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Peugeot RCZ 155 THP

Expertentipps Automobiles Peugeot RCZ 155 THP

Peugeot RCZ 155 THP, Foto: Dietmar Stanka
Peugeot RCZ 155 THP, Foto: Dietmar Stanka

Für manche Betrachter ist der Peugeot RCZ eine dreiste Kopie des Audi TT. Für Andere wiederum eine Offenbarung französischen Designs. Egal welch weiteren Beobachtungen und Äußerungen gefolgt wird, der Peugeot RCZ ist für die Marke mit dem Löwen im Logo ein mutiges und beachtenswertes Automobil. Wären da nicht die etwas nachlässige Verarbeitung und die gewöhnungsbedürftige Sitzposition. Von Dietmar Stanka

Traditionsbrecher

Mit dem Namen RCZ verlässt Peugeot erstmalig die Nomenklatura der Typisierung. Ansonsten immer mit der Null oder Doppelnull in der Bezeichnung, wird der erste echte Sportwagen des Hauses mit Buchstaben versehen. Ebenfalls anders ist der hohe Individualisierungsgrad bzw. der Verzicht auf Ausstattungslinien. Bereits in der Basis mit nützlichen und sicherheitsrelevanten Features wie der Berganfahrhilfe, ABS, ESP (abschaltbar), ASR und vier Airbags ausgestattet, ergänzen sinnvoll geschnürte Pakete die Angebotspalette. Positiv erwähnenswert im Zusammenhang mit der passiven Sicherheit ist pyrotechnische Pop-Up-Motorhaube. Diese wird bei einem Unfall mit einem Passanten derart nach oben „geschossen“, dass das Verletzungsrisiko wesentlich sinkt.

In unserem Testwagen, dem schwächsten Vertreter der Baureihe mit 115 kW (156 PS), war das Vollleder-Paket für 3.500 Euro und das Komfort-Paket mit Einparkhilfe vorne, geräuschdämmender Frontscheibe sowie unter anderem den automatisch abblendenden Innenspiegel für 500 Euro eingebaut.

So schick wie das lederbezogene Armaturenbrett auch wirken mag, so wenig lieblos geht es ein paar Zentimeter weiter unten ab. Die verwendeten Kunststoffe und die teilweise scharfen Kanten werden dem selbst gestellten Premium-Anspruch nicht gerecht. Was wirklich schade ist, denn der RCZ hätte diese Aufmerksamkeit erstens verdient und wäre zweitens dem Konzern, der mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen hat, nicht viel teurer geworden. Hätte dafür aber das Image gehoben und keine Kritik eingeheimst!

Lob gibt es dagegen für die sinnvolle Raumnutzung im RCZ. Die Passagiere auf den Vordersitzen dürfen sich bequem auf gut konturierten Sportsitzen räkeln und in den Kofferraum passt Gepäck für mindestens eine Woche Urlaub inklusive Einkauf. Auf der enggeschneiderten Rückbank, die für zwei Personen konzipiert ist, ist das Sitzen nicht wirklich komfortabel. Ab wer braucht in einem kleinen Sportflitzer schon die Fondsitze?

Körpersprache

Der RCZ ist ein guter Wurf, was das Design anbelangt. Die muskulös ausgestellten Kotflügel zeigen dies genauso wie die in Chrom gefasste Dachlinie, die sich bogenförmig, einer Brücke gleich, über das Fahrzeug wölbt. Kein Wunder also, dass der RCZ bereits vor seiner Markteinführung im Frühling 2010 zum „Schönsten Auto 2009“ gewählt wurde und den begehrten „red dot design award“ gewonnen hat.

Motor und Fahrwerk

Der 1,6-Liter-Benziner, zusammen mit BMW entwickelt und in ähnlicher Ausprägung unter anderem auch im MINI und dem DS3 verbaut, ist effizient und leistungsstark zugleich. 8,3 Sekunden dauert es, bis der knapp 1,4 Tonnen wiegende RCZ die 100-km/h-Mauer durchbrochen hat. Dem Vorwärtstrieb ist bei 215 km/h Einhalt geboten. Im Schnitt soll der RCZ laut Peugeot 6,4 Liter auf 100 Kilometer brauchen, in den knapp 14 Tagen und mehr als 1.200 Kilometern Laufleistung mit einem hohen Stadtverkehrsanteil maßen wir rund 7,5 Liter. Ein echt guter Wert, bedenkt man die montierten Winterreifen und die eisigen Temperaturen.

Die satte Straßenlage, bedingt durch eine breite Spur und einen langen Radstand, lässt den RCZ wie auf Schienen laufen. Der Abrollkomfort ist durch die sportliche Auslegung  nicht beeinträchtigt. Die Ingenieure haben in diesem Punkt ein großes Lob verdient. Auf der anderen Seite haben die Entwickler der Karosserie wohl ein zu starkes Laisser-Faire-Verhalten an den Tag gelegt. Die Spaltmaße sind zum Teil immens und entsprechen kaum dem hohen, selbst auferlegten Qualitätsanspruch.

Fazit

Ein Sportwagen mit Emotionen, mit Schwächen die vermeidbar wären und dabei höchst effizient. In der optischen Ansicht durchaus polarisierend und technisch auf der Höhe. Die Verarbeitung braucht dringend eine Überarbeitung, ansonsten ist der RCZ der Hingucker auf den Straßen. Da könnte Peugeot mit ein klein bisschen Nacharbeit Punkte sammeln und den Absatz ankurbeln. (ds)

Technische Daten: Peugeot RCZ 155 THP

  • Motor: 4-Zylinder-Benziner
  • Getriebe: Sechsgang-Schalter
  • Hubraum: 1.598 ccm
  • Leistung in kW/PS bei xy U/min: 115 kW (156 PS)/6.000
  • Max. Drehmoment: 240 Nm bei 1.400 Umdrehungen pro Minute
  • Länge/Breite/Höhe: 4.288/1.844/1.363  in mm
  • Radstand: 2.596 in mm
  • Leergewicht: 1.390 kg
  • Zul. Gesamtgewicht: 1.740 kg
  • Kofferrauminhalt: 321 - 639 l
  • Bereifung: 235/45 R 18
  • Felgen: 8 x 18″ Leichtmetall
  • Beschleunigung: 8,3 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
  • Tankinhalt: 60 l
  • Kraftstoffverbrauch Kombinierter Verkehr: 6,4 l auf 100 km
  • Preis: 27.650 Euro inkl. MwSt.