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Das Gesamtfazit für den Arbeitsmarkt im Jahr 2023 fällt für Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth, positiv aus: „Erfreulich ist, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nochmals um rund 1.000 zum Vorjahresstichtag anstieg. Dies und die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote im Jahresverlauf zeigen, dass der Arbeitsmarkt in unserem Agenturbezirk, zu dem die Landkreise Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm gehören, recht stabil ist.“
Im Verlauf des Jahres meldeten sich 30.012 Menschen im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Donauwörth arbeitslos, davon kamen 12.311 aus einer Beschäftigung und 6.814 aus einer Aus- oder Weiterbildung. Im Gegenzug konnten sich 28.979 Personen aus der Arbeitslosigkeit abmelden, davon nahmen 9.354 eine Erwerbstätigkeit auf und 6.945 begannen eine Aus- oder Weiterbildung. Der Bestand an Arbeitslosen schlägt sich damit gut viermal im Jahr um und bringt in der Region in der Regel nur eine kurze Dauer der Arbeitslosigkeit mit sich.
Trotz der guten Zahlen gibt Paul an, dass sich die eintrübende Konjunktur auf dem Markt bemerkbar macht. „Im Jahresdurchschnitt waren 7.483 Menschen ohne Arbeit, das sind 949 oder 14,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,4 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 2,1 Prozent.“ Als Grund nennt er die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. „Insbesondere die Auswirkungen des Ukraine-Krieges zeichnen sich weiterhin ab. So sind über 70 Prozent des Zuwachses an Arbeitslosen auf Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft zu-rückzuführen, darunter auch die Geflüchteten aus der Ukraine, die zunehmend aus Deutsch- oder Integrationskursen auf den Arbeitsmarkt kommen.“
Darüber hinaus seien die Stellenmeldungen der Arbeitgeber im Vergleich zu 2022 rückläufig gewesen. Umso wichtiger ist es daher laut Paul, eine Perspektive für Menschen ohne oder mit geringer Qualifizierung zu schaffen: „Aufgrund der demographischen Entwicklung und steigender Qualifikationsanforderungen infolge des Strukturwandels müssen weiterhin alle Möglichkeiten genutzt werden, Geringqualifizierte für Weiterbildungen zu gewinnen, deren Kenntnisse an die Erfordernisse anzupassen und sie besten-falls zu einem anerkannten Berufsabschluss zu führen.“
Die Stellenmeldungen der Betriebe sind im Vergleich zum Vorjahr 2022 deutlich zurückgegangen. Im gesamten Jahresverlauf 2023 wurden 11.232 Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet, 1.552 oder 12,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Stellenpool der Arbeitsagentur waren im Jahr 2023 durchschnittlich 5.298 offene Stellen gemeldet. Das sind 803 oder 13,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der dennoch hohe Bestand an offen Arbeitsangeboten zeigt den Bedarf der Wirtschaft und vorhandene Passungsprobleme. Zu all den aktuellen krisenbedingten Schwierigkeiten in der Wirtschaft sind Digitalisierung und Strukturwandel weiterhin in vollem Gange und damit auch die Herausforderungen des Fachkräftemangels. Rund 80 Prozent der Arbeitsangebote sind für Fachkräfte oder eine höhere Qualifikation. Dieser Fachkräftebedarf ist aber aus dem Potential der arbeitslos gemeldeten Menschen nicht zu decken, da fast die Hälfte aller Arbeitslosen keine derartige Qualifikation aufweist. Weiterbildung ist hier der Schlüssel
„Eine große Herausforderung wird auch in 2024 darin bestehen, die Unternehmen mit allen Kräften zu unterstützen, ihren Personalbedarf zu decken. Zur Sicherung des Fachkräftebedarfes haben wir sehr gute Möglichkeiten, sowohl die Firmen und deren Beschäftigte, als auch Arbeitslose zu unterstützen. Zum Beispiel können Beschäftigte, die keinen formellen Berufsabschluss haben, mit Zuschüssen der Arbeitsagentur vom Helfer zum Facharbeiter qualifiziert werden. Unsere Spezialisten im Arbeitgeber-Service beraten gerne in allen Fragen der Weiterbildung von Beschäftigten“ rät der Donauwörther Agenturleiter.