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Der Arbeitsplatz muss sich dem Menschen anpassen
Außer in der Sauna, will keiner gerne schwitzen. Und sofern Sie nicht in einem Wellnesstempel arbeiten, sind Sie während Ihrer Geschäftszeit vermutlich selten in einer Sauna. Aber der Juli war ein heißer Monat und in so manchem Büro steigen die Temperaturen ins Unerträgliche an. Besonders unangenehm wird es dann, wenn die Arbeit einen Dresscode verlangt. Bei über dreißig Grad kommt man im Anzug oder im Kostüm schon zum Schwitzen. Aber deshalb den Dresscode auflösen? Bitte nicht!
„Aber Herr Arnold“, denken Sie bestimmt erschüttert, „seien Sie doch nicht so engstirnig und gönnen Sie einem Bankmitarbeiter im Sommer eine kurze Hose!“. Im Prinzip haben Sie damit auch recht. Jeder Mensch sollte im Prinzip das tragen sollen, was er will. Allerdings sind wir in gewissen Berufen einen Dresscode gewöhnt. Denn Kleider machen Leute. Und ein Anzug strahlt nun mal mehr Klasse aus, als ein Band-Tshirt. Auch bei 30 Grad. Die Lösung des Problems liegt aber – zumindest im Berufskontext – nicht bei der Kleidung an sich.
Es ist die Aufgabe eines guten Arbeitgebers, jeden Arbeitsplatz gut auszustatten. Wenn sich ein Unternehmen, sei es eine Bank oder ein Hotel, durch die Außenwirkung seiner Mitarbeitenden identifiziert, beziehungsweise die Kunden ein gewisses Auftreten gewohnt sind oder sogar erwarten, muss die Ausstattung passen. Anstatt mit der Kleidung eine Stufe nach unten zu klettern, muss man mit der Büroausstattung eine Stufe nach oben steigen. Wenn eine Bankfiliale mit einer Klimaanlage ausgestattet ist, können Bankangestellte auch im Sommer im Anzug ihre Kunden beraten – und das, ohne zu schwitzen.
Glauben Sie an den Weihnachtsmann?
von Louis Exenberger
Eine Welt, in der sich unsere Erde nicht bis ins Unerträgliche erwärmt oder wir es gar nicht erst dazu haben kommenlassen, ist eine schöne Vorstellung. Doch das ist ebenso Fiktion wie eine Arbeitswelt, wo jede Bürotür dem Tor zu einem wohltemperierten Hitzeschutzbunker gleicht. Denn was bleibt denjenigen übrig, die nicht den ganzen Tag lang mit geschlossenen und abgeschotteten Fenstern arbeiten wollen? Der Kauf einer Klimaanlage. Aber bei dieser einen bleibt es dann eben nicht, da ja jeder Mitarbeiter sich noch weiter in sein Business-Korsett zwängen soll. Für einen mittelständischen Kleinbetrieb und beispielsweise 30 Mitarbeitern stellt das eine finanzielle Herkulesaufgabe dar.
Ganz zu schweigen von den Stromkosten die alljährlich noch obendrein anfallen. Eine viel günstigere Alternative: die Menschen sich dem Wetter anpassen lassen. Warum sind Jackett und lange Hose im Arbeitskontext so viel vertrauenswürdiger als Shorts mit T-Shirt? Es wirkt, als wäre die Seriosität dieses Kleidungsstils eine unumstößliche physikalische Größe. Meinem Verständnis nach sollten Kunden mit Kompetenz, Persönlichkeit und Qualität überzeugt werden. Stattdessen schwören Geschäftsmänner seit jeher auf marineblaue Farbtöne, bunte Einstecktücher und elegantes Schuhwerk.
Wir befinden uns in einer Zeit, in der mit Normen gebrochen wird, die zu lange als Gegebenheiten hingenommen wurden. Aber der elitäre Dresscode soll nun die Grenze darstellen – auch bei Rekordhitze? Scheinbar verliert ein Bankangestellter jegliches Finanzwissen so bald seine Ellenbogen zu sehen sind. Erst wenn im Kundengespräch die Schweißtropfen am seidigen Hosenbein entlang wandern kann es zu einem professionellen Gespräch kommen. Je mehr Haut zu sehen ist, desto offensichtlicher ist das Unvermögen der Angestellten. Bleiben Sie artig, wenn Sie an all diese Märchen glauben. Vielleicht dürfen Sie sich dann über eine Klimaanlage unter dem Christbaum freuen.