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Das Wichtigste in Kürze: Fünf Tipps für erfolgreiche Projektarbeit
Projekte bringen Menschen aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen zusammen, um für eine bestimmte Zeit eine bestimmte Aufgabe gemeinsam zu lösen. Das gesammelte Expertenwissen soll sich dabei so bündeln, dass ein optimales Ergebnis im Sinne des Projektziels erreicht wird. Dafür braucht es mehr als klare Ziele und genau definierte Prozesse, die für ein professionelles Projektmanagement ohnehin selbstverständlich sind, denn:
Herausforderung anders Führen
Der Projektleiter ist in der Regel zwar der fachliche, nicht aber der disziplinarische Vorgesetzte der Projektmitarbeiter. Er muss also auch anders führen. Statt auf die nicht vorhandene hierarchische Autorität zu bauen gilt es, immer aufs Neue zu motivieren, zu begeistern und zu kommunizieren – und das nicht nur mit den Mitarbeitern: Erfolgreiche Projektleiter sind auch mit deren Vorgesetzten in der Linie gut vernetzt, vor allem dann, wenn sich Projekt und Linie Mitarbeiter teilen. Denn hier gibt es früher oder später fast immer Konflikte, wem wie viel Zeit des jeweiligen Mitarbeiters zusteht (auch wenn das im Vorfeld noch so klar definiert wird). Eine tragfähige, vertrauensvolle Beziehung zwischen Projektleiter und den Vorgesetzten kann da viel Konfliktpotenzial entschärfen.
Von der Arbeitsgruppe zum Projektteam
Im Projekt treffen Menschen aufeinander, die vorher meist nicht zusammen gearbeitet haben. Anders als in der Linienorganisation gibt es untereinander und mit dem Projektleiter keine gemeinsame Vergangenheit und damit keine Vertrauensbasis, die auch über schwierige Phasen hinweg trägt. Zudem verfolgt jeder Einzelne mit seinem Einstieg in das Projekt ganz eigene Interessen, will sich zum Beispiel im Unternehmen profilieren und die eigene Karriere voranbringen.
Damit aus der losen Arbeitsgruppe ein Team entstehen und sich von allen geteilte Interessen und Ziele entwickeln können, braucht es eine gemeinsame Sozialisierung, die normalerweise in vier Phasen verläuft: von freundlich-vorsichtiger Distanz (man kennt sich noch nicht) über Sturm und Drang (man rauft sich) und Harmonisierung (es ist klar, wer was tut und wie) zur Leistungsphase, in der alle an einem Strang ziehen und das Team seine optimale Performance erreicht.
Kick-off als Sozialisierungsbeschleuniger
Dieser Prozess lässt sich abkürzen, indem man an den Anfang des Projekts einen gezielten Sozialisierungsbeschleuniger setzt: ein intensives, informelles Kennen lernen, bei dem es nicht um Arbeitsprozesse, sondern um die menschlichen Beziehungen geht. Denn Vertrauen entsteht immer nur in Menschen und nicht in deren Expertise oder berufliche Rolle, und ohne Vertrauen und Teamgeist gibt es keinen Projekterfolg.
Gute Projektleiter überlassen deshalb diesen Teambildungsprozess nicht dem Zufall, sondern steuern und fördern ihn gezielt. Am besten geht das, indem das Projektteam herausgelöst aus dem beruflichen Umfeld gemeinsame Erfahrungen macht und nach dem Prinzip des Erfahrungslernens in der Natur zusammen ein kleines Projekt besteht, etwa einen Floß- oder Brückenbau oder eine Orientierungsrallye durch unvertrautes Gelände. Dabei können die Mitarbeiter sich als Team ausprobieren und zusammen raufen: Miteinander tun lautet das Erfolgsrezept.
Gute Beziehungen sind kein Selbstläufer
Sozialisierung und Teamentwicklung sind Kernaufgaben der Projektleitung. Ein großer – und häufiger – Fehler ist zu glauben, dass das schon irgendwie von selbst passiert oder nach dem geglückten Start zum Selbstläufer wird, und sich nur noch auf die fachlichen Aspekte zu konzentrieren. In jedem Projekt (wie in jedem Leben) gibt es Krisen. Um die als Team zu überstehen, statt auseinander- oder übereinander herzufallen, müssen Vertrauen und gute Kommunikation immer neu erlebt und entwickelt werden. In jeden Projektplan gehören deshalb regelmäßige Off-Site-Termine: keine Grill- oder Kegelabende und keine Meetings zum Thema „wo steht das Projekt fachlich“, sondern der gemeinsame Blick auf die Arbeitsbeziehungen: Wo läuft es rund – wo nicht? Welche Probleme gibt es untereinander? Wer braucht was, damit wir gemeinsam erfolgreich arbeiten können?
Den Erfolgsfaktor Mensch professionalisieren
Projektleiter unterpriorisieren das oft, weil sie ohnehin so viel auf der Agenda haben. Deshalb ist es sinnvoll, sich auch für den Faktor Mensch einen Experten ins Boot zu holen – genauso, wie es in jedem Projekt Spezialisten für Technik, IT oder bestimmte fachliche Aufgaben gibt: Ein Projektteam-Coach plant, organisiert und begleitet Kick-off- und Off-Site-Termine und kümmert sich zusammen mit dem Projektleiter um Aufbau und Pflege einer Projektkultur, die die notwendigen menschlichen Rahmenbedingungen für den gemeinsamen Projekterfolg schafft. Denn der kann sich erst dann einstellen, wenn der Faktor Mensch im Projekt die gleiche professionelle Beachtung erfährt wie Prozesse oder technische Faktoren.
Ausblick
Menscheln wird es auch im nächsten Beitrag am 6. Oktober 2015: Dann geht es um das Thema „Feedback geben – aber richtig!“