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„Drei Weisheiten“ begleiten die neue Suma-Geschäftsführerin
Mittwochs-Interview

„Drei Weisheiten“ begleiten die neue Suma-Geschäftsführerin

Lena Thürwächter ist Geschäftsführerin bei der Suma Rührtechnik. Foto: Suma
Lena Thürwächter ist Geschäftsführerin bei der Suma Rührtechnik. Foto: Suma

Bei der Suma Rührtechnik ist die nächste Generation in die Geschäftsführung eingestiegen. Im Interview verrät Lena Thürwächter, welche Herausforderungen vor ihrem Familienunternehmen liegen – und welche neuen Impulse sie setzen will.

B4BSCHWABEN.de: Frau Thürwächter, was erwartet Sie in Ihrer neuen Position?

Lena Thürwächter: Ich bin jetzt seit einigen Monaten Geschäftsführerin bei der Suma Rührtechnik und bilde nun dort die Doppelspitze gemeinsam mit meinem Vater, Paul Thürwächter. Dort verantworte ich die Bereiche Vertrieb, Finanzen und IT. In meiner neuen Rolle bin ich auch für alle Unternehmensprojekte verantwortlich. Aktuell arbeiten wir zum Beispiel an unserer Unternehmensstrategie 2030.

Wo steht ihr Unternehmen denn 2030?

Für uns ist die Zukunft 2030 ganz klar international. Wir sind hauptsächlich im Biogasbereich tätig. Dieses nimmt eine aktive Rolle in einer regernativen Energie in der Zukunft ein. Und das auf der ganzen Welt. Zudem werden wir ein neues Werk in Oy-Mittelberg bauen, das hoffentlich in fünf Jahren stehen wird. So sind wir für die nächsten Jahrzehnte gewappnet und können die ganze Welt mit unseren Rührwerken beliefern.

Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie sich jetzt schon stellen müssen?

Ich glaube, die größte Herausforderung für die Suma ist das schnelle Wachstum. Es gibt nämlich immer mehr neue Abteilungen. Wir suchen Fachkräfte und müssen regemäßig unsere Prozesse anpassen und überarbeiten. Das kostet uns unheimlich viel Zeit, Geld und Ressourcen. Grundsätzlich ist Wachstum natürlich wichtig, aber es muss auch nachhaltig sein. Ich möchte nicht von unsauberen, veralteten Prozessen eingeholt werden.

Was ist ein klassischer alter Prozess, den Sie modernisieren wollen?

Aktuell haben wir viele Abnahmeprotokolle, die noch über Papier gehen. Teilweise wird händisch mit Stift noch etwas draufgeschrieben und ein anderer tippt es ab oder es wird einfach eingescannt und abgelegt. Diesen Prozess möchte ich beispielsweise künftig digitalisiert wissen. Damit könnte man im Hintergrund alles besser filtern und auswerten.

Qualität und gutes Prozessmanagement sind für den Erfolg sicher wichtig, aber es nutzt alles nichts, wenn Unternehmen nicht genug Fachkräfte haben. Besonders Ihre Branche tut sich gemeinhin schwer, genügend Mitarbeiter zu finden. Wie erleben Sie die Situation?

Wir spüren natürlich auch den Fachkräftemangel, da wir unsere Stellen nicht mehr so schnell besetzen können wir früher. Aber bei uns ist diese Problematik tatsächlich weniger präsent als in anderen Firmen. Wir setzen auf diverse Benefits, etwa eine leckere Kantine, über 70 Mitarbeiterautos, die kostenlos geladen werden dürfen. Das kommt gut an. Wir bekommen deshalb relativ viele Initiativbewerbungen oder Empfehlungen aus unserem Team.

Sie selbst sind ja auch nicht von Anfang an bei Suma an Bord gewesen…

Vorher war ich bei zwei unterschiedlichen Familienunternehmen im Bereich der Lebensmittelindustrie. Das hat jetzt weniger mit der verarbeiten den Metallindustrie zu tun, aber mir war wichtig, dass ich als Mitarbeiterin Erfahrung sammle. Danach habe ich mein Studium in Unternehmensführung, Strategie und Innovation in Schottland absolviert und bin dann vor zwei Jahren in die Suma eingestiegen. Bei Suma gehöre ich jetzt zur dritten Generation. Mein Opa hat die Firma 1957 gegründet, die vergangenen 30 Jahren hat mein Vater das Unternehmen geleitet.

Am Hauptsitz der Suma Rührtechnik. Foto: Suma
Am Hauptsitz der Suma Rührtechnik. Foto: Suma

Was hat Sie dazu bewogen, in das Familienunternehmen zurückzukehren?

Meine Eltern haben mir die Entscheidung offengelassen, aber letztendlich hat mich die Firma einfach nie losgelassen. Wenn es ohne die Firma nicht geht, dann geht es eben nur mit der Firma. Ich bin unheimlich stolz darauf, was meine Eltern in den vergangenen 30 Jahren geschaffen und bewegt haben. Das möchte ich einfach gerne weiterführen.

Auf welche Dinge freuen Sie sich ganz besonders, die Sie jetzt bewegen können?

Ich freue mich darauf, die Firma in die Zukunft zu führen. Für mich ist das ein unheimlich spannender Prozess. Ich bin gespannt darauf, wie wir unsere Themen für die Zukunft 2030 und generell unsere langfristigen Ziele tatsächlich umsetzen können. Denn oft kommt es bekanntlich anders, als man denkt. Und darauf freue ich mich am meisten.

Was ist das Wertvollste, was Sie als dritte Generation von Ihren Eltern und Großeltern mitgenommen haben?

Von meinem Vater sind es drei Weisheiten, die er immer predigt und die folglich auch mich sehr geprägt haben. Zum einen Qualität besteht, auch wenn der Preis längst vergessen ist. Das hat mit unserer Qualität hier im Haus zu tun und den Produkten, die wir produzieren. Einfach aus dieser Weisheit sind wir, wer wir heute sind, und deswegen sind wir heute auch erfolgreich.

Die zweite Weisheit lautet: Wichtige Entscheidungen zu treffen, benötigt Zeit. Man muss immer Zeit haben, eine Nacht drüber zu schlafen und sich wirklich grundlegend Gedanken zu machen.

Die dritte Weisheit ist: Immer hinterfragen und nach dem „Warum“ fragen. Nur so kann man richtige Entscheidungen treffen.