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von Martina Lakotta, Online-Redaktion
Dass die Alpen dem Güteverkehr im Wege stehen und daher aus dem Weg geräumt werden müssten, war eine nicht ganz ernst gemeinte Antwort beim ersten internationalen Verbandsworkshop von Kögel. Der Trailerhersteller hatte vor wenigen Wochen Verbände wie ASMAP, ANITA, Transfrigoroute International, TLF und viele weitere eingeladen, um über den europäischen Güterverkehr zu diskutieren. Themen waren die aktuelle Wirtschaftssituation und die politischen Rahmenbedingungen, die auf den Güteverkehr in Europa einwirken.
Kögel Trailer informiert zu „Auflieger heute und morgen“
Der erste Teil des Workshops widmete sich dem Thema „Auflieger heute und morgen“. Bernhard Bayer, Leiter Forschung und Entwicklung bei Kögel, stellte den Teilnehmern die Anforderungen an die Trailer vor. Auch Umwelt, Infrastruktur und politische Rahmenbedingungen sprach er in seinem Vortrag an. In der darauffolgenden Diskussion wurde klar, dass vor allem die Citylogistik eine Herausforderung für die Transportunternehmen ist. Während Dr. Thomas Baumgartner, Präsident des italienischen Speditionsverbandes ANITA, vor allem London als Problemzone benannte, klagte Sergej Baklitskiy, Sprecher des russischen Speditionsverbandes ASMAP, vor allem über Moskau. Willem Zonnevijlle, Präsident von Transfrigoroute International, merkte an, dass die Umweltauflagen nicht nur für Cityverkehre gelten, sondern inzwischen auch in Industrieregionen. Beispielsweise dürfen im Rotterdamer Hafen Maasvlakte seit Kurzem nur noch Euro-6-Lkw fahren beziehungsweise Euro-5-Lkw, die nicht älter als fünf Jahre sind.
Kögel Trailer Workshop befasst sich mit Lage in Russland
Über die Lage in Russland informierte Sergej Baklitskiy beim Kögel-Workshop. Laut Bakltiskiy liegen viele Lkw aufgrund der wirtschaftlichen Krise und politischen Situation still. Die Spediteure würden deshalb neue Routen über den Iran, Usbekistan, Tadschikistan und Sibirien aufbauen. Ebenso gäbe es viele Transportrouten nach China, vor allem in Sibirien. „Wir wünschen uns mehr Freiheit und Globalisierung“, so der Russe. Weiter führte er aus, dass in Russland die Telematik ein hochaktuelles Thema sei. Gut 70 Prozent der Fahrzeuge seien inzwischen mit GPS ausgestattet.
Kögel Trailer informiert zu „Aerodynamik bei Aufliegern“
Alexander Süßmann vom Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TU München hielt im Rahmen des Kögel-Workshops einen Vortrag zu seinem Promotionsthema „Aerodynamik bei Aufliegern“. Süßmann relativierte dabei die sehr unterschiedlichen Angaben der Spritersparnis diverser Hersteller von aerodynamischen Bauteilen durch ein standardisiertes Messverfahren. Für den echten Fahrbetrieb konnte er zudem nachweisen, dass die Spritersparnis deutlich geringer ist als von den Herstellern angegeben und sich eine wirkliche Ersparnis nur bei einer konstanten Geschwindigkeit von 90 km/h ergibt. Unter Umständen amortisieren sich die Anschaffungskosten nur sehr langsam. Alexander Süßmann empfiehlt daher unabhängige, kundenindividuelle Potentialanalysen. Die Erfahrungen der anwesenden Verbandsvertreter deckten sich mit den Ausführungen von Alexander Süßmann. Ein weiteres Problem: Alle Anbauten sind im normalen Verkehr extrem reparaturanfällig. Willem Zonnevijlle dazu: „Das Problem ist, dass Trailer mit aerodynamischen Anbauten ein Vermögen kosten, weil man sie alle zwei Monate reparieren muss.“
Das fordert der Güterverkehr von der EU
Im letzten Tagesordnungspunkt beim Fendt Verbands-Workshop moderierte Volker Seitz, Direktor Marketing/Kommunikation und Business Development bei Kögel, eine Frage- und Antwortrunde zu den Themen „Welche Hindernisse gibt es Ihrer Meinung nach in Europa für einen effizienten Güterverkehr?“ und „Was wünschen Sie sich vom Europäischen Parlament?“ Auf erstere Frage antworteten die Teilnehmer, dass insbesondere die länderspezifischen Regelungen von Zoll, zu erlaubten Fahrzeiten, erlaubter Länge, Höhe sowie Gewicht hinderlich seien. Auch die hohen Kosten für Personal, Treibstoff und Steuern stünden dem Güterverkehr im Wege. Daher würden sich die Workshop-Teilnehmer eine Vereinheitlichung der länderspezifischen Regelungen wünschen, eine Erhöhung des erlaubten Gewichts sowie der Höhe und Länge. Außerdem solle das EU-Parlament nicht nur der Rail-Lobby sondern auch dem Straßengüterverkehr ein Ohr schenken.