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Das Augsburger Unternehmen will mit einer Eigenentwicklung die europäische Panzerlandschaft verändern. Das neue Getriebe HSWL 406, das für Kettenfahrzeuge von 50 bis über 70 Tonnen ausgelegt ist, soll zum Standard für Kampfpanzer werden – und damit die Versorgung und Wartung deutlich vereinfachen.
Während die USA und Russland mit jeweils nur wenigen Panzerplattformen auskommen, setzen europäische Streitkräfte auf eine Vielzahl unterschiedlicher Modelle. Diese Typenvielfalt gilt als logistische Schwachstelle: Ersatzteile sind schwer verfügbar, Instandhaltung ist aufwendig und teuer.
Dr. Alexander Sagel, CEO der Renk Group AG, bewertet dies als wichtigen Impuls für die Konsolidierung im Bereich militärischer Antriebslösungen: „Kaum ein militärisches NATO-Kettenfahrzeug fährt, steuert und bremst ohne Renk-Technologie. Durch die Einführung eines modularen Kampfpanzergetriebes wird die logistische Gleichheit der Streitkräfte gestärkt, eine schnellere Verfügbarkeit von Ersatzteilen erreicht und eine plattformübergreifende Versorgung und Instandsetzung ermöglicht."
Die modulare Bauweise erlaubt es, unterschiedliche Konfigurationen einzusetzen, ohne die Architektur der Panzerplattform selbst verändern zu müssen. Damit könnte das HSWL 406 zu einem technologischen Ankerpunkt für die nächste Generation schwerer Kampfpanzer werden. „Mit dem HSWL 406 setzen wir Maßstäbe in der Entwicklung von Antriebslösungen für die schwere Kette. Unsere Investition in Innovation und Modularität stärkt unsere Position als technologischer Nordstern, indem wir unseren Kunden zukunftssichere, leistungsfähige und marktreife Lösungen zu attraktiven Konditionen anbieten“, so Michael Masur, CEO Vehicle Mobility Solutions, Renk GmbH.
Renk plant die erste Fahrzeugintegration bis Mitte 2027, anschließend folgen Kundentests und Qualifikationen. Dass der Konzern Entwicklungsprojekte in kurzer Zeit marktreif machen kann, zeigte zuletzt das HSWL 076, das in weniger als zwei Jahren fertiggestellt wurde.
Für die Renk Group, die 2024 einen Umsatz von 1,14 Milliarden Euro erzielte und seit März 2025 Mitglied im MDAX ist, ist die Entwicklung ein strategischer Schritt. Die Standardisierung könnte zum Wettbewerbsvorteil werden – in einer Branche, die vor einem massiven Hochlauf steht.
Europäische NATO-Staaten planen in den kommenden Jahren Milliardeninvestitionen in neue Panzer. Wer standardisierte und schnell verfügbare Komponenten liefern kann, dürfte sich große Aufträge sichern. Mit dem HSWL 406 positioniert sich Renk als Schlüsselakteur bei der Modernisierung der europäischen Panzerflotten. Die Augsburger wollen so nicht nur ihre technologische Führungsrolle untermauern, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Effizienzsteigerung in der Verteidigungsindustrie leisten.