgaeu.de