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von Rebecca Weingarten, Online-Redaktion
Die Handwerkskonjunktur in Schwaben erweist sich weiter als robust und krisenfest. Die breite Mehrheit der Betriebe ist auch im dritten Quartal positiv gestimmt. 90 Prozent der befragten Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. Sowohl die Umsatzdynamik als auch die Auftragsentwicklung haben allerdings etwas an Schub verloren. Für die kommenden Monate bleiben die Aussichten optimistisch.
Nahrungsmittel, Ausbau und Bau besonders zufrieden
Quer über alle Branchen bewerten 90 Prozent der befragten Betriebe ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend. Das entspricht genau dem Vorjahreswert. Überdurchschnittlich hohe Zufriedenheitswerte kommen aus dem Nahrungsmittelgewerbe sowie dem Bau- und Ausbaugewerbe. Positiv für das Handwerk wirken sich die gute Konsumlaune und die niedrige Arbeitslosigkeit aus. Sich jedoch auf den guten Werten auszuruhen, hält Ulrich Wagner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Schwaben (HWK), für gefährlich: „Auch wenn die wirtschaftliche Lage sich im Moment durchaus positiv gestaltet, ist dies kein Selbstläufer“. So warnt Wagner beispielsweise vor höheren Steuerbelastungen im Zuge der gerade anstehenden Reform der Erbschaftssteuer: „Handwerkliche Familienbetriebe müssen auch künftig an die nächste Generation weitergegeben werden können, ohne den Fortbestand der Unternehmen zu gefährden.“
Dynamik bei Umsätzen und Aufträgen lässt nach
Nach einem sehr erfolgreich verlaufenen zweiten Quartal zeichnet sich für das dritte Quartal eine leichte Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik ab. Diese befindet sich allerdings auf weiter hohem Niveau. So berichten 20 Prozent der Betriebe über steigende Umsätze. Damit hat die Umsatzentwicklung etwas an Schub eingebüßt, denn im Vorquartal waren es noch knapp 30 Prozent. Bei 62 Prozent der Unternehmen sind die Umsätze stabil geblieben. Die restlichen 18 Prozent mussten Einbußen verzeichnen. Nicht mehr ganz so kraftvoll haben sich auch die Auftragseingänge entwickelt. 18 Prozent der befragten Handwerksbetriebe berichten über eine Steigerung, im Vorquartal waren es noch 28 Prozent. Rund jeder fünfte Betrieb muss Rückgänge verkraften. Dies schlägt sich in den Auftragsbüchern nieder: Die durchschnittliche Auftragsreichweite geht von 7,2 Wochen im Vorquartal auf 6,7 Wochen zurück und erreicht damit exakt den Wert des Vorjahresquartals.
Fachkräftesicherung bleibt zentrales Zukunftsthema des Handwerks
Erfreulicherweise legt die Beschäftigtenzahl im schwäbischen Handwerk im dritten Quartal um 1,5 Prozent zu. 13 Prozent der Firmen haben zusätzliche Stellen geschaffen. Die Fachkräftesicherung bleibt für die Handwerksbetriebe das zentrale Thema für die Zukunft. „Als Handwerkskammer unternehmen wir enorme Anstrengungen, die Chancen einer handwerklichen Ausbildung noch stärker in das Bewusstsein von Jugendlichen, aber auch von Eltern und Lehrern zu rücken“, erläutert Hauptgeschäftsführer Wagner die Strategie der Handwerkskammer.
HWK Schwaben fördert die berufliche Ausbildung junger Flüchtlinge
„Auch bei der Ausbildung junger Flüchtlinge unterstützt die HWK die Handwerksbetriebe in ihrem beachtlichen Engagement“, so Wagner weiter. Von der Politik fordert Wagner flankierende Unterstützungsangebote wie zum Beispiel die Finanzierung berufsbezogener Sprachkurse. Seiner Einschätzung nach „kann der bestehende Lehrlingsmangel mit Flüchtlingen allein mit Sicherheit nicht gedeckt werden. Das ist nur ein Mosaikstein sein. Schließlich sind in unserer Lehrstellenbörse aktuell noch mehrere Hundert Ausbildungsplätze nicht besetzt.“
90 Prozent der befragten Firmen erwarten positive Geschäftsentwicklung
Laut Umfrage blicken die Unternehmen positiv in die Zukunft. Neun von zehn Firmen erwarten in den kommenden Monaten eine gute oder befriedigende Geschäftsentwicklung. Die Erwartungen für die Entwicklung der Umsätze und Auftragseingänge im kommenden vierten Quartal sind verhalten optimistisch. Rund 80 Prozent der Betriebe rechnen mit steigenden oder gleichbleibend hohen Umsätzen. Jedes fünfte Unternehmen geht dagegen von einem Minus aus. Mit steigenden Auftragseingängen kalkulieren 13 Prozent der Betriebe. Rund 70 Prozent erwarten, dass sie stabil bleiben. Ihre Beschäftigtenzahl wollen 6 Prozent der Unternehmen aufstocken. 85 Prozent beabsichtigen, ihren Personalbestand konstant zu halten.