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Tipps für bayerisch-schwäbische Start-ups in der Corona Krise
Interview mit Stefan Schimpfle

Tipps für bayerisch-schwäbische Start-ups in der Corona Krise

Stefan Schimpfle, Geschäftsführung DZ.S, (links) gibt Tipps, was Startups in der Corona-Krise unternehmen können. Foto: Digitales Zentrum Schwaben (DZ.S), IT-Gründerzentrum GmbH
Stefan Schimpfle, Geschäftsführung DZ.S, (links) gibt Tipps, was Startups in der Corona-Krise unternehmen können. Foto: Digitales Zentrum Schwaben (DZ.S), IT-Gründerzentrum GmbH

Viele junge Unternehmen bangen wegen der Corona-Krise um ihre Existenz. Welche Tipps Start-ups jetzt befolgen sollten, verrät Stefan Schimpfle, Geschäftsführer des Digitalen Zentrums Schwaben.

B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN: Mit welchen Ängsten haben Start-ups momentan zu kämpfen?

Stefan Schimpfle: Was wir aktuell erleben, ist eine absolute Extremsituation. Laut der aktuellen Corona-Studie des Bundesverbandes Deutsche Startups e.V. sind neun von zehn Start-ups in Deutschland negativ von der aktuellen Krise betroffen. Über 70 Prozent fürchten sogar um ihre Existenz. Teams in der frühen Phase sind in erster Linie vom Wegfall von Messen, Veranstaltungen und damit ausbleibenden Kontaktmöglichkeiten betroffen. Teams in der Wachstumsphase machen sich Sorgen um Umsätze, ihre Liquidität und künftige Finanzierungsrunden.

„All Eyes on Cash“ oder „Cash ist King”. Wie siehst du das? Ist das eine sinnvolle Vorgehensweise für Start-ups in der Corona-Krise?

Das einzige was kurzfristig zählt ist Liquidität. Daher ist es wichtig die Liquiditätsplanung auf Sichtweite umzustellen. Also konkret zu planen: Wann verlässt Geld das Konto? Wie kann das verhindert, reduziert oder rausgezögert werden? Welche Zahlungseingänge können generiert werden? Es ist wichtig und richtig die aktuellen Corona-Soforthilfen des Bundes und der Länder sowie die weiteren Hilfsinstrumente einzusetzen. Wir halten Start-ups online über diese Unterstützungen auf dem Laufenden.

Gibt es von deiner Seite wesentliche Tipps, die Gründer neben der Sicherstellung der Liquidität als Erstes anpacken sollten?

Das hängt natürlich von der jeweiligen Phase ab, in der sich ein Start-up aktuell befindet. Meine wichtigsten, allgemeinen Empfehlungen sehen wie folgt aus:

1. Panik vermeiden

Es hilft alles nichts. Es gilt einen kühlen Kopf zu bewahren. Panik ist grundsätzlich ein schlechter Ratgeber und lähmt bei der Entscheidungsfindung!

2. Status feststellen

Die Bestandsaufnahme und die Analyse der Situation sollten an erster Stelle stehen und dann in einen Plan überführt werden. Sofortmaßnahmen sollten umgehend umgesetzt werden, zum Beispiel die Beantragung der Corona-Softorthilfen.

3. Führungsstärke zeigen und Teamspirit wecken

Die Gründerpersönlichkeiten stehen sehr stark im Fokus. Mitarbeiter erwarten Führung und klare Entscheidungen in diesen unruhigen Zeiten, deren Ende nicht absehbar ist. Getroffene Entscheidungen müssen konsequent umgesetzt und verfolgt werden. Es ist wichtig, dass jeder einzelne Mitarbeiter mitzieht und persönliche Interessen zur Bewältigung der Krise zurückstellt.

4. Kommunikationsstärke beweisen

Intern wie extern. Holt alle mit ins Boot: Von den Mitarbeitern über die Kunden, Lieferanten, Partner bis hin zu den Investoren!

5. Zukunft denken

Vor der Krise ist nach der Krise! Es ist von besonderer Bedeutung, sich über die Strategie danach Gedanken zu machen. Es ist wichtig, sein Geschäftsmodell (sofern erforderlich) den neuen Bedürfnissen und Herausforderungen anzupassen und quer zu denken. Die Krise könnte einen digitalen Tsunami auslösen. Denken wir nur an Themen wie Remote Work, Digitalisierung des Bildungswesens, Healthcare, E-Government, etc.

Wie unterstützt das DZ.S Start-ups, die von der Krise betroffen sind?

Wir sind für die Teams ansprechbar und bieten Hilfestellung. Zu den großen Stärken unseres Netzwerks zählt der starke Community-Gedanke. Gegenseitige Hilfe und Unterstützung – auch wenn es nur ein kurzer Erfahrungsaustausch ist – sind wichtig. Eine gute Bindung zu unseren Gründern und Start-ups steht auch in Zeiten von Social Distancing an oberster Stelle, auch wenn momentan alles über virtuelle Meetings stattfindet. Unsere Veranstaltungen und Workshops werden wir in virtuelle Get-togethers verwandeln. Wir starten im April das Format „Quick Help“ und werden mit unserem Experten-Netzwerk die aktuellen Herausforderungen von Start-ups und digitalen Unternehmen, die durch die Corona Pandemie hervorgerufen werden, behandeln. Aktuelle Terminankündigungen stehen auf der Website des DZ.S.