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Eklat um Fynn Kliemann: Warum „Respekt Mode“ auf Produktion in Augsburg setzt
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Interview

Eklat um Fynn Kliemann: Warum „Respekt Mode“ auf Produktion in Augsburg setzt

Von links: Adele Volz, Charlotte Habersetzer und Christina Klotz. Foto: Michael Ermark / B4BSCHWABEN.de

Die große Zeit der Textilindustrie ist in Augsburg vorbei. Doch ein neues Modelabel möchte in Augsburg die Branche jetzt revolutionieren. Die drei Schneiderinnen Adele Volz, Christina Klotz und Charlotte Habersetzer erklären im Interview, was es damit auf sich hat.

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B4BSCHWABEN.de: Die großen Textilkonzerne produzieren zumeist in China oder Bangladesch. Jetzt starten Sie drei hier aber ein ehrgeiziges Projekt. Worum geht es genau? 

Adele Volz: Unser Hauptanliegen ist es, mehr Respekt und Wertschätzung für Textilien und deren Herstellung zu schaffen. Insbesondere wollen wir nicht länger die Missachtung von Menschenrechten durch die vorherrschenden Arbeitsbedingungen, sowie die gezielte Verschmutzung der Umwelt, unterstützen. Um das zu erreichen möchten wir mit unserem Label „Respekt Mode“ die Produktion zurück nach Deutschland holen. Nur so kann der Standard, den wir anstreben, aufgrund gesetzlicher Vorgaben gewährleistet werden.

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Was heißt das konkret? 

Christina Klotz: Nachhaltigkeit beginnt für uns bei fairen Arbeitsbedingungen. Wir nähen alles hier in Augsburg. Wir verwenden hauptsächlich mit textilen Ökosiegeln zertifizierte Stoffe, möglichst von Händlern aus der näheren Umgebung. Damit halten wir Transportwege kurz. Viele nachhaltige Labels produzieren zum Beispiel in Portugal, wo die Konsumenten jedoch kaum Einblick haben, wie dort tatsächlich genäht wird. Dadurch, dass wir hier direkt in Augsburg nähen, ist ersichtlich, dass die Mitarbeiter mindestens nach dem Mindestlohn entlohnt werden. Außerdem kann man auf die Arbeitsbedingungen ganz anders achten. Denn selbst im europäischen Ausland können wir nicht sicher sein, unter welchen Bedingungen produziert wird.

Bei Respect werden alle Kleidungsstücke im Atelier in Augsburg-Lechhausen geschneidert. Foto: Michael Ermark / B4BSCHWABEN.de
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Das bedeutet aber, dass Ihre Produkte teurer sind als bei den üblichen Fast-Fashion-Labels. Wie können Sie damit am Markt überhaupt überstehen? 

Charlotte Habersetzer: Fast Fashion sollte nicht länger toleriert werden. Der Preis von 50 Euro für ein T-Shirt bei dem wir Materialkosten von etwa 8 Euro bei Biobaumwolljersey und eine Arbeitszeit von 1,5 Stunden für Zuschnitt und Näharbeit benötigen, sollte normal werden. Durch die Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer haben wir das Verständnis für angemessene Preise verloren und unser Konsumverhalten dementsprechend ins Negative verändert.  

Fast Fashion ist grob gesagt der Tod für unsere Umwelt. Es gibt Studien darüber, dass Jeans in Deutschland verkauft werden, welche krebserregende Stoffe enthalten. Wenn ich durch die Stadt laufe und sehe, dass bei einem Geschäft zwei T-Shirts für zwei Euro angeboten werden, blutet mein Herz. Es geht aber ja nicht nur um Umweltverschmutzung, sondern auch um Arbeiter, die weder Schutzkleider noch Atemmasken haben und damit stark für Krankheiten, etwa Lungenfibrosen, gefährdet sind. Das ist meiner Meinung nach eine gezielte Missachtung der Menschenrechte, welche man beim Konsum von Fast-Fashion unterstützt.

Skandale gibt es aber auch bei nachhaltigen Labels. Stichwort Fynn Kliemann. Was sagen Sie dazu?

Christina Klotz: Auf der einen Seite ist es natürlich gut, dass dieser Skandal aufgedeckt wurde. Auf der anderen Seite macht der Kliemann-Skandal unsere Arbeit aber nicht gerade einfacher. Nachhaltige Mode wird dann nämlich gern in einen Topf geworfen und es wird nicht mehr differenziert. Wir können dem ganzen nur mit Transparenz entgegenwirken und damit zeigen, dass wir wirklich fair produzieren.