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Sechs Unternehmen nehmen an einem Praxisprojekt der Hochschule Kempten teil
Nachhaltigkeit

Sechs Unternehmen nehmen an einem Praxisprojekt der Hochschule Kempten teil

Im Innenhof der Hochschule Kempten. Foto: Hochschule Kempten
Im Innenhof der Hochschule Kempten. Foto: Hochschule Kempten

Sechs Allgäuer Organisationen und Firmen wurden bei der „Konferenz des guten Wirtschaftens“ in München für ihre erste erfolgreiche Gemeinwohl-Bilanz gewürdigt. Das sind ihre Fazite.

Im Sommersemester 2022 hatten die beteiligten Unternehmen am GWÖ-Praxis-Projekt der Fachhochschule Kempten teilgenommen, um ihre Arbeit künftig noch fokussierter am großen Ziel der Nachhaltigkeit auszurichten. Die sechs Unternehmen, um die es sich handelt, sind die Firmen Allgäu Batterie (Haldenwang) und Anwander (Sulzberg), die Vereine Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren und Wertachtal-Werkstätten, Naturpark Nagelfluhkette (Immenstadt) und renergie Allgäu (Kempten) sowie die  Volkshochschule, Sing- & Musikschule und Kunstschule Kempten.

Mehr Überblick und Bewusstsein durch das Projekt

Bis zu 100 Arbeitsstunden hatten die einzelnen Unternehmen zwischen März und Juli 2022 in das Projekt „Gemeinwohlökonomie“ investiert. Die viele Zeit habe sich laut den GWÖ-Verantwortlichen der sechs Organisationen gelohnt, da schon dem Weg zur ersten Gemeinwohl-Bilanz sich der Blick und das Bewusstsein für Fragen rund um soziale Gerechtigkeit, schonende Ressourcenumgang und nachhaltiges Wirtschaften schärften.

Der rund 80-seitige Abschlussbericht enthält detaillierte Angaben zu den Punkten Lieferanten, Finanzen, Mitarbeitende, Kundschaft und Gesellschaft allgemein und geht dabei vor allem auf ethische, ökologische und soziale Aspekte ein. Dies sind alles Themen, die auch schon vorher einen hohen Stellenwert in den beteiligten Unternehmen hatten. Allerdings fehlte es vor allem an messbaren Kriterien für die verschiedenen Maßnahmen und einem ganzheitlichen Überblick.

Fazite der Beteiligten

Die kaufmännische Leiterin im Sulzberger Familienunternehmen Anwander Christina Graßl erklärt, dass mit der GWÖ sie jetzt genau erkennen können, wo sie ihr Engagement noch verstärken müssen. Bereits ein halbes Jahr nach der ersten Bilanz sei eine „gestiegene Sensibilität bei der Geschäftsführung und in der Verwaltung“ ihres Arbeitgebers spürbar.

Der Geschäftsführer der Lebenshilfe Ostallgäu und Wertachtal-Werkstätten Ralf Grath möchte nun eine Projektgruppe gründe. Dort sollen Mitarbeitende verschiedener Standorte und aller Hierarchieebenen gemeinsam an den weiteren Gemeinwohl-Zielen arbeiten. Er hat erkannt „wie wichtig der Kontakt und die genau dokumentierten Rückmeldungen zu unseren Lieferantinnen und Lieferanten sind“.

Die Firma Allgäu Batterie in Haldenwang legt besonderen Wert auf ökologische und soziale Themen. Derzeit wird im Rahmen einer Masterarbeit ein ethischer Leitfaden für Lieferbeziehungen erarbeitet. Dieser soll die Werte-Auslebung in die Lieferbeziehungen von Allgäu Batterie tragen. Geschäftsführer Manuel Diepolder betont, „dass wir eine unternehmerische Verantwortung haben, die wir wahrnehmen können und wollen.“

Peter Roth, Leiter der Volkshochschule Kempten sieht seine Bildungseinrichtung in der Pflicht als Multiplikator. Er ist bereits dabei, andere Volkshochschulen für das Projekt zu begeistern.

Auf Vernetzung setzt auch der Verein renergie Allgäu, der ganz gezielt den Austausch mit anderen GWÖ-Unternehmen in der Region sucht, um Synergien zu schaffen und die Effizienz zu steigern.

Nächster GWÖ-Bericht in zwei Jahren

Zwei Jahre haben jetzt die Unternehmen, um nach der erfolgreichen Bilanz die selbst gesetzten Ziele und Ergebnisse zu erreichen. Danach wird der nächste GWÖ-Bericht erstellt. „Die Gemeinwohlbilanz bildet für uns den Anfang eines langfristig angelegten Prozesses“, erklärt Christine Machacek, die geschäftsführende Gesellschafterin von Säbu. Auch Berater Jörn Wiedemann freut sich über die stetig wachsende Zahl an GWÖ-Unternehmen, da sie erkannt haben, dass „Nachhaltigkeit kein Gutmenschentum ist, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit.“